Die Weltwirtschaftskrise: Was tun? / !-

"Wir erleben heute ein anderes Szenario als das der
Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts..."


Bundespräsident Horst Köhler



Ja sicherlich, Herr Bundespräsident, der Vergleich ist unzureichend:
Denn, dieses Mal wird die Weltwirtschaftskrise aufgrund des höheren Globalisierungsgrades bedeutend größer und gewaltiger, komplexer und – katastrophaler.




"Auch müsse sich die Weltgemeinschaft auf ein gemeinsames Ethos verständigen.
«Die Dimension der Krise verlangt neues Denken», sagte Köhler.
«Die Chance der Krise ist die Schaffung einer neuen, kooperativen Weltordnung.»

Seltsamer Widerspruch:
In der selben Rede spricht er von einer besonderen Dimension dieser Krise, die ein neues Denken verlange!

In summa:
Ein Staatsoberhaupt sollte bzw. darf keine Panik verbreiteten, aber solch ein verharmlosend-widersprüchlicher „Brei“ ist auch nicht angemessen angesichts der immer deutlicher sich offenbarenden Gefahren.


Zitate entnommen aus:
http://www.20-cent.de/aktuell/Brennpunkte-Bundespraesident-Konjunktur;art12563,1774891
 
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Hier ein optimistischer Zukunftsausblick von Andreas Wolf.


Kurze Vorbemerkung:

Die Verwendung des Wortes Weltwirtschaftskrise bedeutet nicht schon per se, dass es sich bei dieser wirtschaftlichen Krise um die gleichen Ursachen und Folgen handelt wie bei der ersten.

Bei meiner Verwendung des Wortes Weltwirtschaftskrise bin ich nie von einer Deflation ausgegangen, sondern immer von einer Hyperinflation á la Weimar.

Die historischen Vergleiche sind lediglich mehr oder weniger passende Bilder und Gleichnisse um ein neues Phänomen zu beschreiben.


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"Hedgefonds-Kommentar: Keine 2. Weltwirtschaftskrise


Oft wird die aktuelle Lage mit der Weltwirtschaftskrise verglichen, bei der es ab 1929 zu stark rückläufigen Wachstumszahlen in den Industrieländern kam und in deren Folge starke Arbeitslosigkeit und Deflation auftraten.

Gemeinsamkeiten
Es gab vorher eine Überproduktion bei den Konsumgütern und landwirtschaftlichen Erzeugnissen, was dann zu Produktionsstillständen führte. Dieser Umstand ist mit der aktuellen Lage in der Automobilindustrie vergleichbar, wo es in der aktuellen Krise auch zu einer Überproduktion kam. Die Endzwanziger Jahre in Europa wurden hauptsächlich durch Kurzfristkredite finanziert. Der Schwarze Donnerstag am 24. Oktober 1929 führte zu einem brutalen Crash am amerikanischen Aktienmarkt. Gelder, die in den Jahren davor in andere Volkswirtschaften investiert worden waren, wurden abgezogen, was in Europa die Krise verstärkte. Diese Entwicklung ist mit der Kreditentwicklung am US-Immobilienmarkt vergleichbar, dessen Platzen zur Repatriierung von Geldern in den US-Dollar führte. In vielen europäischen Staaten und in anderen Staaten der Welt löste dieser Kreditabzug schwerste wirtschaftliche Krisenerscheinungen aus. So weit, so gut, es gibt aber entscheidende Unterschiede, die dafür sorgen werden, dass diesmal deutlich schneller eine Erholung erfolgen wird.

Entscheide Unterschiede
Eine entscheidende Ursache für die Weltwirtschaftskrise war die Reduzierung der Geldmenge in den USA um 30% zwischen den Jahren 1929 und 1933.
Derzeit vermehrt sich das Geld in den USA aber wie eine Bakterienkultur. Es wird keine Deflation in großenm Ausmaß geben, die den Güterhandel erschwert.
Der zweite große Unterschied ist die demographische Entwicklung. Die Weltbevölkerung wächst und wächst, die Emerging Markets stehen erst am Anfang einer vielversprechenden Entwicklung. Damit ist ein langes Siechtum der Weltwirtschaft unwahrscheinlich.

(===>als ob die Bevölkerung damals nicht gewachsen wäre.
Der Autor geht von einer starken Aktivität der Druckerpresse aus, weist alledrdings nicht auf die dadurch akute Gefahr einer hohen Inflation hin!)

Nächste Blase wird am Aktienmarkt sein
Es wird wegen der Geldpolitik der US-Notenbank eine neue Blase am Aktienmarkt mit Kursen beim DAX jenseits der 10.000 Punkte geben, ob dies erst in 5 Jahren der Fall sein wird oder früher oder später ist unklar. Der DAX kann 2009 auch deutlich unter 4000 Punkte fallen und die letztjährigen Tiefs testen und unterschreiten.

(===>Die bisherige Bond-Blase bleibt unerwähnt!)

Chancen langfristig größer als Risiken
Um es noch einmal deutlich zusagen. Die Hedgefondsbranche wird der Härte und dem Ausmaß der Finanzmarktkrise Tribut zollen müssen. Viele werden noch Pleite gehen. Am Ende wird ein bereinigter Markt übrig bleiben mit Hedge-Fonds, für welche, die durch die Krise durchgekommen sind, sich gute Chancen eröffnen in einigen Jahren als großer Gewinner dazustehen.
Infolge der inflationären Geldpolitik wird es früher oder später zu einer Blase kommen müssen und die wird am Aktienmarkt auftreten. Neue Allzeithochs beim DAX und beim Dow Jones sind dann zwangsläufig die Folge. Anders kann es nicht sein. Und sollte es anders kommen, dann hätte die Geldpolitik der US-Notenbank Ergebnisse gebracht, die es noch nie in der Menschheitsgeschichte gab und das ist doch arg unwahrscheinlich. Im schlimmsten Fall dauert die Rezession auch noch bis in Jahr 2010 hinein. Das wird aber auch nichts daran ändern, dass es im weiteren Jahresverlauf viele gute Investitionschancen geben wird."



http://www.boerse-go.de/artikel/zeigen/articleId/1107411

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"Jetzt schlägt die Krise voll ein

Von Jörg Hermes
14.1.2009

Wer noch Zweifel hatte: Die Krise ist da - und sie wird schlimmer. Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Die Wirtschaft schrumpft im Rekordtempo und dem Maschinenbau brechen die Aufträge weg. Selbst die Deutsche Bank schreibt Milliardenverluste und lässt den Dax abstürzen. Der Krisentag im Überblick."

(...)



weiter unten ein Dirk Müller-Video

"Warum das Konjunkturpaket nicht ausreicht.

Ein 4 1/2 Minuten-Interview mit Dirk Müller zur Einschätzung der Lage

(gleichzeitig liegt sein neues Buch, wie zufällig auf dem Tisch. - :)

http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/maerkte/:Wirtschaft-Jetzt-Krise/651537.html


Die Quintessenz:
sinngemäß
> Die Kuh ist noch nicht vom Eis. 2009 wird noch mal ein schwieriges Jahr.<

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Nur für besonders Interessierte:


- - - Beachtenswerte Lösungsvorschläge zur Weltfinanzkrise von Professor Bernd Senf - - -


Vor wenigen Tagen wurde ich auf die drei besonderen Ökonomie-Vorlesungen zur Weltwirtschaftskrise – die zusammen fast acht Stunden umfassen – von Herrn Professor Bernd Senf hingewiesen.


Prof. Bernd Senf - Tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise -

Teil I:

http://www.dailymotion.com/related/...5y6c_prof-bernd-senf-tiefere-ursachen-de_news

II Teil:

http://www.dailymotion.com/related/...izu3_tiefere-ursachen-der-weltfinanzkris_news


III Teil:

http://www.dailymotion.com/related/...ospj_profbernd-senf-weltfinanzkrise-3-no_news




Bis heute früh kurz nach vier Uhr habe ich mir die lehrreichen, spannenden und amüsanten Vorlesungen in einem Zuge zu Gemüte geführt.

Ein genußreiches geistiges Erlebnis für mich!


Die Hauptthese von Prof. Senf lautet:
Das exponentielle Wachstum der Schulden - speziell der Schulden des Staates - aufgrund des Zinseszinseffektes führt mit einer unerbittlichen Notwendigkeit alle 50 bis 70 Jahre zu einem offenen oder verdeckten verheerenden Staatsbankrott, weil kein Staat der Welt den gewaltig angewachsenen Schuldendienst mehr leisten kann.


Ist es nun wieder so weit?


Über Eure Stellungnahmen, Anmerkungen, zusätzlichen Ideen und Vorschlägen freue ich mich!


Gruß.

Dionysos.

PS. Weitere interessante Videos und ein überaus großzügiges Reservoir an zusätzlichen Informationen hier:

http://www.berndsenf.de/

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Dr. John Becker schrieb:
"Der Zinseszins ist die größte Erfindung des menschlichen Denkens"
Albert Einstein

Von Mathematik hatte er auch ein bißchen Ahnung ;)


Dankeschön für das Einstein-Zitat.
Seltsam, so ein gewaltiges Lob von Einstein zu hören - dessen mögliche Begründung dazu mich brennend interessieren würde -
während Herr Senf den Zinseszins geradezu als Krebsgeschwür bezeichnet! -

Ist ein größerer Gegensatz des Urteils zum Zinseszins möglich?

Was wird wohl Herr Senf zu Einsteins Wertung sagen?

*
 
Hallo Dionysos,

danke für deine vielen interessanten Links!

Was die derzeitige Staatsverschuldung betrifft, so erscheint es mir möglich, dass der Staat sich mittels mehrjähriger kontrollierter Inflationierung seiner Schulden relativ problemlos entschulden könnte, die z.B. bei 10, 15 % läge. Wenn das Vertrauen und die Wirtschaftskraft wieder voll anlaufen, dann halte ich so etwas für verkraftbar. Zusätzlich lässt sich die Verschuldung über neue Steuern vermindern oder der Staat kürzt die Staatsausgaben, sobald die Wirtschaftsleistung wieder anzieht. Ich will die Augen nicht vor der Wahrheit verschließen, bemühe mich aber dennoch immer Optimist zu bleiben.

Angeblich ist aber das Problem, dass es in der Bankenwelt eine noch viel größere Blase gibt, die alles Bisherige bei weitem sprenge und der Staat nicht mehr auffangen könne ... bzw. würde er es wohl versuchen ...

Wir werden sehen wie sanft der Wandel tatsächlich vor sich gehen wird. Ein paar kleine Vorkehrungen habe ich zumindest schon für einen Krisenfall getroffen, sodass ich zumindest einen Monat über die Runden komme, falls es zu Versorgungsproblemen kommen sollte. Sowas ist auf jeden Fall sinnvoll. Genial ist z.B. das Bohnenzeugs, das bis 2012 haltbar ist und viele Minerastoffe enthält.

lg
Topper
 
Dankeschön, TopperHarley!

Ja, die teils intendierte und teils ungewollte Hyperinflation ist und war immer der bevorzugte Weg der Entschuldung!

Die enormen Derivate-Schulden werden - von Experten auf 120-150 Billionen Dollar weltweit gut verteilt geschätzt - zum voraussichttlich baldigen Zusammenbruch des gesamten Weltfinanzsystems führen.

Den Auftakt zu diesem folgenreichen Zusammenbruch bildet meist ein fulminanter Börsencrash...


LG.

Dionysos.




Nun ein außergewöhnliches 8 - Minuten – Video - Interview mit dem Schweizer Marc Faber vom 25. November 2008:

http://de.youtube.com/watch?v=9HKN-A0EqyA

Marc Faber schätzt die Lage der Weltwirtschaft Ende November 2008 als sehr ernst und bedenklich ein und empfiehlt speziell den Amerikaner (weil er hier im US-Fernsehen spricht) eine starkes physisches Gold – Engagement und möglichst eine Aufbewahrung im Ausland! (das ehemalige Besitzverbot berücksichtigend)

Gleichzeitig sieht er eine kurzfristige kräftige Erholung und Aufwärtsbewegung an den Weltmärkten von mehreren Wochen, die man nutzen könnte.

Und dann - erfolgt zu Schluss des Gespräches die Hammer-Prognose: :eek:


images


sinngemäße Übersetzung:

>Spätestens im Januar bis März nächsten Jahres muss man

allerdings aus dem Markt raus gehen,

weil die globale Wirtschaft implodiert (zusammenbricht), ich wiederhole: implodiert.

Und es wird keinen Aufschwung geben trotz der massiven Interventionen

(des Eingreifens) der Regierungen.<



An dieser sehr konkreten Voraussage von Marc Faber können wir ihn messen.


*
 
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Hier ein 14 - Minuten - Dirk Müller-Video.

http://www.kewego.de/video/iLyROoafJjG3.html

Trotz Werbeintention sehr informativ!

Ich hab´ an dem Mann irgendwie "einen Narren gefressen." :)

Dass er schon in diesem Jahr einen Einstieg in den Aktienmarkt erwägt, halte ich natürlich für völlig falsch.
Erst erfolgt, meiner Ansicht nach, voraussichtlich einen Börsenkrach mit einem Minus von 20-30 Prozent an einem Tag;
sodann ein weiterer Kursrückgang innerhalb von 10-18 Monaten auf etwa 10-15 Prozent des ehemaligen Hochs der Indices. -

Zur Schnäppchenjagd der Börsianer ist also noch genügend Zeit.


Gruß.

Dionysos.
 
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