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Wellenspiel
Guest
Das mit der Verzögerung ist ja klar. Das hat für mich aber dennoch nichts mit dem Jetzt zu tun.Die Verzögerung ist konstant. Es gibt nur Punkte nach der Verzögerung, die Nervenleitgeschwindigkeit, das feuern der Neuronen und die fundamentalen Prozesse im Gehirn kann man nicht beschleunigen, es sind Naturgesetze. Das Gehirn erzeugt das Gefühl von "jetzt", aber das ist ein Trugbild. Man bedenke zB das eigene Sichtfeld, man kann mit den Augen hin und her fokusieren wie man möchte, aber solange man den Kopf nicht dreht berechnet das Gehirn ein Standbild.
Natürlich sind das was-wäre-wenn Spielchen, aber es geht mir um eines: Kleine Änderungen, grosse Auswirkungen. Zu erkennen das man langsamer ist als man meint ist eine subtile Erfahrung, aber eine wichtige. Nebenbei bemerkt ist die Frage des objektiven Zufalls nicht geklärt, also deine Aussage ist näher an der Fantasie als meine. Ob wir den Zufall jemals festnageln können ist fragwürdig, aber eingestehen das unsere Wahrnehmung uns gerne Streiche spielt, ist meiner Meinung nach etwas anderes.
Jede Verzögerung muss irgendwann enden, damit das, was verzögert wurde, zum Eindruck kommt. Genau zu dem Zeitpunkt ist Jetzt, so wie vor der Verzögerung das vergangene Jetzt längst vorbei ist.
Das Jetzt ist nichts, das an Zeitabläufe gebunden wäre, sondern flexibel immer präsent ist, unabhängig von der Wahrnehmung.
Deine Was-wäre-wenn-Spielchen würden nur dann Sinn machen und könnten auch nur dann aus kleinen Änderungen große Auswirkungen machen, wenn du in die Vergangenheit reisen und die Gegenwart und Zukunft ändern könntest.
Übrigens haben wir bereits alles aufgenommen, wenn die Verzögerung beginnt. Die Verzögerung steht lediglich vor dem, was uns bewusst wird.