Die Untugend der Selbstlosigkeit

Ich sehe ganz offensichtlichen Eigennutz, wenn Selbstlose für andere ihr Leben riskieren:
- Erwartung auf Belohnung im Leben nach dem Tod
- den Held spielen wollen
- als Märtyrer in die Geschichte eingehen wollen
- Nervenkitzel
- das unangenehme Gefühl loswerden wollen, nicht geholfen zu haben

Ich bewundere keinen, der z.B. in einer waghalsigen Rettungsaktion andere zu retten versucht, und dabei selbst ums Leben kommt.
Ich glaub, hier liegt ein Missverständnis vor.
Ich stimme Dir zu, wenn wir von einem Menschen reden, dessen Identität an die physische Existenz gebunden ist. Der stirbt natürlich, wenn der Körper stirbt, weil dann seine Identifizierung flöten geht.
Aber - einer, der sich mehr mit dem NichtPhysischen identifiziert, mit dem "Ewigen", versteht unter Leben und Sterben etwas völlig anderes!

Abgesehen davon haben in Kriegszeiten Menschen ihr Leben gelassen, um das Anderer zu schützen - aus reiner Liebe. Auch das ist ein Motiv.
Es kommt weniger darauf an, was jemand tut, sondern warum.
 
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Worüber diskutieren wir dann hier? Möchtest Du beweisen, dass bei jedem Wissen ein Restrisiko eines Irrtums besteht?
Es ging mir darum festzustellen, dass man unter bestimmten Bedingungen auf gleiche Weise wissen kann, eine reinkarnierende Seele zu sein, wie man wissen kann, was sein Vorname ist, wo man zuletzt auf Urlaub war,....

In allen Fällen lasst sich Irrtum nicht absolut ausschließen. Dennoch sprechen wir davon zu wissen, was unser Name ist und auf gleiche Weise lässt sich unter bestimmten Bedingungen auch sagen, man weiß, dass man eine reinkarnierende Seele ist.
 
Es ging mir darum festzustellen, dass man unter bestimmten Bedingungen auf gleiche Weise wissen kann, eine reinkarnierende Seele zu sein, wie man wissen kann, was sein Vorname ist, wo man zuletzt auf Urlaub war,....

Sorry, aber jetzt hast Du mich wirklich zum Schmunzeln gebracht.. Du stellst hier Vergleiche an, die überhaupt nicht passen, meiner Meinung nach... wie gesagt, wenn man weiss, dass Feuer heiss ist, weil man sich daran die Finger verbrannt hat, ist das Wissen, man kann jedoch nicht wissen, ob man eine reinkarnierte Seele ist, das kann man nur glauben, vermuten, überzeugt sein...

... aber ich hab das Gefühl, wir drehen uns im Kreis...
 
Ich sehe ganz offensichtlichen Eigennutz, wenn Selbstlose für andere ihr Leben riskieren:
- Erwartung auf Belohnung im Leben nach dem Tod
- den Held spielen wollen
- als Märtyrer in die Geschichte eingehen wollen
- Nervenkitzel
- das unangenehme Gefühl loswerden wollen, nicht geholfen zu haben

Ich bewundere keinen, der z.B. in einer waghalsigen Rettungsaktion andere zu retten versucht, und dabei selbst ums Leben kommt.
Gut so, den "Helden" haben noch nie Gutes hinterlassen.
 
Es ging mir darum festzustellen, dass man unter bestimmten Bedingungen auf gleiche Weise wissen kann, eine reinkarnierende Seele zu sein, wie man wissen kann, was sein Vorname ist, wo man zuletzt auf Urlaub war,....
So tut es, guter Haushälter. Eine Frage (abseits nun von der Vorstellung "Seele", innewohnendes Eigen) von Ausbung rechter Erinnerung/Achtsamkeit (sati) und rechter Konzentration/Sammlung, zwar nicht für alle entwickelbar, jedoch menschenmöglich, ein Nebeneffekt, Frucht des Besinnlichen Lebens:

In-Erinnerung-Rufen vergangener Leben

"Mit seinem Geist solchermaßen konzentriert, geläutert und hell, makellos, frei von Defekten, geschmeidig, flexibel, stabil und vorgedrungen zu Unerschütterlichkeit, lenkt und neigt er ihn in Richtung Wissen von der Erinnerung an vergangene Leben (wörtlich: vorige Heime). Er erinnert sich an mannigfache vergangene Leben, d.h. eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, einhundert, eintausend, einhunderttausend, viele Äonen kosmischer Kontraktion, viele Äonen kosmischer Expansion, viele Äonen kosmischer Kontraktion und Expansion, [mit der Erinnerung] 'Dort hatte ich solch einen Namen, gehörte zu solch einem Clan, hatte solch eine Erscheinung. Solcherart war meine Nahrung, solcherart meine Erfahrung von Wohl und Wehe, solcherart das Ende meines Lebens. Von jenem Zustand dahingeschieden, erschien ich dort wieder. Dort ebenfalls hatte ich solch einen Namen, gehörte zu solch einem Clan, hatte solch eine Erscheinung. Solcherart war meine Nahrung, solcherart meine Erfahrung von Wohl und Wehe, solcherart das Ende meines Lebens. Von diesem Zustand dahin geschieden, erschien ich hier wieder.' In solcher Weise ruft er sich mannigfache vergangene Leben in ihren Formen und Details in Erinnerung. Ebenso wie, wenn ein Mann von seinem Heimatdorf in ein anderes Dorf ginge, und dann von jenem Dorf zu noch einem weiteren Dorf, und dann von jenem Dort wieder zurück zu seinem Heimatdorf. Der Gedanke käme ihm auf: 'Ich ging von meinem Heimatdorf zu diesem Dorf dort drüben. Dort stand ich in solcher Weise, saß in solcher Weise, redete in solcher Weise und schwieg in solcher Weise. Von diesem Dorf ging ich zu jenem Dorf dort drüben. Und dort stand ich in jener Weise, saß in jener Weise, redete in jener Weise und schwieg in jener Weise. Von jenem Dorf ging ich zurück nach Hause.' In der gleichen Weise — mit seinem Geist solchermaßen konzentriert, geläutert und hell, makellos, frei von Defekten, geschmeidig, flexibel, stabil und vorgedrungen zu Unerschütterlichkeit, lenkt und neigt der Bhikkhu ihn in Richtung Wissen von der Erinnerung an vergangene Leben (wörtlich: vorige Heime). Er erinnert sich an mannigfache vergangene Leben, d.h. eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, einhundert, eintausend, einhunderttausend, viele Äonen kosmischer Kontraktion, viele Äonen kosmischer Expansion, viele Äonen kosmischer Kontraktion und Expansion, [mit der Erinnerung] 'Dort hatte ich solch einen Namen, gehörte zu solch einem Clan, hatte solch eine Erscheinung. Solcherart war meine Nahrung, solcherart meine Erfahrung von Wohl und Wehe, solcherart das Ende meines Lebens. Von jenem Zustand dahingeschieden, erschien ich dort wieder. Dort ebenfalls hatte ich solch einen Namen, gehörte zu solch einem Clan, hatte solch eine Erscheinung. Solcherart war meine Nahrung, solcherart meine Erfahrung von Wohl und Wehe, solcherart das Ende meines Lebens. Von diesem Zustand dahin geschieden, erschien ich hier wieder.' In solcher Weise ruft er sich mannigfache vergangene Leben in ihren Formen und Details in Erinnerung.

"Dies ebenfalls, großer König, ist eine Frucht des besinnlichen Lebens, sichtbar im Hier und Jetzt, vorzüglicher und erlesener als die vorigen.
Für gewöhnlich vermag sich der ununterrichtete Allweltsmensch selbst nicht an die Verbleibe und Nahrungen des selben Tages erinnern mögen und vermögen, oder?
 
Selbstloses Handeln wird zu unrecht als Tugend verstanden. Egoistisches Handeln wird zu unrecht verurteilt. Ihr sollt euch befreien von diesem Denken und zu euch selbst zurückfinden. Setzt immer euch selbst an erste Stelle, und gebt nur aus einem inneren Bedürfnis heraus.


Ich unterscheide zwischen Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft

Hilfsbreit zu sein, bewerte ich als positiv. Hilfsbereites Handeln, andere unterstützen führt dazu, dass der Helfende selbst Glück erlebt. Es ist somit egoistisch motiviert. Alle Menschen wollen helfen. Menschen fühlen sich gut, nachdem sie gute Taten vollbracht haben. Eltern empfinden es als erfüllend, ihre Kinder zu unterstützen, so wie Ehrenamtliche ihre sozialen Vereine usw. Zu Helfen ist also, auch wenn viele das nicht zugeben, zentral egoistisch motiviert. Ich helfe, weil es mich glücklich macht, zu helfen. Und so soll es auch sein.

Selbstlosigkeit hingegen bedeutet, die Interessen anderer über die eigenen zu stellen. Selbstlosigkeit ist ein Ausdruck unreifer Persönlichkeit. Ein hoch entwickelter Charakter stellt immer sich selbst an erste Stelle und hilf NUR dann, wenn es ihm selbst ein Anliegen ist zu helfen. Seine Hilfe basiert auf seinem ICH und nimmt bei seinem ICH den Anfang. Diese Art der Hilfe ist kraftvoll, befruchtend und dynamisch, da sie aus dem Spaß am Helfen heraus geschieht. Was wir tun, weil es uns Freude macht, tun wir mit Stärke.

Ganz anders die Selbstlosigkeit. Selbstlosigkeit bedeutet Selbstverleugnung, und ist von der russisch-amerikanischen Ethikphilosophin Ayn Rand als die größte Sünde überhaupt bezeichnet worden. Hilfe, die nicht der Erfüllung und des Spaßes am Helfen wegen erbracht wird, ist erdrückend. Das Predigen von Selbstlosigkeit führt zu kranken Gesellschaften, da die selbstlose Hilfe niemals die Buntheit, Kraft und Dynamik aufweist, wie die Hilfsbereitschaft aus dem egoistischen Bedürfnis der Freude heraus. Helft, aber helft nur, wenn es euch Freude bereitet!



Es wird nicht bedacht, dass gar keine Notwendigkeit dazu besteht, dass wir selbstlos Helfen! Das Grundbedürfnis der Menschen zu helfen ist größer, als der Bedarf jeder Hilfestellung - das trifft vor allem aus seelischer Perspektive zu, denn materielle Begrenztheiten sind eine gewollte und temporäre Illusion, die unserer seelischen Entwicklung dient. Wenn jeder nur soweit hilft, wie es ihm Spaß macht, passiert kraftvolle Hilfe, die sämtlichen Bedarf abdeckt. Denn das, was wir aus egoistische Freude tun, tun wir 10x kraftvoller und 100x länger als alles, was wir aus andere Gründen, wie falschen Moralvorstellungen, tun.
Die selbstlose, nicht der bloßen Freuden am Helfen entspringende Hilfe hingegen entspricht einer dunklen, niedrigschwingenden Energie. Sie laugt aus, und geschieht oft aus einem gewaltigem aber versteckten Egokomplex heraus, nämlich aus jenem der sagt: „Ich bin selbstlos, das macht mich zu was Besserem“. Den größten Egokomplex haben jene, die das Ego verleugnen.
Was du dir alles so ausdenkst :D
Aber dein Verstand braucht ja Futter. ;)
Wir tun alles nur für uns, zu glauben wir würden irgendetwas für einen Anderen tun, ist reine Ideologie.
Egal wie man es nun nennen mag. :)
 
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Alvin01: "lasst sich Irrtum nicht absolut ausschließen. Dennoch sprechen wir davon zu wissen"
Und das ist falsch, ungenau, ignorant.
Ich glaube du bist der letzte, der hier Vorwürfe des ungenauen Denkens machen kann. Deine Aussagen sind es doch, die vor Schwammigkeit, Vagheit und Untransparenz nur so strotzen.

Was also ist an meiner Aussage: "lässt sich Irrtum nicht absolut ausschließen. Dennoch sprechen wir davon zu wissen"
falsch oder ungenau? Nichts natürlich.
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Alvin01: "keiner, konnte bisher einen nennenswerten Grund nennen, weswegen er der Überzeugung wäre, wir wären alle Eins."
Wenn du es nicht widerlegen kannst, dann habe ich dir einen nennenswerten Grund genannt.
Etwas nicht widerlegen zu können, ist kein nennenswerter Grund dafür, von etwas überzeugt zu sein.
Eine Verschwörungstheorie ist definiert als Theorie, die ihre einzige Daseinsberechtigung dadurch erhält, dass sie nicht vollständig widerlegbar ist.
 
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