Ich stelle mir den Körper als ein Gefäß vor, in dem Verstand, Geist & Seele vereint sind, die sich gegenseitig 'stützen'.
Irgendwo habe ich es schon mal so beschrieben:
Der Verstand enthält alle Kenntnisse & die Lebenserfahrung.
Also alles was wir gelernt & erfahren haben.
Er strebt nach Ordnung & Sicherheit, möchte alles was er gelernt hat behalten,
denn seine Aufgabe ist es, das Leben mit allen Mitteln zu schützen.
Man könnte sagen, daß der Verstand die Ganzheitlichkeit der Praxis wahrt,
& das Chaos beseitigt, welches die 'unordentliche' Seele erschafft.
Die Seele baut Luftschlösser, & für die Liebe, wäre sie bereit, alles herzugeben, was vom Verstand erschaffen worden ist.
Die Seele will zu den Sternen, schwebt so zusagen über der Erde,
in ihr leben die erhabenen Gefühle, wie Liebe, Kreativität etc...
Sie lebt ausschließlich in Gefühlen, der Verstand dagegen in Berechnungen & Logik.
Das höchste Ziel der Seele ist das Streben nach der absoluten Liebe.
Der Verstand widersetzt sich allem Neuen, er will einen unveränderten Zustand erhalten, der ihm Sicherheit gibt.
Deshalb sind sie Antagonisten.
Ich denke der Geist in die 3. Kraft, die aus dem Antagonismus zwischen Verstand & Seele ENTSTEHT.
Er hält die beiden in 'Schranken' & harmonisiert sie, weil er von der Erkenntnis lebt.
Das höchste Ziel des Geistes ist die Erkenntnis der absoluten Wahrheit.
Nur die Einheit dieser 3 Kräfte unterstützt unser Leben.
Ihre Aufgabe ist es, einander Gegengewicht zu sein, & für Ausgewogenheit untereinander zu sorgen - halt in seiner Mitte zu sein.
Wenn die Mitte gestört ist, dann geht das zum Schaden einer dieser 3 Kräfte.
Der Geist verkümmert, wenn nicht nach Erkenntnis gestrebt wird.
Gewinnt die Seele die Oberhand, lebt der Mensch ausschließlich in Emotionen, Fantasien, fliegt auf Wolken, & kann leicht abstürzen.
Diese Menschen stehen oftmals am Rande einer psychischen Krankheit.
Wenn der Verstand die Oberhand gewinnt, baut sich das Leben nur auf Berechnungen auf.
Die Seele wird 'zerstört' & der Geist unterdrückt.
Der Mensch wird dann einem Computer gleich.
Hallo ralrene,
mhm, ich kann das so gut verstehen. Dennoch verwende ich die Begriffe anders und verbinde etwas anderes damit. Ich glaube zum Teil liegt das auch daran, daß ich männlich bin und Du weiblich. Ich versuch's mal ähnlich wie Du nur auf meine Weise zu beschreiben:
Die Natur des Geistes ist für mich die Leerheit. Da neige ich zum Buddhismus. Denn ich mache die Erfahrung, daß in meinem Geist eine absolute Ruhe sein kann, ähnlich wie im Auge eines Sturms. Daher ist der Geist für mich das Gefäß, in dem ich bin.
Und was bin ich? Nun, das, was ich wahrnehme. Das ist der Körper und das ist die Seele. Die Seele ist in den Körper gekommen, um ein Leben in diesem KÖrper zu verbringen. Wenn mein Geist leer ist, kann er die Bewegungen der Seele ebenso wie die Bewegungen des Körpers beobachten.
Das Leben in einem Körper macht meiner Seele Gefühle. Man könnte auch sagen, daß das Gefühl die Schnittstelle zwischen Körper und Seele ist. Gefühl wiederum verursacht Gedankenbewegungen. Denn der Verstand will die Bewegungen der Seele begreifen und benötigt dafür Worte. Durch das Vorhandensein von Worten wird der Gedanke ja erst möglich. Der Gedanke ist also sozusagen die Schnittstelle zwischen Seele und Geist.
Daherüber, über diesen drei Bestandteilen, gibt es noch mein Ich und mein Ich hat einen Verstand, also eine Einheit, die auf das Verstehen ausgerichtet ist. Mein Ich versteht und lebt - das ist bei mir so, weil ich die Natur meines Geistes ja als leer betrachte und daher versteht nicht mein Geist, sondern mein Ich versteht. Das Ich benötigt dafür zum Beispiel Erinnerung und manchmal auch Logik. Durch die Verwendung dieser beiden Aspekte kann mein Ich die Welt verstehen.
Tja, und nun ist es eine Glaubenssache, was weiterhin passiert, wenn ich sterbe. Wenn ich davon ausgehe, daß mein Ich die Früchte meines Lebens in sich hat, dann muß entweder mein Ich den Tod überdauern oder aber mein Ich muß seine Essenz an einen anderen Bestandteil weitergeben. Das könnte dann nur die Seele sein, denn die Natur meines Geistes ist ja die Leerheit. Mein Geist würde also keinen Inhalt hinübertragen können in ein anderes Leben ausser vielleicht dem Bewusstsein über diese Leerheit.
Daher definiere ich es für mich so, daß ich meine Seele bin. Auf diese Weise kann ich vielleicht wenigstens eine Essenz von mir in den Tod hineinretten und vielleicht in ein anderes Leben hineintragen.
hm aber siehst Du, das ist Glaubenssache. Im Grunde weiß keiner nichts Genaues nicht, und ich fürchte daß auch eine Nahtoderfahrung nichts daran ändert, daß man es nicht weiß, was nach dem Tod sein wird.
lg