Nun komme ich zum seltsamen und mir immer noch etwas rätselhaften Ende.
Als ich die Bibliothek verlassen wollte, versperrte mir ein aggressiver Jüngling von etwa 18 oder 20 Jahren drohend den Weg.
Er setzte tatsächlich körperliche Gewalt ein, um mich am Hinausgehen zu hindern.
Voller Wut brüllte er rum, ich hätte mich jener Handy-Frau gegenüber "uuuuun-mööööglich!" benommen.
Ich weiß nicht, woher er plötzlich auftauchte.
Hatte jene Frau ihn bestellt?
Oder hatte er aus freien Stücken beschlossen, hier den Helden spielen zu wollen?
Den Kavalier, der sich für Frauenrechte einsetzen wollte?
Oder für Redefreiheit am Handy zu jeder Zeit und an jedem Ort?
Ein selbst-ernannter Robin Hood, ein Rächer der Witwen und Waisen und aller Frauen, die da eines Smartphones teilhaftig sind?
Ich weiß es nicht und werde es wohl nie wissen.
Mir stand nicht der Sinn danach, mich im hohen Alter auf einen Ringkapf oder Boxkampf mit einem 20-jährigen einzulassen.
Dazu fehlte mir ein professionelle Ausbildung beim SEK oder beim Bundesgrenzschutz der Gruppe GSG9.
Also wählte ich den gewaltfreien Weg.
Ich wählte den Weg zur Informations-Stelle der Bibliothek und schilderte den Fall.
Dort gab man mir zwar mit einem freundlichen Lächeln recht - aber das war auch alles.
Doch es hatte wohl geholfen.
Der Jüngling hatte ja gesehen, wie ich da mit der Info-Stelle sprach.
Und hatte wohl vermutet, dass nun zwei Cowboys vom Sicherheitsdienst der Bibliothek aufkreuzen würden.
Jedenfalls war er auf einmal spurlos verschwunden.
Und ich verließ das gastliche Gebäude ungekrümmten Haares.