Bei Anruf Mord!

Mellnik

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Bei Anruf Mord!

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Gerade ist mir wieder eine selbst-erlebte Geschichte eingefallen, die ich euch gerne erzählen würde.

Hier stelle ich euch mal Schauplatz, Zeit, und Personen vor:

ein altes Haus in Schottland

tiefe Nacht

zuckende Lichtblitze

kämpfende Hunde

meine eigene Frau

eine andere Frau in einem langen weißen Nachthemd, wie in einem Leichenhemd

eine riesige Schere

und mittendrin ich selber

~~~~~~~~~~~~~~

Was wird das geben?

Geschichte folgt bald .....
 
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Es war in Saint Andrews in Schottland.

Meine Frau und ich kamen spät in der Nacht von einem Kino-Besuch nach Hause zu unserem B&B-Place (Bed and Breakfast).

Von weitem schon fiel uns etwas Merkwürdiges auf an unserem Haus.

Es war völlig dunkel, aber immer mal wieder zuckten grelle Blitze aus einem der Fenster.

Unerklärlich und rätselhaft.

Als wir das Haus betraten, kam uns die Hausherrin entgegen.

Im langen weißen Nachthemd und barfuß.

In der Hand eine riesige und recht gefährlich aussehende Schere.

Sie war offensichtlich verwirrt und erzählte uns eine seltsame Sache.

Sie habe da ein Problem ...

More later ...
 
Es geht weiter:

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Die Frau erzählte uns aufgeregt von ihrem Problem:

Sie könne den Fernseher nicht mehr abschalten! Sie habe alles versucht, ohne Erfolg. Und nun wolle sie mit dieser großen Schere das Stromkabel durchschneiden!

Offensichtlich war sie verwirrt.

Den wahrscheinlichen Grund ihrer Verwirrung erzählte sie auch noch.

Ihr Mann hatte am Nachmittag einen Spaziergang mit dem Hund gemacht. Ein fremder Hund war dazugekommen, und beide Hunde hatten angefangen, wild miteinander zu kämpfen. Und darüber hatte sich ihr Mann so sehr aufgeregt, dass er als Notfall mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht werden musste!

Kein Wunder, dass die Frau etwas außer sich war.
 
Nun zurück zum Stromkabel.

Ich sagte der Frau, ein stromführendes Kabel mit einer großen eisernen Schere zu durchschneiden, hielte ich jetzt nicht für ratsam, nach allem, was man so höre ...

Ich erbot mich, mal nach diesem verhexten Fernseher zu schauen.

Zwar sei ich jetzt nicht so der große Techniker, aber ich wolle doch mit meinen bescheidenen Bordmitteln versuchen, den Fernseher abzustellen.

Statt das Kabel zu durchschneiden, würde ich erst mal versuchen, den Stecker zu ziehen.

Wenn es mir nicht gar gelänge, das Gerät per Knopfdruck abzuschalten.

Und so ging ich gegen Mitternacht mit einer fremden Frau im Leichen - ähm Nachthemd - die steile Treppe hinauf in das Dachkämmerchen, wo der verhexte Fernseher stand.

Meine eigene Fau blieb wohlweislich zurück ....

Wir betraten das dunkle Kämmerchen, spärlich erhellt von einem kleinen alten Schwarz-Weiß-Fernseher.

Ich bückte mich über den Fernseher - die Leichenhemdfrau mit ihrer eisernen Riesen-Schere dicht hinter mir.

Die Mitternacht kam näher schon - in tiefer Ruh lag Albion.

Und nicht nur Albion, sondern auch Schottland, Saint Andrews, und dieses alte Haus.

Und wie ich mich so über den Fernseher beugte, um den Aus-Knopf zu finden, geschah etwas.

Ich sah etwas recht Interessantes.

Aber vielleicht auch sehr Gefährliches .....

Tödlich, womöglich!

.................................................. .....

Aber ich will nicht vorgreifen.
 
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Eine Frage:

Kennt ihr den Hitchcock-Film "Bei Anruf Mord"? Englisch: "Dial M for Murder"?
Genau dieser Film lief gerade im Fernsehen, während ich den Aus-Knopf suchte.

Hier ein Link dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bei_Anruf_Mord

Der ehemalige, nun mittellose Tennisspieler Tony Wendice plant, seine wohlhabende Frau Margot umzubringen, zum einen, um an ihr Geld zu kommen, und zum anderen, weil sie ein Jahr zuvor ein Verhältnis mit dem Schriftsteller Mark Halliday hatte.
Um diesen Plan auszuführen, erpresst er einen ehemaligen College-Mitschüler, den Hochstapler Charles Swann. Dieser soll seine Frau mit einem Strumpf erdrosseln, während er selber mit seinem Nebenbuhler einen Club besucht und damit ein Alibi hat.
Der Mord misslingt, da seine Frau ihren Attentäter mit einer Schere ersticht.

Tony Wendice ändert nun seinen Plan: Indem er den verräterischen Strumpf verschwinden lässt und noch geschickt einige andere Indizien fälscht, erweckt er bei der Polizei den Verdacht, Margot hätte Swann nicht aus Notwehr, sondern vorsätzlich getötet. Die Polizei verhaftet Margot, und sie wird zum Tode verurteilt. Die übertriebene Hilfe bei der „Überführung“ seiner Frau macht Inspektor Hubbard aber misstrauisch. Er kommt Tonys Plan auf die Spur und stellt ihm einen Tag vor der Hinrichtung seiner Frau eine Falle. Nur Tony und Swann wussten, dass sich unter dem Teppich der Haustreppe ein Hausschlüssel für Swann befand. Als Tony diesen Schlüssel benutzt, gibt er damit seine Täterschaft preis.

Und gerade, als ich mich über den Fernseher beugte, flimmerte diese Szene über den Bildschirm: Eine Frau ersticht einen Mann mit einer großen Schere .....
Genau zu der Zeit, als ich den Ausknopf am Fernseher suchte. Was für ein Zufall! Unglaublich, aber wahr!


Und eine solche Frau mit einer großen Schere in der Hand stand nun dicht hinter mir.
Eine offensichtlich sehr verwirrte Frau .....
Ihr eigener Mann war im Krankenhaus ...... und nun war da dieser fremde Mann in ihrem Dachkämmerchen ....
Vielleicht ein Einbrecher?

Ob sie da sich nicht diese Szene im Fernsehen zum Vorbild nehmen würde .... und mal kräftig mit ihrer Schere zustechen würde, da ich so praktisch gebückt vor ihr stand ..... und den Ausknopf suchte .....

Dieser Gedanke drängte sich mir unwillkürlich auf ......
 
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