Die Straßenbahnen des Grauens

Mellnik

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Hab mal wieder Lust, eine Geschichte zu erzählen.
Und wie (fast) alle meine Geschichten ist auch diese selbst-erlebt und wahr.
Die Geschichte "Kommissar Larix löst den Fall Loreley" war eine der seltenen Ausnahmen.

:)
 
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Wer mit der Straßenbahn fährt, schont die Umwelt.
Und hat in großen Städten keine Parkplatzsorgen.
Und als Fahrgast der Straßenbahn kann man Abenteuer erleben, die ein Autofahrer nicht kennt!

Davon soll nun meine Geschichte handeln.
 
Es war so:

Um keine Parkplatz-Sorgen zu haben - und auch keine Promille-Sorgen - nahm ich die Straßenbahn zu einem beliebten Stadtteilfest hier.

Die Bahn war voll bis auf den letzten Platz. In der Sitzreihe vor mir ein Bahnhofspenner der eher übleren Sorte. Sein Gesicht war richtig zerstört vom Alkohol, und sein Verstand wohl auch.

Er drehte sich zu mir um und redete auf mich ein. Lauter sinnlose Fragen, die er immer mal wiederholte ..... sinnlose Kommentare .... und das unaufhörlich.

Nun habe ich ja nichts gegen Bahnhofspenner.
Einige meiner besten Freunde SIND Bahnhofspenner.

Doch ich wollte ja nun nicht zum Bahnhof, sondern zu einem Volksfest, und pennen wollte ich auch nicht, sondern dachte eher so an eine Bratwurst vom Grill, ein kühles Bier oder einen kühlen Wein.

Ob ich das in Gesellschaft des Bahnhofspenners so richtig würde genießen können?
Ich hatte Zweifel ...

Es galt also, diese Klette höflich abzuschütteln.
Wie hättet ihr das gemacht?
Was habt ihr für Vorschläge?

Ich erzähl euch dann, wie es mir bei meinem Abschüttel-Versuch erging .....
 
Ich erzähle weiter:

Zunächst war es mir nicht möglich, einen anderen Platz zu suchen. Die Straßenbahn war ja überfüllt gewesen.

Doch auf einmal merkte ich, dass ich mit dem Bahnhofspenner allein war! Er hatte mich so sehr in Beschlag genommen, dass ich gar nicht gemerkt hatte, wie an einer bestimmten Haltestelle so gut wie alle Fahrgäste ausgestiegen waren.

Selber hatte ich geplant, bis zur Endhaltestelle zu fahren, und von dort aus zu dem Volksfest zu gehen. Offensichtlich aber lag da eine andere Haltestelle näher.

Nun wusste ich, dass die Endhaltestelle außerhalb des bewohnten Gebietes zwischen Büschen und Bäumen lag. Ungern wollte ich dort mit dem Bahnhofspenner alleine aussteigen müssen und durch die Dunkelheit zum Volksfest gehen.

So stieg ich ohne Kommentar und Vorwarnung schnell an der vorletzten Haltestelle aus.
Doch der Penner folgte mir treu ... und packte mich beim Aussteigen noch an der Schulter ....


More later .....
 
Es geht weiter .....

Der Penner stieg also mit mir aus.

Zum Glück gerade an einer belebten Straßen-Kreuzung, wo viele Menschen unterwegs waren.

Ich tauchte in die Menschenmenge ein, um ihn abzuschütteln.

Und dann dachte ich, ich wäre besonders klug, und ging unvermittelt in eine kleine Nebenstraße, damit der Penner meine Spur ganz verlieren sollte.

In Filmen sieht man das doch immer so ...... in Krimis und Spionage-Filmen.

Ich gratulierte mir dazu, wie clever ich doch sei ....

Doch das wirkliche Leben ist oft anders!

Ich musste feststellen, dass diese kleine Nebenstraße absolut menschenleer war!

Und finster!

Haus an Haus, aber unbeleuchtet!

Die Bewohner waren wohl alle beim Stadtteilfest!

Und dann hörte ich hinter mir die Schritte des Penners!

Jetzt hatte ich erreicht, was ich absolut hatte vermeiden wiollen:

Allein mit einem offenbar unzurechnungsfähigen Bahnhofspenner - im Dunkeln!

Und diese blöde Straße nahm kein Ende!

Hinter mir die Schritte .....

Das ist der Stoff, aus dem die Albträume sind!

Doch ich war hier mitten im wirklichen Leben ........
 
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An dieser Stelle mal eine kleine Inhaltsangabe der gegenwärtigen und noch kommenden Ereignisse:



1. Verfolgt vom Bahnhofspenner

2. Die Hilfe-Schreie der Frau aus dem Dunkel

3. Kampf mit Krücken

4. Der Neo-Nazi mit der Bomberjacke

5. Die Unterführung des Grauens

6. Das Fest im Sumpf

7. Das Handy des Horrors

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Und alles an einem Abend - in kürzester Zeit.

Und das alles auch nur, weil ich mit der Straßenbahn gefahren bin statt mit dem Auto.
 
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