es wundert und verwundert doch nicht, dass Du Eugen Drewermanns Analysen der Märchen nicht gelesen hast.
Es wundert auf der logischen Ebene, denn Deine psychologischen und spirituellen Assoziationen und Analysen ähneln fast wortgleich an manchen Stellen den tiefenpsychologischen Analysen Drewermanns, sodass man meinen könnte, Du hättest Eugen Drewermann gelesen.
Hallo FelsenAmazone

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es ist nun schon häufiger vorgekommen, dass du Beiträge, Worte und Niederlassungen von mir, ich nenne es mal so, scheinbar in irgendwelchen Werken, die du mal gelesen hast, wiederfindest.

Und du denkst, ich würde dessen Worte benutzen. Nun, es ehrt mich natürlich, jedoch, sei sicher, ich bin nicht deine Bibliothek, und dieses Phänomen muss aus einem Umstand kommen, dass du selbst dich vielleicht allzusehr von Büchern abhängig gemacht hast, und daher das tiefere und direktere Seelenleben oder die Lebendigkeit in eben von innen gekommenen Worten, nicht mehr erkennen kannst.
Es widerstrebt mir zu denken, meine innere Quelle des Denkens und Fühlens, würde an einer Art festgelegter Bibliothek hängen, denn so ist es auf gar keinen Fall.
Andererseits ist es auch so, und daher nicht verwunderlich, dass Du ähnliche Assoziationen und Erkenntnisse zu den Märchensymbolen vermutlich deshalb hast, weil Du Dich intuitiv mit der Symbolsprache auskennst und aus eigener Veranlagung und Beschäftigung die Bereiche des menschlichen Unterbewussten erforscht hast. Die Symbolsprache der Märchen bzw. überhaupt die Symbole des kollektiven Unterbewussten sind in der Tiefenpsychologie Gegenstand der Forschung. So hat Herr Drewermann, der sich mit der Seele des Menschen beschäftigt hat und der sein akademisches und spirituelles Zuhause in der christlichen Denkwelt aufgeben musste, sich mit der Tiefenpsychologie und eigener Intuition auf die Märchenanalyse eingelassen und ist zu ähnlichen Schlüssen gekommen wie Du.
Das ist natürlich sehr schön.
Ich grenze es jedoch nicht ein, und morgen kann ich dir ganz andere Dinge schreiben als heute.
Es könnte ja auch umgekehrt sein, was ich empfange aus der Quelle, schlägt sich augenblicklich in auf Erden irgendwie befindlichen Ausdrücken nieder.
Aber du hast schon recht. Schon seit meiner Kindheit, seit ich mit den tiefen Psychoproblemen meiner Mutter und ihren gesundheitlichen Qualen aufwuchs, und auch sie ging zu einer Psychoterapeuthin, seitdem befasse ich mich innerlich mit solcherlei Themen, die aber halt nicht auf Psychologie beschränkt sind, sondern esoterisch spirituell erweitert sind.
Ich schrieb schonmal an anderen Stellen, dass ich meine Mutter sehr begleitet habe früher, als sie begann, bzw. die Fähigkeit sich bei ihr zeigte, bewusst in innere Welten zu gehen, also so wie luzides Träumen oder schamanische Reisen vielleicht. Ich entwickelte sehr schnell eine Art intuitive Fähigkeit, ihr innere Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, natürlich stand sowas früher auch immer mal wieder irgendwie in Beziehung zu Büchern die ich zu dieser Zeit gerade las, ich beschäftigte mich halt mit Esoterik und dass ich bei meiner Mutter da sozusagen Vieles überprüfen konnte, faszinierte mich.
Durch die vielen Bestätigungen, die ich dann durch sie erhielt, und auch manchmal gewisse Berichtigungen, wenn Manches doch anders war, entstand in mir mit der Zeit eine große Sicherheit in Bezug auf dieses innere Erfühlen.

Und das ist mir geblieben und habe ich immer so weitergeführt, vertieft unsw.
Wenn ich schonmal lese, was ich eigentlich schon lange nicht mehr getan habe, so nehme ich ganz gewiss nicht einfach Inhalte von Büchern auf, sondern verarbeite und bringe es in eigenes Verstehen, oder verwerfe es halt.
Ich glaube, Du würdest, wenn Du in die Bücher hineinschaust, viele Dinge wiederentdecken bzw. einen Unterstützer und Forscherkollegen in Drewermanns Interpretationen entdecken.
Ich denke mal, dass du auch meine Art der Vorgehensweise nicht richtig verstehst. Es steigt auf. Und wenn ich es geschrieben habe oder sonstwie eingesetzt, so kann ich mich auf jeden Fall nicht in einer Art Diskussion weiter damit beschäftigen. Es ist dann "erledigt" und tut seine Wege.
Dann noch Bücher darüber sind so etwas wie "Konserven".
Außerdem berührst Du - wieder wohl intuitiv - einen Forschungsbereich der Germanistik. Auch in der germanistischen Literaturwissenschaft ist die Märchensymbolik ein Forschungsgegenstand. Vieles darin war früher Allgemeinwissen, weil es eine mündliche Tradition des Symbolwissens gab. Mittlerweile aber geraten viele "Entschlüsselungen" für Märchensymbole in Vergessenheit, weil Märchen nicht mehr so präsent sind in der Kultur bzw weil neue Mythen und Geschichten Einzug gefunden haben in die Kultur und sich die Denk- und Fühlwelten der heranwachsenden Menschen auf die neuen Mythen ausrichten.
Weißt du, ich kann voll irgendwie deine Begeisterung verstehen, und ich finde es ansich auch spannend.
Wenn zum Beispiel, wie hier, jemand ein Zitat aus "Faust" brachte, wenn solche Sachen kommen, ich gestehe dir, meine Allgemeinbildung ist schlecht, und Vieles, wo andere vielleicht denken würden, man müsse es wissen, weiß ich eben nicht. Ich war immer eine Träumerin, und wenn solche Sachen in der Schule kamen, hab ich wohl gerade nicht zugehört.
Irgendwann traf ich die Entscheidung, dass es mir egal ist, was andere denken, ob ich was weiß oder nicht. Denn ansonsten könnte ich ja meine Gedanken nicht zum Ausdruck bringen.

Ich schreibe und empfinde, und ich bin nicht voll von aufgepacktem songenanntem "Allgemeinwissen".
Du scheinst aber eine zu sein, die schon sehr viel gelesen (und studiert?) hat, und kommst hier jetzt immer wieder mit diesem auch für mich überraschenden Phänomen daher, meine Texte von irgendwo zu kennen, oder zu erkennen. Das muss (wohl) eben so sein, ich kann auch nichts dafür.
Wie gesagt, ich schreibe aber nicht aus einer Konserve, und es könnte vielleicht sein, dass du einmal auf die lebendige Seele achten solltest. Ist nicht "böse" oder überheblich oder so gemeint. Aber du wirst vielleicht verstehen, wie seltsam das auch für mich alles sein muss.
Fazit: nicht nur bei allgemeinen Themen der Spiritualität und zeitlosen Weisheit, über die Du schreibst, entdecke ich immer wieder, dass das, was Du schreibst, von anderen Menschen irgendwo niedergeschrieben wurde, manchmal systematisch und manchmal nicht - und ich lese darin, dass Du mit Deiner Wahrnehmung in Bereiche des menschlichen Geistes vorgedrungen bist, die weit über den persönlichen Blickwinkel hinausgehen und Einsichten und Wahrheiten in sich tragen, von denen wir alle zehren können und in denen wir uns wiederfinden können, gerade wenn wir den Zugang zu uns selbst verloren haben (weil die Menschen im Inneren, auf der Symbolebene, alle miteinander verbunden sind)
Auf jeden Fall danke ich dir für solche Worte, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Und es ist ja auch so, wie mit all solchen Dingen, man kann sie nicht bewusst fokussieren. Es kommt von alleine, und man / ich, wenn es sich denn so ergibt, kann / darf dankbar sein.
Ja, und das bin ich auch, sehr , sehr, das kann ich nicht sagen, zum Ausdruck bringen .... mir fehlen die Worte
Ja, wir sind jetzt sehr weggekommen vom Ursprungsthema. Es ist natürlich ein Glück für mich, jetzt hier auf dich getroffen zu sein.

Aber es gibt ja auch keine Zufälle.
Ich habe deinen Beitrag von vorne nach hinten beantwortet und dabei dann erst gelesen. So kann es sein, dass ich Antworten schrieb, die du selbst evtl. dann später im Text beantwortet hast.
Deine Interpretation der Geschichte mit dem Frosch und der Prinzessin gefällt mir übrigens sehr gut, ja es ist auf jeden Fall irgendwie die Überwindung von etwas, das in eine neue Perspektive, Ebene, Raum usw. bringt.
Liebe Grüße