Berian
Mitglied
Hallo Leute !
In den letzten Jahren fällt mir mehr und mehr ein Phänomen auf, das ich gerne mit Euch diskutieren würde.
Ich mache zunehmend die frustrierende Erfahrung, daß kaum ein Mensch mehr in der Lage ist zuzuhören. Vermehrt treffe ich auf Menschen, die nur ihren eigenen Gedanken, Meinungen und Ideen Ausdruck verleihen, jedoch nicht auf das, was andere sagen (oder schreiben) eingehen können.
Für mich ist jemand, der zuhören kann einer, der den anderen aussprechen läßt, auf das Gesagte eingeht und antwortet. So kann gemeinsam ein Thema "durchgesprochen" werden und das Gespräch ist für denjenigen, den das Thema betrifft befriedigend und hilfreich.
Einer wirft also den Ball, der andere fängt ihn auf und wirft in zurück. So geht es wunderbar hin und her.
So sollte es sein. In Wirklichkeit wirft der eine einen roten Ball. Der andere läßt diesen achtlos fallen und wirft einen blauen Ball zurück.
Das sieht dann z.B. so aus, daß ich ein Gespräch beginne und voller Freude und Begeisterung etwas erzähle. Als Antwort erhalte ich dann etwas ganz anderes, ein neues Thema, als ob ich gar nicht von "meinem" Thema angefangen hätte!
z.B.: ich: "Ich habe kürzlich einen interessanten Bericht im TV gesehen zum Thema Leben nach dem Tod. Der war vielleicht interessant !!"
Antwort: "Ja. Gestern habe ich zwei Stunden lang mein Auto gewaschen, weil es so schmutzig war!"
Das ist für mich jedesmal wie eine Ohrfeige.
Wieso können Menschen nicht zuhören? Wieso sind sie so tief in ihren eigenen Gedanken verfangen?
In der Regel muß ich dann die Rolle des Zuhörers übernehmen ("Achja? Wo bist Du denn rumgefahren daß Dein Auto so dreckig wurde?"), was ich im Prinzip ja auch sehr gerne mache. Nur ... wenigstens hin und wieder hätte ich halt auch gerne jemanden der mir zuhört!
Das gilt nicht nur für Gespräche. Auch eMails und Forenbeiträge laufen häufig so ab. Geht es Euch auch so? Hört man Euch wirklich zu?
Nun soll man sich ja immer erst an die eigene Nase fassen und sich fragen, ob man denn von anderen etwas erwartet was man selbst nicht zu leisten bereit ist.
Ich glaube aber behaupten zu dürfen, daß ich einigermaßen zuhören kann. Und ich höre anderen gerne zu! Gespräche wie oben verlaufen aber meist so, daß ich auf die Themen des Anderen eingehe. Zum Schluß war ich dann zwei Stunden lang Zuhörer, bin auf den anderen eingegangen, habe versucht mich in seine Gedanken einzufühlen.
Am Ende komme ich mir ausgelaugt und ausgenutzt vor...
Ich habe dann gar keine Lust mehr, mit solchen Nicht-Zuhörern noch irgendwelche Gespräche anzufangen. Auffallend finde ich es auch, daß in "esoterisch interessierten" Kreisen dieses Nicht-Zuhören paradoxer Weise noch viel stärker ausgeprägt zu sein scheint.
Und weil ich das sonst niemanden erzählen kann, der mir auch wirklich zuhört, habe ich das alles Euch geschrieben und bin gespannt, ob mir jemand zugehört hat
Alles Gute,
Alex
In den letzten Jahren fällt mir mehr und mehr ein Phänomen auf, das ich gerne mit Euch diskutieren würde.
Ich mache zunehmend die frustrierende Erfahrung, daß kaum ein Mensch mehr in der Lage ist zuzuhören. Vermehrt treffe ich auf Menschen, die nur ihren eigenen Gedanken, Meinungen und Ideen Ausdruck verleihen, jedoch nicht auf das, was andere sagen (oder schreiben) eingehen können.
Für mich ist jemand, der zuhören kann einer, der den anderen aussprechen läßt, auf das Gesagte eingeht und antwortet. So kann gemeinsam ein Thema "durchgesprochen" werden und das Gespräch ist für denjenigen, den das Thema betrifft befriedigend und hilfreich.
Einer wirft also den Ball, der andere fängt ihn auf und wirft in zurück. So geht es wunderbar hin und her.
So sollte es sein. In Wirklichkeit wirft der eine einen roten Ball. Der andere läßt diesen achtlos fallen und wirft einen blauen Ball zurück.
Das sieht dann z.B. so aus, daß ich ein Gespräch beginne und voller Freude und Begeisterung etwas erzähle. Als Antwort erhalte ich dann etwas ganz anderes, ein neues Thema, als ob ich gar nicht von "meinem" Thema angefangen hätte!
z.B.: ich: "Ich habe kürzlich einen interessanten Bericht im TV gesehen zum Thema Leben nach dem Tod. Der war vielleicht interessant !!"
Antwort: "Ja. Gestern habe ich zwei Stunden lang mein Auto gewaschen, weil es so schmutzig war!"
Das ist für mich jedesmal wie eine Ohrfeige.
Wieso können Menschen nicht zuhören? Wieso sind sie so tief in ihren eigenen Gedanken verfangen?
In der Regel muß ich dann die Rolle des Zuhörers übernehmen ("Achja? Wo bist Du denn rumgefahren daß Dein Auto so dreckig wurde?"), was ich im Prinzip ja auch sehr gerne mache. Nur ... wenigstens hin und wieder hätte ich halt auch gerne jemanden der mir zuhört!
Das gilt nicht nur für Gespräche. Auch eMails und Forenbeiträge laufen häufig so ab. Geht es Euch auch so? Hört man Euch wirklich zu?
Nun soll man sich ja immer erst an die eigene Nase fassen und sich fragen, ob man denn von anderen etwas erwartet was man selbst nicht zu leisten bereit ist.
Ich glaube aber behaupten zu dürfen, daß ich einigermaßen zuhören kann. Und ich höre anderen gerne zu! Gespräche wie oben verlaufen aber meist so, daß ich auf die Themen des Anderen eingehe. Zum Schluß war ich dann zwei Stunden lang Zuhörer, bin auf den anderen eingegangen, habe versucht mich in seine Gedanken einzufühlen.
Am Ende komme ich mir ausgelaugt und ausgenutzt vor...
Ich habe dann gar keine Lust mehr, mit solchen Nicht-Zuhörern noch irgendwelche Gespräche anzufangen. Auffallend finde ich es auch, daß in "esoterisch interessierten" Kreisen dieses Nicht-Zuhören paradoxer Weise noch viel stärker ausgeprägt zu sein scheint.
Und weil ich das sonst niemanden erzählen kann, der mir auch wirklich zuhört, habe ich das alles Euch geschrieben und bin gespannt, ob mir jemand zugehört hat
Alles Gute,
Alex