Ok, in Ansäten muss ich Dir durchaus Recht geben.
Zum einen habe ich die AfD genannt. Das sollte nur ein Beispiel fuer "Rechter als CDU" sein… ist aber als Beispiel vielleicht nicht korrekt. Wenn ich dann sage: "Auf AfD-Parteitagen wuerdest Du dafuer Standing Orations bekommen." ist das vielleicht schon sehr speziel. Korrekter waere der Satz: "Menschen des Ultra-Rechten Spektrums benutzen aehnliche Formulierungen, bzw. haben mit Deinen Aussagen einen starken Interpretations-Spielraum, so dass sie ihnen voll zustimmen wuerden, aber damit etwas ganz anderes Meinen als Du hier vielleicht wirklich ausdruecken willst."
Gefiele diese Formulierung Dir besser?
Und, diese Frage ist nicht unbedingt eine Gesinnungsprobe, sondern dient mir dazu, die Aussage einzuordnen und auch noch nicht unbedingt die Person.
Nehmen wir z.B. wieder die Aussage "Echten Fluechtlingen mussen wir helfen." Aufgrund meiner Erfahrungen mit der Pegida-Homepage und den Aussagen von Lutz Bachmann hinterher bin ich da vorsichtig geworden und moechte dann auch wissen, was "echte Fluechtlinge" sind. Was spricht dagegen, das dann auch zu benennen? Wenn man da aehnliche Ansichten wie Lutz Bachmann hat - dass es (fast) keine gaebe - dann ist das eben so. Dann kann man das auch schreiben und dazu stehen. Damit macht man sich angreifbar - ja - aber man bezieht deutlich Stellung. So hat z.B.
@GrauerWolf hier auch schon geaeussert, dass der Anteil "echter Fluechtlinge" seiner Ansicht nach verschwindend gering waere. Spaeter war dann seine Forderung, Asyl nur bei erwiesener Gefahr fuer Leib und Leben zu gewaehren - geprueft nach strengsten Massstaeben. Abgesehen davon, dass diese Forderung bedeuten wuerde, das gesamte Asylrecht komplett umzuschreiben (inklusive unserem Grundgesetz), und die Menschenrechte mitunter (ein weiteres Mal) zu missachten… dann ist er eben in diesem Punkt mit Menschen aus dem Ultra-Rechten Spektrum einer Meinung. Wenn er damit leben kann, kann er es auch aeussern und dazu stehen.
Bachmann hat nicht wirklich eine Definition genannt, aber er hat geaeussert, dass es seiner Ansicht nach kaum echte Fluechtlinge in echter Not gaebe.
Wenn Aussagen in einer Diskussion genannt werden, moechte ich auch sicher gehen, dass mein Gegenueber die Aussagen auch so versteht, wie ich. Und da ich dabei mit dem Pegida-Manifest schonmal daneben lag, bin ich da seeeehr vorsichtig geworden, wenn ich die Person sonst nicht weiter einschaetzen kann.
Das ist mir durchaus bewusst. Meine Aussagen werden auch gerne verdreht. Teils aus Dummheit oder Boshaftigkeit des Gegenuebers, teils, weil ich schlecht formuliert habe.
Ok… dann gehe ich doch mal drauf ein:
Zum einen zeigst Du hier Titelseiten und deren Bildern und Headlines. Diese dienen einzig als EyeCatcher und nicht als Informations-Quelle. Und als EyeCatcher gestehe ich Pauschalisierungen durchaus zu… das gibt zwar kleine Abstriche in der Serioesitaet, aber wenn der entsprechende Artikel dazu ein moderateres/differenzierteres "Bild" dazu malt, bin ich weitgehend versoehnt.
Ich lese den Spiegel nicht regelmaessig, aber einen der betreffenden Hefte, die Du gezeigt hast, habe ich gelesen. Grund-Tenor war eher: "Es gibt gefaehrliche Stroemungen im Islam." - was durchaus richtig ist; wobei Du auch absolut Recht hast, dass sich die Gefahr hierzulande in den letzten Jahren nicht wirklich gezeigt hat - und nicht: "Wir muessen Angst vor Moslems haben!"
Desweiteren ist der Spiegel als eher links gerichtet bekannt. Wenn da dann eine Headline kommt, die islamophob wirkt, so ist dennoch Leuten, die das Blatt kennen klar, dass der dazu gehörige Artikel wahrscheinlich nicht so pauschalisierend aufgebaut ist. Das sieht bei entsprechend aehnlichen Headlines von anderen - z.B. eher rechts gerichteten Medien - anders aus. D.h. durch Kenntnis des Mediums werte ich derartige Bilder durchaus unterschiedlich, je nachdem, ob sie der Spiegel bringt oder der Kopp-Verlag.
Spiegel, Stern, Focus etc. sind durchaus sehr kreativ, was diese EzeCatcher angeht, und zeigen da oft bedrohlich anmutende Titelbilder. Das beschraenkt sich aber nicht auf den Islam, sondern das machen sie auch aehnlich, wenn sie z.B. ueber Missbrauchs-Skandale in der katholischen Kirche berichten, oder ueber Aerztepfusch, oder …
Und zu guter letzt: Der Spiegel hat nicht nur einen Redakteuer, sondern vo einige, die auch teilweise unterschiedliche Meinungen vertreten. Sollte im Spiegel mal ein Artikel stehen, den man wirklich islamophob nennen kann, und ein paar Ausgaben spaeter einer, der Islamophobie anprangert, so ist dem Blatt deswegen nicht automatisch schon Selbstwiderspruch oder Heuchellei zu diagnostizieren.
Der sollte sich vor allem dann z.B. den Kopp-Verlag anschauen, dessen Artikel die Headlines nicht unbedingt relativieren, oder in deren Artikeln dann Islamophobie geschuert werden z.B. durch "Faekalien-Jihad"-Phantasien eines Udo Ulfkottes.
Bei der Bild-Zeitung gebe ich Dir Recht. Bei Spiegel sehe ich das aufgrund der Eyecatcher alleine und in kenntnis eines der dahinter stehenden Aetikel nicht so.
Welches hin und her? Die Eyecatcher spiegeln wie gesagt nicht den Gesamtstandpunkt wieder, bzw. wie moderat der Artikel ist oder wie pauschalisierend.