Was mich dabei irritiert, ist, dass Du das immer von anderen abhängig machst.... also ob jemand Beifall von rechts, bzw. der AfD bekommen würde. Du sagst damit eigentlich nichts anderes, als das Du bereit bist jemandem sozusagen die Chance zu geben sich als nicht rechts zu erklären, aber dann soll er bitte den eigenen Standpunkt so erklären, so dass es nicht zu Beifall von rechts führen würden. Und was dabei einfach erstaunlich ist: Die Interpretation solcher Formulierungen oder Erklärungen unterliegt ja Dir. Du kannst locker annehmen das etwas zu Beifall von rechts führen würde, während das erstens vielleicht nicht mal so sein muss, zweitens nicht relevant sein muss. Es ist einfach kein guter Anhaltspunkt ob jemand nun nach rechts tendiert oder nicht.
Ich benutze es auch nicht als Anhaltspunkt, ob jemand nun nach Rechts tendiert oder nicht. Ich sage lediglich, dass sich Aussagen und Formulierungen doch stark ähneln.
Und, wenn man NICHT der Ansicht ist, dass Flüchtlinge ALLE oder zu einem großen Anteil kriminell sind, wenn man sich dem nicht kleinen ANteil friedlicher und integrationsbereiter Flüchtlinge bewusst ist etc - also eine Meinung über diese Personengruppe vertritt, die einen von Rechts unterescheidet - ist es sinnvoll und auch für diese Diskussion durchaus Relevant diese Unterschiede zu Rechts AUCH deutlich hervorzuheben, wenn man schon seitenlang die Kriminalität von anderen Flüchtlingen behandeln will.
Und... Du legst ja viel Wert auf die Unschuldsvermutung. Warum gilt sie dann da eher nicht? Wenn doch jemand sagt das er nicht rechts sei und einen Rechtsruck sogar befürchtet, dann heißt das zwar nicht dass das die Wahrheit sein muss. Aber eine Beweisführung an imaginärem Beifall... ist so oder so keine.
Die Unschuldsvermutung gilt natürlich auch hier. Das habe ich MEHRFACH hier im Thread geschrieben und auch betont. Ich sage ja NICHT: "Diese Aussage würde Beifall von Rechts bekommen, als obist Du auch rechts.", sondern ich sage: "Deine Aussagen ähneln denen von Rechts ziemlich stark, und mit diesen Formulierungen würdest Du Beifall bekommen. Meinst Du nicht auch, es wäre sinnvoll, ein paar Unterschiede zu Rechts noch hervorzuheben?"
Da wäre ich nicht so sicher. Denn wie gesagt, die AfD deckt ein relativ breites Feld ab. (...)
Stell mich auf die Probe. Nenne mir ein Aussagen-Komplex von AfD-Anhängern oder Ultra-Rechten über Flüchtlinge, dem ich Zustimmen würde.
Mir fiele da gerade nur "Deutschland schafft das auf die Dauer nicht alleine" ein ... aber die Unterschiede beginnen dann in den Schlussfolgerungen daraus.
Und, wenn es darum geht, Flüchtlingen negative Eigenschaften aufgrund ihrer Herkunft und Religion zuzuschreiben... da mache ich dicht. Sowas will ich nicht einmal im Ansatz zustimmen.
Und damit da kein Missverständnis aufkommt: Ich sage das nicht um die AfD zu verteidigen. Ich sage das, weil ich diese Beifall-Theorie und inwiefern man bei einzelnen Aspekten mit jenen einer Meinung sein könnte oder dürfte, deren Ansicht sich insgesamt sehr von der eigenen unterscheidet, nicht besonders richtig finde. Besser gesagt: Zu oberflächlich.
Ich sage Dir nochmal, wie ich zu dieser "Beifall-Theorie" kam: Als letztes Jahr Pegida groß wurde, habe ich mir deren Homepage angeschaut. Das Manifest las sich durchaus moderat, und ich fand: "Ok, so formuliert kann man drüber rerden." Dann las ich, wie Lutz Bachmann über Flüchtlinge hergezogen hat, bzw. fast allen den "echter Flüchtlinfg"-Status aberkannt hat. Das Manifest galt immernoch für ihn, aber eben mit stark gedenhten Definitionen. Wenn er sagt: "Ich will echten Flüchtlingen helfen, das gebietet die Humanität", und, wenn ich das sage, dann meinen wir immernoch etwas vollkommen untershciedliches, weil er insgeheim fast allen Flüchtlingen den "echten Flüchtlings"-Status aberkennt und ich nicht. Und ich will nur noch einer solchen Aussage zustimmen, wenn klar ist, dass meine Gegenüber und ich so einigermaßen das gleiche meinen.
Mit schlecht formulierten Aussagen - z.B. pauschalurteilen über Flüchtlinge, ohne die größere Menge der Flüchtlinge ohne diese Eigenschaften zu erwähnen - kann man auch Beuifall von rechts erhalten, OHNE wirklich das gleiche zu meinen. Darum weise ich drauf hin. Darum frage und bohre ich genauer nach.
Und warum ist es so wichtig sich dann zum Schubladenmanager zu machen? Warum kann man nicht sachliche Inhalte diskutieren ohne Rechts-Außen-Kategorien?
Es geht nicht um die Schubladen, sondern darum, ob wirklioch das gleiche gemeint ist. Ich will z.B. der Aussage "Wir müssen echten Flüchtlingen natürlich helfen." Nur dann zustimmen, wenn klar ist, dass mein Gegenüber sich in etwa das gleiche drunter vorstellt als ich. Und, wenn jemand von Rechts-Außen diesen Satz sagt, hat die Erfahrung gezeigt, dass der etwas vollkommen anderes drunter versteht als ich.
Sicher... ich persönlich kenne aber niemanden der das bestreitet. Ich vermute, nicht mal der idiotischste NPDler bestreitet das es jede Menge Flüchtlinge und Ausländer allgemein gibt, die nicht kriminell sind.
Schön. Und weiter? Was können diese Leute dafür, dass es leider auch kriminelle Flüchtlinge/Ausländer gibt? Welche Aussagekraft haben dann Seitenlang Fallbeispiele, wie Flüchtlinge kriminell geworden sind?
Das Problem das ich hier habe ist, dass ich nur erahnen kann worauf Du Dich beziehst. Ich habe zwar jede Menge Beiträge gelesen die ich für total undifferenziert halte und bescheuert und tendenziell rechtslastig und bei denen ich eine rechte Gesinnung auch annehmen würde sollte ich ne Wette abgeben... aber wenn ich mit so jemandem diskutiere, dann werde ich ihn nicht darauf festnageln, sondern ihn darum bitten seine Lösungsansätze und Theorien mal ausführlicher zu erläutern. In der Regel wirds dann schon klarer. Und wie gesagt, sehr oft ist das nicht durchdacht und sehr oft kommen dann keine Antworten mehr. Und wie gesagt, im Bestfall bringt das so jemandem eher zum Denken als wenn er sofort mit Vorwürfen konfrontiert wird die er einfach abstreiten kann... entweder weil sie wirklich falsch sind oder weil er noch nicht genug gesagt hat damit es eindeutig ist.
Ich sage auch nur: "Schau mal, wer ähnlich formuliert. Meinst Du es auch genauso wie die Rechten?" Ich habe hier niemanden als Rechtslastig bezeichnet, sondern auch selber betont, dass ich kaum jemanden hier im Thread als wirklich rechtslastig betrachte.
Gerade dieses Thema bleibt aber voll an der Oberfläche wenn man es nur so macht. Denn es muss doch um Ursachen gehen, um die Frage warum die Menschen fliehen. (...)
Wie tief müsste man denn gehen? Wie breit müsste man das Thema ausweiten? Ich habe auch nur begrenzt Zeit... zu allen weiteren Aspekten hier auch ausführlich und fundiert eine Meinung zu äußern und zu begründen wäre ein Fulltime-Job, den ich momentan nicht in der Lage bin einzugehen.
Ach sooo, du möchtest also lieber die einheimische Bevölkerung deswegen Nachteilen und massiven Gefahren unterwerfen, weil andere Menschen anderer Religion und Herkunft Verbrechen begehen?
Ich verstehe... die Rechte der nicht gewalttätigen Flüchtlinge gehen also VOR dem Schutz der eigenen Bevölkerung... Reizend, denn das ist genau das was hier grad passiert... in einigen Gegenden sollen Frauen nicht mehr alleine draussen rumlaufen, nach Möglichkeit sich "züchtig bedeckt" kleiden und Kinder möglichst nicht mehr draussen spielen, weil wir die Rechte der nicht gewalttätigen Flüchtlinge schützen müssen... ja doch...klingt einleuchtend... ich spare mir das Ironieschild mal...
Sippenhaft für alle Flüchtlinge, weil ein paar davon kriminell werden, verstößt gegen unsere Rechtsgrundsätze, u.a. gegen gerade die Werte, die Du schützen willst.