Wo ist denn in Deutschland die Menschenwürde geblieben, ausser in ein bissl Geschreibsel der Befürworter die sich anscheinend überhaupt nicht des Ausmaßes bewusst sind? Ich meine nicht nur diese die sich auf Flüchtlinge bezieht sondern auf ALLE?
Das ist ein gutes Stichwort.
Hier wird beklagt, es gäbe kein Sprachrohr für die besorgten Bürger. Deshalb seien sie quasi gezwungen, bei Pegida mitzulaufen, wenn sie denn ihre Bedenken irgendwie äußern wollten.
Dabei gäbe es sehr wohl Möglichkeiten. Ich habe hier im Laufe der Pegida-Threads schon ein paar mal auf die Montags-Friedensdemos um Lars Mährholz hingewiesen. Dort treffen sich Menschen außerhalb von Parteienzugehörigkeit und thematisieren innen- und außenpolitische Missstände und Zusammenhänge. Das geht von Hartz4 über Billiglöhne über TTIP und die ganze völlig verfehlte Europa-Politik, bis zur globalen Wirtschaftspolitik und den daraus folgenden Zuständen in den Ländern, aus denen nun die Flüchtlinge kommen.
Aber sowas wird dann einfach ignoriert.
Wenn man diese Themen selbst hier im Forum anspricht, dann interessiert es auch kaum einen. Da kommen dann nur Kommentare wie "Verschwörungstheorie" oder es wird mit völlig abstrusen Gegentheorien geantwortet, die jeglicher historischen Realität widersprechen und zeigen, dass Menschen lieber gänzlich uninformiert bleiben, als ihr Weltbild zu korrigieren.
Lieber
@Condemn: Es ist richtig, dass es kein Wunder ist, dass so viele Menschen bereits manipuliert sind, und es schwer ist, das wieder aus den Köpfen zu kriegen.
Man sollte aber nicht vergessen, dass hier viele Leute genug Köpfchen hätten, diese Dinge zu durchschauen, so wie du es doch auch tust. Es gibt also noch andere Gründe, warum es offenbar so schwer ist, die Diskussion auf die Ursachen statt auf die Symptome zu lenken.
Und einer davon ist sicher auch die Bequemlichkeit. Es ist viel leichter, seine "Besorgnis" auf die Flüchtlinge zu richten, als sich intensiv mit der Innen-und Außenpolitik zu beschäftigen und dann gegen
diese Zustände auf die Straße zu gehen.
Lieber polemisiert man dann gegen diese Friedensdemos und unterstellt den Mitwirkenden irgendeine extreme Einstellung oder kommt mit Verschwörungstheorie, als dass man sich die eigene Wut und das Gefühl der Ohnmacht eingesteht, das sich dann gegen die Flüchtlinge entlädt.