Heut hab i an Freund auße ghaut. Er..., 48 Jahr alt, kleinwüchsig, gedrungener Körperbau, Brillenträger mit Seitenscheitel, sagt plötzlich: "Mich würd als gelernten Kaufmann einfach nur der Aspekt der Leistbarkeit interessieren, wie Armut und soziale Missstände, Arbeitslose, unterbezahlte Arbeiter, denen nach begleichen der Miete grad noch ein Nasenrammel überbleibt, alleinerziehende Elternteile, die am Hungertuch knabbern, Obdachlose u.s.w. hierzulande jemals möglich sein konnten, wenn wir jetzt genug haben, um eine derartige Welle von Neuzugängen ordentlich unterzubringen, zu versorgen und sinnvoll zu beschäftigen. Und wie stellen wir das an, bzw, was muss man dafür einnehmen, dass man dabei noch euphorisch WELCOME... WELCOME... rufen kann."
Na, hab i natürlich ned wirklich gmacht. I hab eahm beruhigt, hab eahm den Angstschweiß von der Stirn gwischt, die Brillen putzt und gsagt: "Vertrau auf Gott, Karli... der Himmevoda wird`s scho richten. Du muaßt di nur selber intensiv genug lieben. Wenn ma si selber liebt, wirklich liebt, dann geht alle Angst furt von einem, man wird frei von Gier und Neid und kann am End a kan Hass gegen niemand mehr empfinden. Ma lahnt si afoch über`n Tisch, entspannt si komplett und gspürt a gar kan Schmerz mehr, wenn an die Übermacht von hinten antaucht. Nimms mit Humor, Karli... nur solche Fragen..." hab i gsagt zu eahm, "... die stellt ma afoch ned in Zeiten wie diesen." Dann isser eigschlafen, wia a Baby, friedlich und sanft.