Und rafft ihr es nicht, dass es nicht darum geht, die Probleme nicht zu sehen, sondern dass die Leute nun mal da sind und noch mehr kommen werden, und dass rumjammern auch nichts nutzt, und Hetze und Stimmungsmache alles nur verschlimmert?
Ich denke, mit diesem Aufruf wendest du dich an die Falschen. Warum appelierst du nicht an die Länder, die gar nicht erst Flüchtlinge aufnehmen, sondern schwingst die Keule über Menschen, die künftig mit einem sehr großen Strom an Flüchtlingen leben müssen und sich Gedanken machen, wie all diese Menschen den kalten Winter überstehen sollen, wenn doch schon vorher klar war, dass nicht genug Wohnraum für diese zur Verfügung steht? Wieso sind solche realistische Überlegungen in dieser Richtung "Gejammer"?
Würde ein Land wie Syrien im umgekehrten Fall etwa 1,5 - 3 Mill. Deutsche aufnehmen, die später ihre Familien nacholen und damit ein Kontingent von etwa 10 Mill. Neubürger bilden, die dort alle Wohnraum und einen Job brauchen? Weißt du, um etwas in der richtigen Relation zu verstehen, muss man die Sache einfach umdrehen. Also? Nein, Syrien würde dies mitnichten tun, genauso wie die "Bruderstaaten", weil diese Länder von ihrer archaischen Veranlagung her noch Überlebensinstinkte besitzen, etwas, was in D bereits verloren gegangen ist, weil bereits 2 Generationen weichgespült wurden. Dazu kommt der Wunsch, nach der Nazizeit, endlich zu den "Guten" zu gehören: "Schaut her, wir geben unser letztes Hemd für jeden Fremden." Und daher auch die Wut, wenn es die Überlebenstaktiker und Realisten im Lande, ihnen nicht gleich tun wollen.
Von diesem Lazarus-Bazillus sind ganze Journalistenhorden angesteckt worden und stecken die Menschen in D inzwischen sogar in zwei verschiedene Ecken: Die einen in das "helle" Deutschland, die Bösen, die Nichtbefürworter einer Masseninvasion, gehören natürlich ins "dunkle" Deutschland. Wir werden mit Emotionsbildern überschwemmt, mit Bildern von großen Flüchtlings-Kinder-Kulleraugen, aber nicht mit konkreten Überlegungen, wie diese Menschenflut eigentlich gestemmt werden soll. M.E. wird dies auch nicht geschehen, weil man die Menschen in D nicht "ins Boot" geholt hat, sondern einfach vor vollendete Tatsachen stellt. Glauben die Politiker etwa, dass bevormundete Menschen diese Herausforderung etwa genau so mittragen, wie einst die Solidarität mit den Flutopfern? Nein, viele Leute kehren den Politikern und den Medien zum großen Teil desillusiuniert den Rücken zu und schleichen sich.
Ich glaube, es wird - in jeder Hinsicht - ein harter Winter werden.
Urajup