Der Passauer Sebastian Frankenberger, bekannt geworden vor fünf Jahren durch sein erfolgreiches Volksbegehren für den bayerischen Nichtraucherschutz, hat jetzt als Sternsinger ein Hausverbot erhalten. In einem Schreiben teilte ihm ein Behördenleiter der Stadt mit, dass die Heiligen Drei Könige in einem Dienstgebäude nicht erwünscht sind. Frankenberger mimt den Mohren, den Weisen aus dem Morgenland.
"Als Mohr verkleidet bin ich jedes Jahr mit den Sternsingern in meinem Stadtteil unterwegs", erzählt Frankenberger. Als die Heiligen Drei Könige klopfen sie an Türen, schwingen das Weihrauchfass, sagen ihr Sprüchlein auf und sammeln für die Kinderhilfe. Im Stadtbezirk, den Frankenberger als Sternsinger besucht, liegt auch ein städtisches Dienstgebäude mit Bürgerbüro und Ordnungsamt.
Beamte fühlen sich genötigt
"Verschiedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlten sich zu Spenden genötigt und haben dies dem Hauptamt mitgeteilt", erklärt der Behördenleiter sein Vorgehen. Nach der allgemeinen Geschäftsanweisung dürften Sammlungen nur mit Genehmigung des Hauptamtes durchgeführt werden. Eine solche sei nicht erteilt worden.