Noch eine Ergänzung von Sascha Lobo, die sehr gut beschreibt was ich mir auch denke zudem was ich oft lese und höre.
"Ein neuer Bürgertypus betritt die Bühne: der Latenznazi
Der Erfolg von Pegida liegt darin begründet, xenophobe Signale zu senden, ohne dass sich Sender oder Empfänger das eingestehen müssten. Die Erkennungscodes funktionieren sogar so eindeutig, dass man sich die ständige Scheindistanzierung leisten kann, "Wir sind keine Nazis", "Wir haben nichts gegen Ausländer", "Wir sind für das Asylrecht". Diese Sätze brauchen nicht einmal mehr das früher typische "aber" dahinter, man versteht sich auch so.
Der "taz"-Journalist Philip Meinhold twitterte: "Die Nazis haben den Ruf der Nazis so versaut, dass heute nicht mal mehr Nazis Nazis sein wollen." Das ist lustig, aber unvollständig. Vielmehr kommt mit Pegida ein neuer politischer Bürgertypus auf die Bühne - der unbewusst Rechtsextreme oder Latenznazi.
Also Leute, die rechtsextreme Positionen vertreten, ohne zu wissen oder wissen zu wollen, dass sie rechtsextrem sind. Und deren Vorahnung, ihre Haltung könnte problematisch sein, eben nicht dazu führt, die Haltung zu überdenken, sondern sich vorauseilend durch bloße Behauptung zu distanzieren. Ohne aus den eigenen Worten auch nur die geringsten Konsequenzen zu ziehen. Man erklärt, für das Asylrecht zu sein, aber verdammt zugleich "Asylanten". Genau diese Realitätsverdrängung ist ein Grund zu größter Besorgnis, dahinter steht ein Problem bestürzenden Ausmaßes.
Aus dem eigenen Gelaber keine Konsequenzen ziehen
Denn nicht die Dummheit ist das hervorstechende Merkmal der Pegida-Anhänger, sondern das hermetische Weltbild und die damit einhergehende Abkopplung von jeder Kausalität. Und verstörenderweise neigen auch Leute zu dieser Abkopplung, die nicht hauptberuflich dumm sind, zum Beispiel ist dieses Denkmodell auch in der ehemaligen Professorenpartei AfD bis in den Vorstand verbreitet. Und weit darüber hinaus. Solche Leute wollen sich von nervigen Fakten nicht ihre gefühlte Wahrheit verderben lassen. Deshalb ist es folgerichtig, dass die Proteste gegen Islamisierung in Dresden stattfinden, wo es einen kaum mehr messbaren Anteil muslimischer Einwohner gibt."
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobo-ueber-pegida-der-latenznazi-a-1008971.html
"Ein neuer Bürgertypus betritt die Bühne: der Latenznazi
Der Erfolg von Pegida liegt darin begründet, xenophobe Signale zu senden, ohne dass sich Sender oder Empfänger das eingestehen müssten. Die Erkennungscodes funktionieren sogar so eindeutig, dass man sich die ständige Scheindistanzierung leisten kann, "Wir sind keine Nazis", "Wir haben nichts gegen Ausländer", "Wir sind für das Asylrecht". Diese Sätze brauchen nicht einmal mehr das früher typische "aber" dahinter, man versteht sich auch so.
Der "taz"-Journalist Philip Meinhold twitterte: "Die Nazis haben den Ruf der Nazis so versaut, dass heute nicht mal mehr Nazis Nazis sein wollen." Das ist lustig, aber unvollständig. Vielmehr kommt mit Pegida ein neuer politischer Bürgertypus auf die Bühne - der unbewusst Rechtsextreme oder Latenznazi.
Also Leute, die rechtsextreme Positionen vertreten, ohne zu wissen oder wissen zu wollen, dass sie rechtsextrem sind. Und deren Vorahnung, ihre Haltung könnte problematisch sein, eben nicht dazu führt, die Haltung zu überdenken, sondern sich vorauseilend durch bloße Behauptung zu distanzieren. Ohne aus den eigenen Worten auch nur die geringsten Konsequenzen zu ziehen. Man erklärt, für das Asylrecht zu sein, aber verdammt zugleich "Asylanten". Genau diese Realitätsverdrängung ist ein Grund zu größter Besorgnis, dahinter steht ein Problem bestürzenden Ausmaßes.
Aus dem eigenen Gelaber keine Konsequenzen ziehen
Denn nicht die Dummheit ist das hervorstechende Merkmal der Pegida-Anhänger, sondern das hermetische Weltbild und die damit einhergehende Abkopplung von jeder Kausalität. Und verstörenderweise neigen auch Leute zu dieser Abkopplung, die nicht hauptberuflich dumm sind, zum Beispiel ist dieses Denkmodell auch in der ehemaligen Professorenpartei AfD bis in den Vorstand verbreitet. Und weit darüber hinaus. Solche Leute wollen sich von nervigen Fakten nicht ihre gefühlte Wahrheit verderben lassen. Deshalb ist es folgerichtig, dass die Proteste gegen Islamisierung in Dresden stattfinden, wo es einen kaum mehr messbaren Anteil muslimischer Einwohner gibt."
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobo-ueber-pegida-der-latenznazi-a-1008971.html