Weil es nicht nur ein schwarz oder weiß, rechts oder links gibt, sondern noch ganz viele Zwischentöne, besonders dann wenn Herz und Verstand sich ambivalent gegenüber stehen.
Natürlich gibt es Zwischentöne. Und da kann man sich bemühen, seine Position so präzise wie möglich darzustellen.
Ich bin beispielsweise NICHT dafür, alls Anträge auf Asyl oder Schutz vor was auch immer anzunehmen.
Ich bin NICHT dafür, religiös oder kulturel motivierte Straftaten hier zu dulden - die gehören als Straftaten geahndet.
Ich bin sehr dafür, die Flüchtlingslast gerecht auf Europa zu verteilen, und NICHT alle nach A, D oder S zu holen.
Ich sehe durchaus die ökonomischen Probleme, die der große Flüchtlingsstrom hier bewirkt und auch weiter bewirken wird, und das macht mir auch Sorgen. Die Not anderer Menschen in anderen Ländern macht aber nicht Halt davor, wie vielen ohne viel ökonomischen Aufwand hier geholfen werden kann. Wenn mehr kommen, als wir ohne viel Mühe wuppen können, dann ist das eben so. Mir fallen auf die Schnelle keine Lösungen ein, aber man kann gerne weiter über Lösungen nachdenken, die dann diskutiert werden können. Meiner Ansicht nach dürfen diese Lösungen aber nicht beinhalten, den "humanitären Cut" groß zu verschärfen - weder direkt noch versteckt über "Tricks".
"Leute" können doch meinen was sie wollen
Ja, können sie. Ich verbiete es niemandem - das kann und will ich auch gar nicht.
Und ich kann auch meinen, was ich will, wozu dann auch gehört, dass ich meine aufzeigen zu können, wenn andere Meinungen nicht unbedingt fundiert oder differenziert dargestellt wurden.
(...) in den Genfer Konventionen ist in meinen Augen klar definiert, wer Asylrecht bekommt und wer nicht.
Nach den Genfer Konventionen alleine würden Kriegsflüchtlinge schonmal kein Schutz bekommen - soweit ich mich erinnere heißt es bei denen auch offiziel nicht "Asyl", ist aber analog zu sehen. Sind das dann "Writschaftsflüchtlinge"? Es gibt da eben nicht nur die Genfer Konventionen, sondern noch weitere Vereinbarungen.
Auf der anderen Seite muss man dann auch schauen, ob es den Genfer Konventionen widerspricht, ob man Balkanflüchtlinge a priori ablehnt. Roma erleben da immernoch große Nachteile.
Ich fände z.b. gut, wenn wir endlich ein vernüftiges Einwanderungsgesetz bekämen.
Je nachdem, was Du unter "vernünftig" meinst, fände ich das u.U. auch gut.
Dann würden die "Arbeitsmigranten" erst garnicht in die Kategorie der Kriegs- und politischen Flüchtlinge fallen und es wäre eine kontrollierte Steuerung der Einwanderung möglich.
https://gruenerknowledgepool.wordpress.com/soziales/wirtschaftsfluchtlinge/
Und was sind "Arbeitsmigranten" wieder? Es gibt auch Ausländer, die hierher kommen und hier studieren oder arbeiten, indem sie sich hier beworben haben, ein Visum beantragt haben etc. Die fallen aber sowieso nicht unter das Asylrecht oder andere derartige Regelungen, obwohl sie mitunter auch aus Ländern kommen, aus denen wir Asylbewerber und Flüchtlinge aufnehmen.
Jeder Flüchtling, der in Arbeit kommt, ist ein Gewinn fürs Land, denn der zahlt Steuern und Sozialabgaben.
Aber wie gesagt, der syrische Arzt oder der gut ausgebildete Facharbeiter sind oftmals Mythen. (...)
Wie oft sind das Mythen? Was meinst Du genauer mit "oftmals"?
Und was macht den Fluchtgrund von einem Arzt besser als von einem Analphabeten? Bei der Duldung werden durchaus derartige Unterschiede einbezogen (aktuelle Ausbildung, Erwerbstätigkeit, gute Integration)... für den Antrag auf Asyl oder anderen Schutz wäre das ziemlich menschenverachtend.