Normalerweise denkt man, je länger man sich mit Astrologie beschäftigt, desto mehr weiss man. Doch in Wirklichkeit scheint es manchmal genau andersherum zu sein. Am Anfang hat man zwei oder drei Kaufhausastrologiebücher gelesen und scheint das meiste genau verstanden zu haben. Je mehr reale Horoskope man sich etwa bei Astro.com in der
Datenbank ansieht, desto klarer wird es, dass die Wirklichkeit nicht so einfach und schematisch läuft. Dann weiss man, dass man nichts weiss.
Zwar scheinen sich .B. bei bekannten Schaupielern bestimmte Elemente zu häufen wie Neptun in 1 oder Sonne Trigon Jupiter (der "Berühmtheitsaspekt") doch ist es längst nicht so, dass sie alle ein bestimmtes Kennzeichen hätten. Sie sind alle anders.
An sich ist es klar, das es so sein muss, da alle andere Motivationen hatten Schauspieler zu werden und auch andere Wege eingeschlagen haben. An der Stelle muss man anfangen selber kreativ zu werden, zu improvisieren an Hand der bekannten Informationen und das Horoskop sorgfältig betrachten und die einzelnen Elemente zu einem Gesamtbild verdichten. Und dabei immer bedenken, dass das die eigenen Interpretationen sind und entsprechend vorsichtig formulieren insbesondere bei negativen Inhalten, bevor man dem Klienten etwas davon sagt. Besser, man stützt sich mehr auf die allgemein bekannten und anerkannten Elemente.
Es ist eben nicht so, dass ein Planet an einer Position immer genau das Gleiche bedeutet wie man sich das anfangs vielleicht vorstellt. Je nach dem eigenen Entwicklungsgrad können sich andere Zusammenhänge zeigen. Der Betrachter entscheidet mit, was er sehen will, so eigenartig das auch erscheint. Manchmal bekommt man auch den Eindruck, der Deuter liest mehr in sich selber als im Klienten. Dabei kann es sein, dass er aus seiner eigenen Sicht bewertet, was auch nicht immer schön ist. Darum sollte der Deuter sich selber möglichst zurücknehmen und sein kleinkariertes Ego vergessen.
Einer der zuverlässigsten Faktoren scheint das Feldersystem zu sein, obwohl sich der Beginn und Ende eines Feldes westlich oftmals gar nicht so genau bestimmen lässt, da es mehrere Feldersysteme gibt und die Diskussion darum auch nie aufhört. Indisch ist die Sache einfacher, die Ganzzeichenfelder decken sich mit den Sternenkonstellationen.
Es scheint aber tatsächlich so etwas wie einen kreisförmigen universellen Handlungszyklus zu geben, der sich im Horoskop ausdrückt. Einige kommen auch nach längerer Zeit zu dem Ergebnis, dass es auch gut sein könnte wieder zu den ursprünglichen Ganzzeichenfeldern zurückzukehren. Die Abfolge der Felder ist in allen Fällen die Gleiche und schon seit dem alten Indien und Babylon bekannt, wenn auch die genauen Feldergrenzen um etliche Grad abweichen können.