voice schrieb:
Die grosse Liebe findet immer im Augenblick statt, daher gibt es für mich nicht die eine grosse Liebe und natürlich auch keinen zeitlichen Rahmen dafür.
Ich erlebe sie immer im Jetzt und gebe mich hin es zu genießen, ich hinterfrage es nicht, ob es nun eine Projektion ist, ein Wunschdenken, eine Illusion was auch immer das ist mir völlig schnurz.
Für mich ist es ein tiefes inniges Gefühl des angekommen seins, der Verbundenheit, das inneinanderfließen zweier Seelen zu einem Tanz der Freude.
Mein mich öffnen und keine Angst vor solchen Begegnungen haben mein bereit sein zu geben, den Augenblick dann auch wieder loslassen können beschert mir in zunehmenden Maße solche Momente.
Neulich wurde mir wieder eine Illusion genommen, die Illusion das es weibliche Wesen gibt die in der Lage sind mit einem Blick das Herz eines Mannes zum schmelzen zu bringen. Die Illusion wurde mir genommen weil sie keine mehr ist, sie wurde Realität. In diesem atemberaubenden Moment war sie die grosse Liebe, das allumfassende Ja zum Leben, ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte mich, machte mich sanft und wehrlos und zugleich stark wie einen Baum der die Kraft der Mutter Erde spürt.
Ich mache mir keine Gedanken warum dies wieso dort in diesem Augenblick geschah. Versuche nicht eine Wiederholung zu erjagen, trage es in meinem Herzen und gehe weiter meinen Weg.
Manchmal ist das auch genau das Richtige.
Wenn es eine
große Liebe gibt, dann hat diese aber bisher den gemeinsamen Alltag nicht sonderlich gut überstanden. Man denke da mal an Romeo und Julia. Ob die sich genau so geliebt hätten, wenn SIE den ganzen Tag den Haushalt geführt hätte und ER 12 Stdn. arbeiten müsste??
Es sind, wie du beschriebst, flüchtige Momente, die die Seelen mit unendlicher Freude und Energie erfüllen.
Es ist die Furcht, die die Menschen danach sofort in die Flucht schlägt, da man irgend wo weiss, dass dieser Augenblick enden
kann.
Sind wir feige? Haben wir angst, dass im Endeffekt nicht mal die Erinnerung verbleibt, wenn wir bleiben?
Mir geht es ähnlich, wie dir.
Es spielt aber auch eine Rolle, wie man Liebe definiert.
Es gibt Menschen, die sogar nur den Sex für die Liebe halten.
Dann gibt es welche, denen reicht die gelegentliche Anwesenheit und Aufmerksamkeit des Partners aus, um von einer Liebe zu sprechen.
Und... es gibt die Menschen, die den Partner am liebsten besitzen würden, was schier unmöglich ist.
Der Mensch ist kein Gut, den man besitzen oder beiseite schaffen kann.
So eine Beziehung ist eine sehr empfindliche Sache und braucht 2 Menschen, die sie mit Respekt pflegen.
Doch die Grundvorraussetzung für die Liebe eines anderen Menschen ist immer zu erst eine gesunde Eigenliebe. Denn wer sich selbst nicht liebt, der kann niemanden lieben.
Das bedeutet aber wiederum , dass beide Partner sich in der Liebe wiederfinden müssen. Also müssen beide glücklich sein, damit man von einer zumindest glückbringenden Liebe sprechen kann.
Meist ist es doch aber so, dass Herbert und Elfriede nach 25 Jahren Ehe sich fragen, warum sie eigentlich noch zusammen sind und das Scheidungsgericht bekommt einen neuen Fall.
