DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Lieber Merlin,
vielleicht hast Du meine Fragen auf Seite 67 ,68 übersehen.
Du erklärst die Ungereimtheiten gut und ich lese in diversen Foren zu verschiedene Exegese , Ansichten .
Die haben wenig Ahnung , weil sie nur tote Buchstaben lesen,wie Paulus warnt.
Nicht über die Lehre hinauslehren , ermahnt Paulus damit , aber gemeint sind keine Irrlehren und eigene Bibeln , wie die Katholiken und Jehovas zu verwenden.
Zuwenig persönl.Beziehung zu Jesus lässt mit nur toten Buchstaben aber lässt kein Wirken Jesu Allmacht zu,wie man in den von mir genannten Kirchen hört.
1.)Darum wäre ich trotzdem dankbar,wüsste ich , warum David / Goliath und später nochmal der tote Goliath in 2.Samuel mit einem Elkanan oder so kämpfte!
David oder Goliath starb doch in deren Kampf. Wie konnte man dann noch mit Elkanan kämpfen ?
Liebe Terracotta,
in der Bibel wird ja in Samuel 1 Samuel 17[4] wird ja beschrieben, dass Goliat ein Vorkämpfer der Philister war. Mit ihnen wurden häufig militärische Auseinandersetzungen eröffnet oder gar in einem Zweikampf entschieden wie das ja auch beim Kampf von David und Goliat geschildert wird. Es dürfte klar sein, dass sich für diese Rolle nur Männer eigneten, die auch über eine eindrucksvolle Persönlichkeit verfügten.
Die Philister lebten in einer Region südwestlich von Jerusalem, dem Mittelmeer und dem angrenzenden Ägypten. Dort lag auch die Stadt Gezer in der bei archäologischen Ausgrabungen viele Skelette gefunden wurden, die ein Körpermaß von 1,90 2 m hatten. Bei einer durchschnittlichen Größe der damaligen Bevölkerung im Mittelmeerraum von 1,65 m kann man da also schon von einem Riesen sprechen. So gesehen gibt es zu Goliat und den Philistern also schon einen ganz realen Hintergrund.
In 1 Samuel wird dann geschildert, wie David den Vorkämpfer der Philister im Zweikampf tötet. Diese Geschichte wird nun zum Symbol, dass auch ein Schwacher einen Starken besiegen kann, wobei Goliat zum Synonym für einen übermächtigen, großen Gegner wird. Eine Parabel, mit der die Auseinandersetzung der Israeliten mit den übermächtigen Nachbarn umschrieben werden soll. Mit David wollte man auch den Anspruch eines israelischen Königshauses untermauern.
Es ist die große Frage, ob es einen König David wirklich gegeben hat, denn die ersten schriftlichen Hinweise auf ein Haus David stammen aus dem Jahr 840 v.Chr., also rund 160 Jahre nach der mutmaßlichen Regierungszeit Davids. Wenn es ihn gegeben hatte, wird er jedoch nicht die Macht und Stärke gehabt haben, wie das in der Bibel beschrieben wird. Man sollte bedenken, dass die Bücher Samuels erst unter König Josia verfasst wurden, also 400 Jahre später.
Aber nun zurück zu Goliat in 2 Samuel 21:
Dort wird der Kampf Davids und seinen Gefolgsleuten gegen die Nachbarn der Israeliten nochmals zusammengefasst, denn es geht um die vier Brüder der Rafaiter: Goliat, Jischieb, Sippai und ein weiterer, der nicht namentlich genannt wird. Es werden dann die Taten der wichtigsten Gefolgsleute zu deren Ruhm angeführt, indem jeder einen der Riesen erschlägt. Wie Du schon richtig bemerkt hast, erschlägt dort nicht David den Riesen Goliat, sondern Elhanan.
Anscheinend hat man diese Ungereimtheit dann etwas später in den Chroniken bemerkt, denn dort erschlägt Elhanan nicht Goliat, sondern dessen Bruder. Dazu muss man wissen, dass die Chroniken auch als Buch der Auslassungen bezeichnet werden. Es werden dort also Dinge aus früheren Schriften ergänzt oder ins rechte Licht gerückt. Diese Chroniken wurden um 516 v.Chr. verfasst.
Man sollte daran denken, dass die Thora eine Sammlung von Schriften darstellt, deren Kanonisierung unter König Josia begonnen wurde und erst nach der Rückkehr aus dem Baylonischen Exil beendet wurde.
Letztendlich dürfte bei der Lobpreisung Davids und seiner Getreuen nebensächlich sein, wer nun Goliat getötet hatte. Ich gehe einmal davon aus, dass es die Gestalt Davids gegeben hatte, die auf dem Weg zum Königreich Israel eine wesentliche Rolle gespielt hatte. Unter ihm fiel Jerusalem in den Herrschaftsbereich der Israeliten und wurde zu deren Zentrum erhoben.
2.)Der letzte Bibelsatz besagt,dass Ungläubige ( nur an Jesus glaubend ) verbrennen werden .
Dann aber soll es ein Bibelzitat geben , welches beschreibt,dass Jesus Menschen aller Religionen
empfangen würde oder so.
Leider finde ich die Stelle nicht,aber es muss mit dem Gericht zu tun haben! Da stimmt jedenfall nichts,wenn nur Jesus allein der Weg ist!
Zum letzten Satz aus der Bibel hatte ich dir schon etwas geschrieben. Die Bibel endet mit der Offenbarung. Der Schreiber bezieht die Offenbarung aber nicht auf die Worte Jesus aus der Zeit seines Wirkens, sondern auf eine Vision nach dessen Tod.
Offenbarung 1[1] Dies ist die Offenbarung Jesus Christus, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in der Kürze geschehen soll: und er hat sie gedeutet und gesandt durch einen Engel zu seinem Knecht Johannes.
Die Offenbarung war in den ersten Jahren der Christenheit sehr umstritten, entstand aber schon relativ früh (ca. 68 -100 n.Chr.). Es ist halt die Frage, wie viele Gedanken Jesus darin eingeflossen sind. Zudem lag die Entstehung der Offenbarung schon jenseits der Öffnung der Lehre für die Heidenchristen durch Paulus. Es wurde da also schon ein Regulativ eingebaut, um die Heidenmissionierung mit einbeziehen zu können.
In einem meiner letzten Beiträge habe ich schon den Schluss der Offenbarung zitiert, in dem ganz klar die Zuwendung zu Gott als Voraussetzung genannt wird, um ins Reich Gottes gelangen zu können. Zudem war die Umkehr zu Gott ein zentrales Thema in den Predigten Jesus. Er redet unentwegt von diesem Reich und welcher Weg dorthin führt. Einen Weg, von dem er aber nicht nur gepredigt hatte, sondern ihn auch konsequent bis zum Ende gegangen ist.
Ich nehme einmal an, Du meinst Jesaja 65[23]. Um diese Passage wird das Reich Gottes beschrieben, in dem es keinen Tod mehr gibt und alle Generationen in Frieden miteinander zusammenleben. Jesaja verstand dieses Reich aber nicht für die Allgemeinheit, sondern als ein Reich des auserwählten Volkes der Israeliten.3.)Dann ist noch unklar,wo im Tausendjährigen Reich die Kinder nicht nur Tage leben sollen.Jesaja65,25,8
Wo sind wir oder wo ist das 1000-jähr.Reich , wenn wir Sex haben,um diese Kinder zu zeugen und dann nicht mehr durch Tod verlieren sollen?
Gerade um dieses Reich Jesajas ging es Jesus, das er herbeiführen wollte und genau diese Frage stellten sich auch die frühen Christen, als dieses Ereignis ausblieb: Wo ist dieses Reich? Jesus sprach noch davon, dass dieses Reich unmittelbar bevorstünde und einige Zeit nach seinem Tod wurde dieses Ereignis in eine immer weitere Entfernung gerückt. Zunächst erwartete man das Jahr 300, dann die Jahre 500, 800 und 1.000. Als dann auch dieses Jahr verstrich, verlegte man es dann an einen imaginären Zeitpunkt in der Zukunft. Ja und manche verstehen inzwischen darunter einen seelischen Zustand in sich selbst. Das kann man sicherlich alles interpretieren, aber in der Bibel steht das halt so nicht.
Merlin