Liebe Terracotta,
wie Du an dem Beispiel mit dem Gürtel siehst, kann man auf deine Argumente nicht mit wenigen Worten eingehen. In der Fülle bleiben mir also nur ein oder zwei Beispiele herauszugreifen, um auf diese dann im Detail eingehen zu können.
Du schreibst in deinen Beiträgen häufig von der Verfälschung der Bibel und den Worten Jesus, aber tust Du das nicht auch selbst? Ja, am Ende der Bibel ist in der Offenbarung von den Plagen die Rede, aber die Bibel endet mit der Hoffnung:
Offenbarung 22[20] Es spricht, der solches bezeugt: Ja ich komme bald. Amen, ja komme, Herr Jesu! [21] Die Gnade unseres Herrn Jesus Christi sei mit euch allen! Amen.
Die Evangelien beschreiben den Weg Jesus, der die Menschen zum Reich Gottes führen soll und da kannst Du nicht erwarten, dass er anderseits in der Bibel infrage gestellt wird. Das Buch wendet sich an die Christen, die an die Auferstehung glauben und nicht an jene, die ihn infrage stellen.
Obwohl die römisch-katholische Kirche sich gerne als den Anspruch einer alleinige allseligmachende versteht, sind sie jedoch nicht die Christenheit an sich. Der Papst ist also nicht das Oberhaupt der Christen, sondern das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Aus diesem Grund kann zu diesem Amt auch nichts in der Bibel stehen, selbst wenn das manche gerne herauslesen möchten.
Es gab in der Christenheit zu allen Zeiten Strömungen, die nach einem anderen Ansatz zur Lehre Jesus suchten. Dass damit auch Widersprüche entstanden sind, dürfte nicht verwunderlich sein. Diese ergeben sich aber nicht durch die Bibel an sich, sondern durch den gelebten Glauben. Etwas, das aber auch schon bei Jesus mit seiner Auseinandersetzung mit dem jüdischen Glauben eine permanente Rolle gespielt hatte. So gesehen könnte man den eigentlichen Widerspruch in der Bibel zwischen dem Alten- und Neuen Testament vermuten. Das Alte Testament könnte man als ein lästiges Anhängsel sehen, aber ohne dieses würde man wiederum die Ziele Jesus nicht verstehen können.
Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich verstehe mich nicht als Christ und möchte mich auch nicht an der Bibel orientieren. Es sind aber nicht irgendwelche Widersprüche in diesem Buch, die mich von diesem Weg abhalten, sondern die Ziele und die Wege an sich, die dort beschrieben werden.
Merlin