Die Bibel verstehen!

@ DruideMerlin:
Wem nützt ein Buch, das anscheinend nur Du lesen kannst? Irgendwie erinnert mich deine Argumentation an die Zeit, als die Bibel ausschließlich in lateinischer Sprache verfasst wurde. Da ging es auch um den Besitz der allein selig machenden Wahrheit.
wann soll das denn gewesen sein? Der Grundtext des AT ist hebräisch mit ein paar aramäischen Einsprengseln, der Grundtext des NT ist griechisch. Alles andere sind Übersetzungen, mehr oder minder gut.

Seit dem zweiten Jahrhundert wurden Bibeln in die Volkssprachen übersetzt. Da im römischen Imperium Latein gesprochen wurde, hatte man in der römisch-katholischen Kirche die Bibel auch in dieser Sprache bis ins ausgehende Mittelalter beibehalten. Was also zunächst zum besseren Verständnis der Bibeltexte dienen sollte, wurde später vom Klerus als Mittel zur Ausgrenzung der Allgemeinheit verwandt.

Dennoch gab es vor Luther schon einige wörtliche Übersetzungen, die aber für die Allgemeinheit schwer verständlich waren, deshalb ist er von dieser Praxis abgewichen. Ja und selbst seine Übersetzungen müssen aus diesem Grund immer wieder angeglichen werden, denn nur wenige könnten sonst diesem ohnehin schwer lesbaren Sprachstil heute noch folgen.

Es ging mir in dieser Passage auch nicht um die Qualität der Übersetzungen, sondern um die Praktiken der Ausgrenzungen. Eine Haltung, die Du selbst auch immer wieder zum Ausdruck bringst. Alle Andersdenkenden sind doof, nur Du alleine und ein kleiner exklusiver Kreis scheinen die Hüter der Wahrheit zu sein.

und was schert es dich dann, wenn du kein Hebräer bist?
Ja, zu dieser Einstellung könnte man kommen, aber ich muss auch nicht Buddhist werden, um die Vorzüge und Mängel dieser Lehre zu erkennen? Mich interessiert halt das Wesen der Menschen und ihrem Woher und Wohin. Dazu bedarf es aber keiner Eintrittskarte in einen exklusiven Kreis, sondern lediglich den Willen es zu ergründen. Nein, ein Hebräer bin ich nicht und werde wohl auch keiner werden können, selbst wenn ich deren Sprache mächtig würde.

@Merlin:
Der Mensch war zu keinem Zeitpunkt ein androgynes Wesen, selbst wenn es so in der Bibel stände.
Diese überhebliche Sicht, in der du deine Meinung höher bewertest als das Wort Gottes, ist allgemein bekannt und weit verbreitet... etwas häufiger als Karies. Das heißt nicht, dass das gesund ist
Was soll den hier überheblich sein, wenn wir uns als Teil dieser Natur verstehen und uns nicht zum gottgleichen Wesen erheben?
1. Moses 1 [26] Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei ...


Merlin
 
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das hat was mit der übersetzung zu tun bzw. ist so in der bibel, die du nachgeguckt hast. es gibt auch übersetzungen ins deutsche, in der die namen beibehalten wurden
 
Es ging mir in dieser Passage auch nicht um die Qualität der Übersetzungen, sondern um die Praktiken der Ausgrenzungen. Eine Haltung, die Du selbst auch immer wieder zum Ausdruck bringst. Alle Andersdenkenden sind doof, nur Du alleine und ein kleiner exklusiver Kreis scheinen die Hüter der Wahrheit zu sein.
ja, auch das muss wohl so sein, dass man meine Worte so derart missverstehen kann.

Ja, zu dieser Einstellung könnte man kommen, aber ich muss auch nicht Buddhist werden, um die Vorzüge und Mängel dieser Lehre zu erkennen?
wenn dir für dein Urteil bereits der äußere Anschein genügt, nicht.

Mich interessiert halt das Wesen der Menschen und ihrem Woher und Wohin. Dazu bedarf es aber keiner Eintrittskarte in einen exklusiven Kreis, sondern lediglich den Willen es zu ergründen. Nein, ein Hebräer bin ich nicht und werde wohl auch keiner werden können, selbst wenn ich deren Sprache mächtig würde.
das ist leider wahr, dass auch die Beherrschung der Sprache keinen Hebräer aus dir machen würde.

Was soll den hier überheblich sein, wenn wir uns als Teil dieser Natur verstehen und uns nicht zum gottgleichen Wesen erheben?
1. Moses 1 [26] Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei ...

Philipperbrief Kapitel 2, 5-8: Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war, welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze.
 
@Merlin:
was soll den hier überheblich sein, wenn wir uns als Teil dieser Natur verstehen und uns nicht zum gottgleichen Wesen erheben?
1. Moses 1 [26] Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei ...
Philipperbrief Kapitel 2, 5-8: Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war, welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze.

Liebe M290,

Du solltest bedenken, dass der von dir zitierte Philipperbrief nicht von Jesus stammt, sondern von Paulus – der die Öffnung der Lehre Jesus auch für Nichtjuden im Sinn hatte. Paulus hatte gerade in diesem Brief den Menschen Jesus verbindlich zu einem Christos erhoben. Ein Gedanke, der bereits durch Maria Magdalena mit dem Auferstehungsgedanken geboren worden war.

Der Gott im Alten Testament unterscheidet sich grundsätzlich von dem Gott im Neuen. Es wäre für das Christentum deshalb sinnvoller gewesen – in der späteren Bibel auf das Alte Testament zu verzichten und sich nur am Neuen zu orientieren. Das Problem wäre aber die Botschaft Jesus vom endzeitlichten Reich Gottes und der Vorstellung vom auserwählten Volk gewesen, die sich jedoch ohne das Alte Testament nicht erklären ließe.

Das alles ändert aber nichts an dem damaligen Verständnis vom Menschen ganz allgemein. Selbst wenn er sich, wie Jesus als Knecht Gottes sehen wollte, verstand er sich immer noch als Wesen, das mit in den göttlichen Pantheon einbezogen war – wenn auch nur auf der untersten Stufe.

Bei einer Weltbevölkerung von 300 Millionen konnte man sich in jenen Zeiten eine solche grenzenlose Selbstüberschätzung sicherlich noch leisten, aber inzwischen bewegen wir uns bei 7 Milliarden Menschen und da wäre es an der Zeit umzudenken. Sicherlich bieten uns Religionen Orientierung auf dem Weg zu mehr Menschlichkeit – aber der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich gerade die Buchreligionen häufig als Hemmschuh erweisen. Religio bedeutet ja die Rückbesinnung auf alte Werte – aber man sollte darauf achten, dass man dabei nicht in Stagnation verfällt.


Merlin
 
Liebe M290,

Du solltest bedenken, dass der von dir zitierte Philipperbrief nicht von Jesus stammt, sondern von Paulus – der die Öffnung der Lehre Jesus auch für Nichtjuden im Sinn hatte.
danke für deinen Hinweis, da muss ich doch schmunzeln, dass du dir tatsächlich vorstellst, dass ich das nicht bedacht hätte.

Hast du denn auch schon einmal bedacht, dass die Bibel Gottes Wort ist und uns von Gott durch die Hände verschiedener Schreiber in einem Zeitraum von über 1500 Jahren als Ganzes übermittelt wurde? Das sagt die Schrift jedenfalls von sich selbst aus:

Gott schreibt durch Petrus im 2. Petrusbrief 1, 19-21: Und so besitzen wir das prophetische Wort befestigt, auf welches zu achten ihr wohl tut, als auf eine Lampe, welche an einem dunklen Orte leuchtet, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen; indem ihr dies zuerst wisset, daß keine Weissagung der Schrift von eigener Auslegung ist. Denn die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geiste.

Und durch Paulus im 2. Timotheusbrief 3, 16-17: Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, auf daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke völlig geschickt.

Und dann stellt sich die Frage, ob der Mensch diesem Wort Glauben schenkt oder ob er eigene Gedanken anstellt, von denen er meint besser zu wissen als Gottes Wort es sagt. Aus dem eigenen Verstande heraus kann man das nicht akzeptieren, das ego des Menschen ist zu groß, als dass es wirklich akzeptieren könnte, dass Gott sich so direkt dem Menschen gegenüber äußert. Nur durch Gebet und Gnade kann man zur Herzensgewissheit kommen, dass es wirklich so ist, wie die Schrift es sagt.

Wir befinden uns im thread "Die Bibel verstehen!", und dazu ist es wirklich zentral und unerlässlich, dass man den Geist Gottes hat. Ohne diesen wird man die Schrift nicht verstehen können. Wer sich also im Herzen danach sehnt zu verstehen, der sollte Gott um den Geist Gottes bitten.

Und nein, das ist nicht exklusiv, es ist eher inklusiv. Gott grenzt den Menschen nicht aus, er lädt jeden Menschen ein, mit ihm Gemeinschaft zu haben. Der Mensch, der zu stolz ist sich vor Gott zu demütigen und ihn um den Heiligen Geist zu bitten, der Mensch ist es, der sich selbst aus Gottes Gemeinschaft ausschließt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Adam würde sich selbst nicht erkennen, wenn aus ihm nichts herausgestellt worden wäre, worin er sich selbst geistig spiegeln kann. Erst durch den anderen Teil seiner selbst als Spiegel, ist er befähigt, sich aus der Distanz selbst erkennen und begreifen zu können. - Insofern erhielt er die Frau an seine Seite als eine zwingend notwendige Hilfe zur Selbsterkenntnis.

Interessant in dem Zusammenhang ist das Apokryphon des Johannes. Ab Seite 64

Über die Helferin Adams 25) Und die Epinoia des Lichtes war verborgen in Adam,
Und der Mensch trat in Erscheinung wegen des Schattens des Lichtes(30), das in ihm ist.
Und er wurde ein sterblicher Mensch. Dieser ist der erste, der herabkam, und die erste Trennung.
Aber die (15) Epinoia des Lichtes, die in ihm war, sie ist diejenige, die sein Denken aufgeweckt hat.

Dialog zwischen Jesus und Johannes: Überden Baum der Erkenntnis

Frage; welche Rolle spielte Jesus im Paradies? In einem Zitat sagte Jesus " ich war vor Adam war!" :rolleyes:

,,Aber in bezug auf den, welchen sie nannten: ,Baum der Erkenntnis des Guten und (5) des Bösen`, welcher die Epinoiades Lichtes ist —
sie blieben vor seinem Angesicht, damit er (sc. Adam) nicht hinauf zu seinem Pleroma sehe und die Nackheit seiner Scham erkenne.

Ich aber war es, der sie hingestellt hatte, zu essen.``Und (10) ich sagte zu dem Erlöser: ,,Herr, ist es nicht die Schlange, die Adam zu essen lehrte?``
Der Erlöser lächelte und sagte: ,,Die Schlange lehrte sie zu essen durch Schlechtigkeit der sexuellen Begierde und Zerstörung, damit er (sc. Adam) für ihn (sc. den Archon)/sie (sc. die Schlange) (15) nützlich sei.

Und er (sc. der ErsteArchon) wußte, daß er ihm ungehorsam war wegen des Lichtes der Epinoia,
die in ihm ist, die ihn in seinem Denken mehr verbessert hat als der Erste Archon.
Und er wollte die Kraft herausbringen, die er ihm selbst (20) gegeben hatte. Und er brachte ein Vergessen (sc.\ den Schlaf) über Adam.
``Und ich sagte zu dem Erlöser: ,,Was ist das Vergessen?`` Und er sagte:
,,Es ist nicht, wie Moses schrieb und du gehört hast.Denn er sagte in seinem ersten Buch: ,Er brachte ihn in den Schlaf.`

Vielmehr (25) (war es nur) in seinen Wahrnehmungen,(daß er schlief). Denn er sagte durch den Propheten:
,Ich werde ihre Herzen schwer machen, damit sie nicht aufmerksam sind und nicht sehen.`
Darauf versteckte sich die Epinoia des Lichtes in ihm (sc. Adam). Und der Erste Archon wollte (30)sie aus seiner Rippe hervorbringen.
Aber die Epinoia des Lichtes kann nicht ergriffen werden. Als die Finsternis sie ver-folgte, fing sie sie nicht.
Und er brachte einen Teil seiner Kraft aus ihm heraus. Und er machte ein weiteres Gebilde
(35)in der Gestalt einer Frau nach dem Bild der Epinoia, die sich ihm geoffenbart hatte. Und er brachte (23

.1) den Teil, dener von der Kraft des Menschen genommen hatte, in das Gebilde der Weiblichkeit, und nicht, wie Mose gesagt hat,
,seineRippe`. Und Adam sah die Frau neben sich. (5) Und in diesem Augenblick trat nun die Licht—Epinoia in Erscheinung ,und sie deckte den Schleier, der über seinem Verstand lag, auf.
Und er wurde nüchtern von der Trunkenheit der Finsternis. Und er erkannte sein Abbild, und er sagte:
(10) ,Dies nun ist ein Knochen von meinem Knochen, und Fleisch von meinem Fleisch.`
Deswegen wird der Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen, und er wird sich seiner Frau anhängen, und sie werden beide ein Fleisch werden.
Denn (15) seine Paargenossin wird ihm gesandt werden, und er wird seinen Vater und seine Mutter verlassen.

http://de.scribd.com/doc/108690448/Ludemann-Janssen-Bibel-der-Haretiker-Nag-Hammadi-Schriften

LG
 
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Der Geschlechtertrennung unterliegt das Prinzip der Distanz, bei der etwas aus sich selbst gestellt wird, um sich erkennen zu können. Diese Erkenntnismöglichkeit und -fähigkeit drückt sich auch in ganz anderen Verhältnissen aus. Gerade weil der Mensch in der Lage ist, sich über etwas, was es auch sei, distanzieren zu können, kann er es begreifen.

Die Gottheit machte den Menschen nach ihrem Bilde als Hermaphrodit, wie es sich hier im Laufe des Threads herausstellte. Schließlich aber trennte sie die Geschlechter. Die Geschlechtertrennung erscheint so nicht nach dem Ebenbild der Gottheit, oder doch?

Liest man nur die ersten paar Kapitel im Alten Testament und achtet man auf den Namen für die Gottheit, lassen sich verschiedene Namen feststellen.

Schließlich heißt sie ab dem vierten Vers des zweiten Kapitels "Gott,der Herr".

Dann aber wechselt der Name wieder und die Gottheit heißt "der Herr".

Schon in den ersten Kapiteln des Alten Testaments lassen sich für die Gottheit drei Namen finden. Im weiteren Verlauf kommt der Name "Gott, der Herr" nicht mehr vor, hingegen wird einmal von "Gott" gesprochen und einmal von "der Herr".
Meine Ausgangsfrage ist, wie oben nachzulesen, inwiefern auch die Gottheit eine Trennung bei sich selbst vorgenommen hatte, wie beim Menschen eine Trennung in die Geschlechter entstand.

Wir sind gewohnt, immer nur von einem Gott zu sprechen, aber auf was weisen die drei verschiedenen Namen der Gottheit denn nur hin, wenn sie eins wären? Und wieso verschwindet der eine Name gänzlich und zwei andere bleiben im Wechselspiel? - Was alles hat das nur mit dem Menschen zu tun?
 
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