Die Bibel verstehen!

Das Wort Gott ist jedoch keine Konstante, sondern eine Variable, die mit Werten gefüllt werden muß ...


Ausgangspunkt war die Frage, ob Gott sterblich sei oder ob nicht. Die Antwort kann zweierlei gegeben werden: In der persönlichen Vorstellung kann sich beides vorgestellt werden. Dazu können persönliche Gründe wie Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen oder Moral zu einem bestimmten Gottesbild führen. Dieses Gottesbild ist ein konstruiertes - ein Götze. Aber die persönliche Vorstellung hat in dem Maße keine Kompetenz, darüber eine Aussage zu machen, ob es einen Gott gibt, der ganz unabhängig persönlicher Vorstellungen ist, wie nicht in Distanz zu den eigenen Vorstellungsbildern gegangen werden kann.
 
Werbung:
… aber die persönliche Vorstellung hat in dem Maße keine Kompetenz, darüber eine Aussage zu machen, ob es einen Gott gibt, der ganz unabhängig persönlicher Vorstellungen ist, wie nicht in Distanz zu den eigenen Vorstellungsbildern gegangen werden kann.

Halo Solis,

mir ist schon klar, was Du damit sagen möchtest – aber worin sollte dieses Neutrum Gott bestehen? Es gibt nicht den geringsten Anhalt dafür, daß es auf rationaler Ebene diesen Gott gibt: Ob er existiert, bleibt also eine Frage des Glaubens. Ich persönlich gehe da noch einen Schritt weiter und behaupte, daß es keinen großen universellen Plan (Gottes Wille) gibt und geben kann. Eine gewisse Distanz zu einem Gott ist sicherlich notwendig, aber man kann diese auch überdehnen, sodaß der Bezug zum Menschen verlorengeht.

Die Juden hatten ihren Gott auch immer mehr in das Unvorstellbare verbannt, bis nur noch ihre 173 Regeln und Gesetze sie bestimmten. Wundert es da nicht, daß ein Jesus die Menschen mehr berührte, als dieser monströse Gott im Hintergrund?

Selbst wenn es dieses Etwas Gott in den Weiten des Universums geben sollte – bleibt doch die Frage, was es mit unserem Dasein zu schaffen hat. Es ist doch eine grenzenlose Überheblichkeit zu glauben, daß dieses Universum nur deshalb geschaffen wurde, nur um den Menschen als Gottes Ebenbild hervorbringen zu können.

Wäre es nicht klüger damit aufzuhören angestrengt im Universum nach Gott zu suchen, sondern nach dem Menschen in uns selbst? Zumindest das hat Jesus erkannt, daß die Veränderung nicht von außen durch Gott kommen kann, sondern aus dem Menschen selbst: Wir müssen uns verändern, damit uns der Weg zur eigentlichen Menschlichkeit eröffnet wird.

Solange uns Neid, Habgier, Gewalt, Intoleranz, Rücksichtslosigkeit und Machtgelüste bestimmen, werden wir jedenfalls den Weg zum Paradies nicht finden können. Sicherlich ein fernes, schier unmögliches Ziel – aber wir könnten zumindest damit beginnen, dieses Paradies in uns selbst herzustellen. Eventuell gelingt uns das ja besser, wenn wir die Ziele nur so weit stecken, daß wir sie auch noch erreichen und erfüllen können.


Merlin
 
mir ist schon klar, was Du damit sagen möchtest – aber worin sollte dieses Neutrum Gott bestehen? ...


Ich kann leider keinen Zusammenhang mit der Ausgangsfrage finden, die ich als geklärt sehe. Deine Ausführungen berühren ja schon viele weitere Aspekte, wie die Frage, ob das Weltall nur für den Menschen allein bestimmt sei.
Diese Frage ist erst durch eine andere Anschauung des Weltalls entstanden. In einem Zeitalter, in dem man vermeintlich glaubt, das Weltall vermessen zu können, entsteht in der Vorstellung der Menschen das Weltall als ein gewaltiger Raum, dessen Größe ja noch andere Lebewesen zulassen müsste usw.

Heute pflegt man frühere Aussagen herumzudrehen. Der Aussage, der Mensch sei die Krone der Schöpfung, wird entgegengehalten, er sei doch (aus der Sicht einer Raumkapsel auf die Erde) so winzig und unbedeutend.

Im Denken des Menschen werden beide Aspekte (unbewusst) vereint: Das gewaltige Weltall müsse doch Platz für ein anderes Leben haben als nur für den unbedeutenden Menschen. - Welche Denkweise wird hier eigentlich zugrunde gelegt?
 
Halo Solis,

mir ist schon klar, was Du damit sagen möchtest – aber worin sollte dieses Neutrum Gott bestehen? Es gibt nicht den geringsten Anhalt dafür, daß es auf rationaler Ebene diesen Gott gibt: Ob er existiert, bleibt also eine Frage des Glaubens. Ich persönlich gehe da noch einen Schritt weiter und behaupte, daß es keinen großen universellen Plan (Gottes Wille) gibt und geben kann. Eine gewisse Distanz zu einem Gott ist sicherlich notwendig, aber man kann diese auch überdehnen, sodaß der Bezug zum Menschen verlorengeht.

Die Juden hatten ihren Gott auch immer mehr in das Unvorstellbare verbannt, bis nur noch ihre 173 Regeln und Gesetze sie bestimmten. Wundert es da nicht, daß ein Jesus die Menschen mehr berührte, als dieser monströse Gott im Hintergrund?

Selbst wenn es dieses Etwas Gott in den Weiten des Universums geben sollte – bleibt doch die Frage, was es mit unserem Dasein zu schaffen hat. Es ist doch eine grenzenlose Überheblichkeit zu glauben, daß dieses Universum nur deshalb geschaffen wurde, nur um den Menschen als Gottes Ebenbild hervorbringen zu können.

Wäre es nicht klüger damit aufzuhören angestrengt im Universum nach Gott zu suchen, sondern nach dem Menschen in uns selbst? Zumindest das hat Jesus erkannt, daß die Veränderung nicht von außen durch Gott kommen kann, sondern aus dem Menschen selbst: Wir müssen uns verändern, damit uns der Weg zur eigentlichen Menschlichkeit eröffnet wird.

Solange uns Neid, Habgier, Gewalt, Intoleranz, Rücksichtslosigkeit und Machtgelüste bestimmen, werden wir jedenfalls den Weg zum Paradies nicht finden können. Sicherlich ein fernes, schier unmögliches Ziel – aber wir könnten zumindest damit beginnen, dieses Paradies in uns selbst herzustellen. Eventuell gelingt uns das ja besser, wenn wir die Ziele nur so weit stecken, daß wir sie auch noch erreichen und erfüllen können.


Merlin

Das sind exakt 248 Gebote und 365 Verbote.
 
Ein junger Mormone sagte, Gott sei wie wir. Ein anderer antwortete darauf: So, er fliegt also mit einem Astronautenanzug durch den Weltraum?!

Es können also zig solcher Vergleiche gefunden werden, die bei nüchterner Betrachtung zeigen, wie absurd sie sind. Doch bleibt da nicht die Frage offen, ob die Ebenbildhaftigkeit nun Unsinn ist oder ob nicht.

In den Gedanken ist die Ebenbildhaftigkeit so extrem undifferenziert und fixiert, dass nicht weitergedacht wird. Man denkt ähnlich wie der junge Mormone und macht sich keine weiteren ernsthaften Gedanken. Es herrschen wilde und vage Ideen vor, der eine denkt dann so und der andere so, dann kommt wieder ein anderer und sagt wieder etwas anderes und meint, ihr sollt nicht denken, sondern nur die Intuition benutzen usw.
 
Hallo Merlin!

Du hast folgendes geschrieben:


...

Jesus hatte jedoch nicht das weiße Gewand derer Priester an, hielt sich nicht um jeden Preis an die Gesetze, lebte nicht in Abgeschiedenheit und Askese, sondern ging unter die Menschen, verbreitete seine Botschaft, feierte, aß und trank mit ihnen und jeder konnte ihm ohne langwieriges Noviziat folgen. Johannes und Jesus verstanden die Taufe als einen einmaligen Akt, den Essenern hingegen galt sie als tägliche Pflicht.

...


Merlin



Vielleicht ein kleiner Rundumschlag aus meiner Sicht?
Könnte für Dich recht interessant sein.

Die geistige Orientierung des Judentums war seit ihren Anfängen immer geprägt durch die Verteidigung des eigenen geistigen Glaubens, der jüdischen Religion, gegenüber anderen, besonders der Nachbarn und der übernehmenden Reiche, wie das der Ägypter oder der Assyrer oder der Griechen, oder der Perser,
nicht zuletzt das der Römer.

Höhepunkte dieser aufgezwungenen Religionsformen sind immer fremdartige Götzenbilder im Tempel von Jerusalem, nach den entsprechenden Rückkehren aus der Zerstreuung. War es früher ein Standbild von Zeus, dann war es bei Caligula gleich ein Bildnis des Cesars, und kurz davor hatte Pilatus versucht die römischen Feldzeichen mit dem Adler im Tempel zu positionieren.

Die Aktion von Pilatus hat dazu geführt, dass sich die öffentliche Gesellschaft der Juden, vertreten durch Pharisäer und Sadduzäer lieber von Pilatus töten lassen wollte, als so eine Herausforderung der Duldung im Glauben in Form eines Fremden Herrscherzeichens im Tempel anzunehmen.

Wenn dann einer gekommen ist, in einer dieser so beschriebenen Situationen, der dazu aufforderte die Feinde zu lieben über die Nächstenliebe hinaus, alle anderen Verhaltensregeln übertreffend, dann war das nicht nur Wasser auf den Mühlen der Pharisäer und Sadduzäer, sonder sogar Öl ins Feuer gießen, im wahrsten Sinn des Wortes.
Nicht einmal als Sadduzäer oder Pharisäer aus dem hohen Norden kommend konnte man sich das als verlorener Sohn erlauben. Auch wenn diese strategischen Ideen mit der Forderung verbunden gewesen sein soll als erster Prophet der Pharisäer zu gelten, der aus einem durch und durch priesterlichem Stand komme, was heute noch die Christen gerne nur bei Maria bestätigen.

Ein Prophet also, der Erste, eine Leitfigur.
Mit den typischen dazu erforderlichen Praktiken,
wie Wunderheilung und Totenerweckung.
Wofür nur geringe Zeit zur Verfügung stand,
und man musste sich zwischendurch fragen ob es schon reicht für die Anerkennung,
bei den Jüngern und darüber hinaus im Volk, oder sollte es gelten diesen Zeitraum noch zu strecken?

Eine Messiaserwartung „allein“ bei den Pharisäern.
Nur angenähert der leiblichen Glaubenrichtung wie bei den Samaritern.
Obwohl doch ein Mann aus Samara stammender Familie für all diese Wirkungen die dazu praktische Vorbedingung geschaffen hatte,
wie in “Lukas“ zu lesen ist.

Über all das ist in Situationsbeschreibungen in der Bibel zu lesen.

Davor finden wir einen Wanderprediger, Johannes den Täufer.
Er hat nichts geschrieben oder nur sehr wenig aufschreiben lassen.
Sein Anliegen war es eigentlich zu den stabilen Werten der Vergangenheit zurückzukehren, und eine moderne Gesellschaftsform war nicht sein Ding. Er war auch kein Prophet wie man ihn aus den Schriften verstehen wollte, fühlte sich den Vorgängern, den Essenern mehr zugewandt, als den modernen Sadduzäern, die wiederum ihre Liebe Not hatten mit vermeintlichen ultramodernen Reformern umzugehen, die ihre Vergangenheit in Cäsarea verbracht haben, im römischen Sold mit den üblichen geschnürten Soldatenstiefeln.

Nach all den Ereignissen unmittelbar folgte die bekannte „Beruhigung“ und die Eindämmung eines offensichtlichen Krisenherdes. Der war für die Pharisäer genau so dringlich wie für die Römer selbst. In der vorliegenden Form wahrscheinlich die noch sehr gemäßigte Art, um damit umzugehen, und darin liegt auch ihr eigentlicher Zauber, dem man sich auch heute nur schwerlich entziehen kann.

Davon lese ich in der Bibel.



und ein :weihna2
 
Jesus ist der Schlüssel,...Nicht die Bilbel an sich,...die erzäht nur die Wahrheit,..wie esheute noch ihn der Welt aussieht,...was er Voraussgesagt hat,...über die Offenbarung,...Wenn ich So die Welt Betrachte,..sind noch sehr viele,..ihn der Alten W
 
Werbung:
In den Gedanken ist die Ebenbildhaftigkeit so extrem undifferenziert und fixiert, dass nicht weitergedacht wird. Man denkt ähnlich wie der junge Mormone und macht sich keine weiteren ernsthaften Gedanken. Es herrschen wilde und vage Ideen vor, der eine denkt dann so und der andere so, dann kommt wieder ein anderer und sagt wieder etwas anderes und meint, ihr sollt nicht denken, sondern nur die Intuition benutzen usw.

Viele kennen die Ebenbildhaftigkeit mehr vom Hören-Sagen und lesen selbst nicht in der Quelle nach, stattdessen lassen sie von anderen lesen. Lesen wir doch einmal selber und schauen nach. In der Genesis steht: "Und Gott erschuf den Menschen nach seinem Bild, ..." (1 Mose 1,27) - Ja, aber das bestätigt doch, dass der Mensch Gottes Ebenbild ist. Also ist er wie der Mensch doch sterblich und fliegt mit einem Astronautenanzug durchs Weltall.
 
Zurück
Oben