Die Bibel verstehen!

Es kann sich auch auf Wesensgleichheit beziehen. Das heißt, wir können von uns Rückschlüsse auf ihn ziehen.

Und das ist nicht gerade schmeichelhaft für den Lieben Gott (LG).

Konsequenterweise müßte ihm dann das *L* entgzogen werden. Denn schaut euch um. Schaut hin, was auf der Erde passiert. Sind wir wirklich *lieb*, außer zu Weihnachten und dann auch nur, solange die Geschenke noch nicht unterm Baum liegen? :confused:

Nein, wenn wir das Ebenbild sind, dann möchte ich nicht das Original sehen.
 
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...vielleicht ein kleiner Rundumschlag aus meiner Sicht? Könnte für Dich recht interessant sein ...
Hallo Teigabid,

weißt Du, ich habe vor einiger Zeit ein Buch über die These gelesen, daß Jesus einen Bezug zu Indien hatte und nach seiner Kreuzigung wieder zurückgekehrt sein soll. Wenn Du das Buch ließt, wird da alles sehr schlüssig dargestellt, zumal in der Lehre Jesus wesentliche Elemente des Buddhismus zu finden sind. Wenn Du dann das Buch in Zusammenhang mit den restlichen Erkenntnissen zu den Evangelien stellst, beginnt dieses Gebäude an zu bröckeln. So ginge es mir auch mit den Funden von Qumran und der Verbindung zu den Essenern und all den anderen Theorien, die im Umlauf sind und waren.

Wie Du nun versuchst eine Verbindung zu den Samaritern herzustellen, so könntest Du auch die Essener, Mandäer, die Religion Zarathustras, Mithras oder auch den Buddhismus als Quelle mit ins Auge fassen. Wenn Du Dir die geographische Lage Palästinas betrachtest, wird deutlich, warum die Juden selbst in dieses Land gezogen waren und warum sie dort nicht zu Ruhe kommen konnten. Es ist ein Nadelöhr, zwischen den Machtblöcken Ägyptens und den Völkern Mesopotamiens oder jenen, die entlang des Mittelmeers zogen und nach Expansion suchten.

Ich weiß nun nicht, wie Du darauf kommst, die Familie von Jesus würde aus Samaria stammen, denn tatsächlich kahm sie ja aus Nazaret, das jedoch in Galiläa lag. Ich denke, daß gerade die Diaspora Galiläa mit seiner Nähe zum griechischen Gedankengut, aber auch dem Einfluß aus dem mesopotamischen Raum ein gutes Klima für geistige Veränderungen bot. Über die Handelswege kahm da mancher neue Gedanke mit ins Land. Die Samariter gibt es ja heute noch, nach Deinem Verständnis hätten sich ja dann die Urgemeinden mit ihnen verbinden können.

Die Mandäer verehren heute noch Johannes der Täufer als Heilsbringer und verurteilen Jesus als den falschen Propheten. Daß Johannes ein unvermeidliches Gastspiel in den Evangelien hat, dürfte ein untrügliches Zeichen dafür sein, daß die Taufe Jesus einen realen Hintergrund hatte. Es ist aber auch ein Anzeichen dafür, daß Jesus mit seiner Lehre einem anderen Weg gegangen war.

Ich denke, daß sich Jesus schon immer mit Glaubensfragen beschäftigt hatte und darin auch der Grund lag, sich am Jordan diesen Johannes mit seinen Gedanken anzusehen. Sicherlich gehörte er auch eine kurze Zeit zu seiner Anhängerschaft, ehe er mit der Gefangennahme Johannes, aus dessen Mission seine eigene formte. Eine kurze Zeit deshalb, weil in den Evangelien nichts zu finden ist, das auf einen gemeinsamen Weg schließen ließe. Ähnlich ging es ja auch Paulus, der sich schon vorher als gebildeter Pharisäer mit Glaubensfragen beschäftigt, ehe er sich berufen fühlte, diese Lehre mit seinem eigenen Stempel zu prägen.

Ich finde den Ausflug zu den Samaritern interessant, aber dem, was Du darin zu sehen glaubst – kann ich mich leider nicht anschließen.

Merlin :zauberer2
 
Nein, wenn wir das Ebenbild sind, dann möchte ich nicht das Original sehen.

Das ist ja mal eine konkrete und sinnvolle Aussage. :thumbup: Aber es bleibt trotzdem die Frage noch offen, wie wir herausfinden können, wie es um die Ebenbildhaftigkeit bestellt ist. Oder ist es doch wahr, dass die Bibel Unsinn ist?
 
Das ist ja mal eine konkrete und sinnvolle Aussage. :thumbup: Aber es bleibt trotzdem die Frage noch offen, wie wir herausfinden können, wie es um die Ebenbildhaftigkeit bestellt ist.

Als ich das Buch "Die unterträgliche Leichtigkeit des Seins" gelesen hab, hat der Autor eine interessante Frage aufgeworfen: Wenn wir das Ebenbild Gottes sind, muss Gott dann auch sein "Geschäft" verrichten? Wenn ja, dann muss er doch auch innere Organe haben und wenn er die hat, kann er dann verhungern? Und wenn ja, dann ist er doch nicht unsterblich.
Und wenn all diese Frage mit NEIN beantwortet werden, dann sind wir doch nicht sein Ebenbild, oder?

Oder seh ich das ganz zu nüchtern?:rolleyes:
 
Als ich das Buch "Die unterträgliche Leichtigkeit des Seins" gelesen hab, hat der Autor eine interessante Frage aufgeworfen: Wenn wir das Ebenbild Gottes sind, muss Gott dann auch sein "Geschäft" verrichten? Wenn ja, dann muss er doch auch innere Organe haben und wenn er die hat, kann er dann verhungern? Und wenn ja, dann ist er doch nicht unsterblich.
Und wenn all diese Frage mit NEIN beantwortet werden, dann sind wir doch nicht sein Ebenbild, oder?

Oder seh ich das ganz zu nüchtern?:rolleyes:

Du argumentierst auf körperlicher Ebene; würden wir das fortsetzen, müsste es im Weltall ein kosmisches WC geben. Nun kann die Fantasie sich alles Mögliche vorstellen, doch kommen wir da ohne Nüchternheit in einen Strudel des Irrsinns hinein.
Tommy argumentiert ganz anders, indem er von "Wesensgleichheit" spricht:
Es kann sich auch auf Wesensgleichheit beziehen. Das heißt, wir können von uns Rückschlüsse auf ihn ziehen.

Und das ist nicht gerade schmeichelhaft für den Lieben Gott (LG).

Konsequenterweise müßte ihm dann das *L* entgzogen werden. Denn schaut euch um. Schaut hin, was auf der Erde passiert. Sind wir wirklich *lieb*, außer zu Weihnachten und dann auch nur, solange die Geschenke noch nicht unterm Baum liegen? :confused:

Nein, wenn wir das Ebenbild sind, dann möchte ich nicht das Original sehen.
Aber auch er kommt zum Schluss, dass selbst eine angenommene Wesensgleichheit letztlich keinen Sinn ergeben kann. - Wie kommen wir da nur weiter? :wut2:
 
Aber auch er kommt zum Schluss, dass selbst eine angenommene Wesensgleichheit letztlich keinen Sinn ergeben kann. - Wie kommen wir da nur weiter? :wut2:

Vielleicht unter dem Gesichtspunkt, dass das "Böse" erschaffen wurde, damit der Mensch das "Gute" versteht.

Es gibt da eine Geschichte, in der das Licht zu Gott geht und fragt, was es eigentlich ist. Gott versucht dem Licht zu erklären was Licht ist, das Licht versteht es aber nicht. Also hat Gott die Dunkelheit erschaffen und zu zeigen, dass das Licht das komplette Gegenteil ist.

Also sind wir vielleicht bei Geburt "wesengleich" mit den Urgefühlen Liebe und Vertrauen und alles was weiter auf den Mist der Menschen wächst, ist Prägung, Erziehung und sozialem Umfeld und letztlich auch der Entscheidungen die wir treffen zwischen den Gegensätzen, die Gott für uns erschaffen haben, damit wir die Welt überhaupt verstehen.
 
Also sind wir vielleicht bei Geburt "wesengleich" mit den Urgefühlen Liebe und und Vertrauen ...

Ja, das halte ich für denkbar, wenn es auch Ausnahmen gibt. So kenne ich eine Mutter, deren Tochter als Säugling sie vehement ablehnte, Das erste Wort, dass dieses Kind lernte, war "Oma"; es wollte von der Mutter weg und stattdessen immer zur Oma als Ersatzmutter und rief immerzu: "Oma"!. Aber im Wesentlichen kann das schon sein, was du vermutest, - Durch was oder wie kann die Vermutung bestätigt werden?
 
Durch was oder wie kann die Vermutung bestätigt werden?

Das zu bestätigen ist sicher schwer. Keiner weiß, was in einem Baby vorgeht...

Aber ist nicht genau die Tatsache, dass man solche Dinge nicht bestätigen kann, die Grundlage des Glaubens? Wenn wir es beweisen könnten, würden wir doch wissen und das Glauben wäre dann doch gar nicht mehr möglich.

Wenn wir wissen, ändert sich doch auch unser Leben und unser Handeln. Wenn ich weiß, dass ich - egal was auch immer ich tue - Erlösung erfahre durch einen alles verzeihenden und liebenden Gott, mach ich mir doch weniger Gedanken und beim Handeln als wenn ich glaube, dass ich Erlösung erfahre aber mein Glück denoch nicht herausfordern will, weil ich es nunmal nicht weiß.
 
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Das ist ja mal eine konkrete und sinnvolle Aussage. :thumbup: Aber es bleibt trotzdem die Frage noch offen, wie wir herausfinden können, wie es um die Ebenbildhaftigkeit bestellt ist. Oder ist es doch wahr, dass die Bibel Unsinn ist?

Ich gehe davon aus, daß die menschlichen Autoren ihre Wunschphantasien in ihre Gottesvorstellung hineinprojiziert haben. Und was gibt es da Schmeichlerischeres als die Idee, wie wären ein Ebenbild Gottes. Im Grunde ist es Gotteslästerung. Und die Schreiberlinge werden sich dafür verantworten müssen.
 
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