Das dann zu Erleben ist wohl noch mal eine andere Ebene.
ja, aber das ist - wenn ich das mal so behaupten darf - die eigentliche Ebene. Alle anderen Ebenen sind sicher schön, nett, erbaulich, auch interessant philosophisch, aber der Schlüssel steckt im eigenen Erleben.
Aber sag, im Königswegthread beschreibst du doch die erste Schöpfungsgeschichte als weiblichen Weg. Hier aus dem Zitat ableitend als männlich?
ja, im Königswegthread ist der Fokus der weibliche Weg. Der war aber auch nicht so gedacht, dass er nur die erste Schöpfungsgeschichte umfassen soll... ich bin in dem thread ja noch kaum über den zweiten Satz hinausgekommen.

ok, Zeit, um das alles ein wenig genauer zu beschreiben.
Also was ist das weibliche an dem im Königswegthread beschriebenen Weg? Es ist der Beginn im Herzchakra, also das "wie" des Weges, nicht der Weg als solcher. Und es ist ineinander verwoben, das männliche und das weibliche, wie das Yin und das Yang, das auch nicht einfach als weiblich und männlich zu verstehen ist. So ist der Vater gegenüber dem Sohn Yang, aber der Vater gegenüber seinem Vater ist Yin. Und das sind alles Männer...
Männlich und weiblich bezeichnen hier parallel mehrere Ebenen. So die Kundalini als Kraft, aufsteigend weiblich (nekewa) und absteigend männlich (sachar). Kundalini, oder christlich bezeichnet als Kraft des Heiligen Geistes, der Heilige Geist selbst, ist jedoch im Zeichen des Weiblichen. Jesus bezeichnet den Heiligen Geist als den Parakletos, den Tröster, den Jesus schickt vom Himmel herab auf die Erde ausgießend. Und in der Prophezeihung von Jesaja über die Ausgießung des Heiligen Geistes, Kapitel 66, 12-13 heißt es:
"Denn so spricht JHWH: Siehe, ich wende ihr Frieden zu wie einen Strom, und die Herrlichkeit der Nationen wie einen überflutenden Bach, und ihr werdet saugen; auf den Armen werdet ihr getragen und auf den Knieen geliebkost werden. Wie einen, den seine Mutter tröstet, also werde ich euch trösten; und in Jerusalem sollt ihr getröstet werden."
Kundalini ist aber ein dreifaches Phänomen, sie wirkt in Geist, Seele und Leib.
Die dreifache Erleuchtung der drei Systeme, beschrieben in der Offenbarung des Johannes. 3*7. Es ist auch die dreifache Taufe, in Wasser (Leib), in Feuer (Seele) und in Heiligem Geist (Geist).
Der Weg des Mannes (Mann ist "isch", hat nix zu tun mit männlich oder weiblich) in der Einweihung beginnt im Wurzelchakra. Und so gesehen in den sieben Schöpfungstagen, die die sieben Chakren beschreiben, von Muladhara bis Sahasrara, also von unten nach oben aufsteigend. Es ist der Aufbau des vollkommenen Lingam, also des Vajra, des Diamanten, quasi die göttliche Erektion. Und die aufsteigenden und absteigenden Kräfte des Vajra sind die Schöpfungskräfte.
Der Weg des Weibes (hebräisch "ische" oder "ascha", ich liebe das "Weib" als Bezeichnung, sie hat doch das Webende in sich, die die Matrix des Lebens ist und in sich webt) beginnt im Herzchakra, wandert dann weiter über die Chakren 7, 1, 3, 5, 6 und 2.
Und auch im folgenden Zitat, wo du schreibst, dass es in der erstsen Schöpfungsgeschichte keine Zeit in dem Sinne gibt. Ist der männliche Weg nicht das Nacheinander also eine bestimmte Reihenfolge des Öffnens? Also ich mein, Reihenfolgen sind ja hier nur in der Zeit denkbar, deswegen.
ok, genauer also: Der Weg des Mannes (was übrigens nicht heißt, der hier vorhandenen physischen Männer! - auch wenn das naheliegt, muss aber nicht so sein).
Reihenfolgen gibt es im männlichen und im weiblichen Weg. Es gibt auch noch andere Wege, führt aber jetzt hier zu weit.
Auch wenn es keine Zeit gibt, ist doch die Reihenfolge der Zahlen oder der Zeichen gegeben, und in diesem Sinne gibt es auch Reihen, denen man folgen kann. Man könnte sie auch Schritte nennen, so wie ein Schmetterling durch verschiedene Phasen vorher gegangen ist. Zeit in dem Sinne ist da, als Betrachtungsform, nicht aber als ein "so-muss-es-sein".
Also Mann beginnt im Wurzelchakra, erster Schöpfungstag. Dort gibt es das Licht. Weib beginnt im Herzchakra, vierter Schöpfungstag... und siehe da, auch dort ist das Licht, genauergesagt die beiden Lichter. Mann geht weiter in das völlig verworfene, den zweiten Tag, den einzigen der sechs Tage, wo nicht gut genannt wird. Weib geht in den siebten Tag (in der Offenbarung ist das Kapitel 12, wo das Weib die Krone von 12 Sternen hat, welche die 12 Blätter des Herzchakras sind und bekleidet ist mit der Sonne von Tipheret, und sie begegnet dem Drachen mit sieben Köpfen), und in dem nennt Gott auch nichts "gut". Der siebte Tag entfaltet sich ja in die zweite Schöpfungsgeschichte, und dort stellt Gott ganz im Gegenteil fest, dass es "nicht gut" ist, dass der Mensch allein ist. Und das Weib begegnet der Schlange im Paradies, und in der Offenbarung dem Drachen.
Dann Mann geht in den dritten Tag, den erdigen, Weib geht in das Wurzelchakra, das auch mit der Erde zu tun hat. Mann geht in den vierten Tag, wieder Lichter, Weib geht in den dritten Tag. In dieser Phase verkehren sich männlich und weiblich. Mann erlebt sich im Herzen stehend, Weib erlebt sich im Willen stehend. Dann Mann geht in den fünften Tag, Weib auch in den fünften Tag, sie gehen auch beide zusammen in den sechsten Tag (das geht synchron mit der chymischen Hochzeit dann). Und am Ende geht Mann in den siebten Tag, und Weib geht in den zweiten Tag. Der siebte Tag ist aber wiederum der erste Tag des Folgenden, so geht also der Mann von der Wirkung her wieder in den ersten Tag von den sechs als Bodhisattwa oder verlässt das Samsara komplett, nachdem das Weib auch vollständige körperliche Erleuchtung verwirklicht hat. Das ist der Hintergrund der Erzählung aus der jüdischen Überlieferung, wo der erleuchtete Rabbi Akiba nach seinem zweiten Erlebnis von Erleuchtung in die Stadt geht und dort das Münzwesen reformiert (Wurzelchakra) und ein Badehaus aufmacht (Swadhisthana, 2. Chakra).
Kannst du dazu etwas mehr schreiben?
Die gesamte Schöpfung hat die Form eines Menschen, der sich mit ungeheurer Geschwindigkeit durchs Nichts bewegt. Im Fuß dieses Schöpfungsmenschen steckt der kleinere Mensch der Olam Beria, im Fuß des Menschen der Olam Beria steckt der noch kleinere Mensch der Olam Jezira, und im vierten Zeh des linken Fußes des Menschen der Olam Jezira steckt wiederum ein Mensch, die Olam Assiah, das ist die physische Schöpfung, die insgesamt die Form eines Menschen hat, wobei die Galaxienhaufen und einzelnen Galaxien so groß wie einzelne Moleküle oder Atome in einem Menschen sind.