Das war eine Werbung für solche Fertigsoßen, in der Werbung war eine Frau, die für ihren Mann ein Essen kochen wollte, die hat die Packung angeschaut und überlegt, dann hat man sie von fern gegen das Licht als Silhouette durch einen Garten gehen sehen, wie sie einem Huhn nachläuft. Am Abend ist dann der Mann von der Arbeit nach hause gekommen und sie hat ihm lächelnd einen Teller mit zwei Hühnerbeinen und eben der Soße drauf hingestellt.
Da hat es bei mir Klick gemacht, da war der Gedanke, da war ein Huhn, welches gelebt hat, gelaufen ist, gedacht und gefühlt hat und jetzt ist es tot, nur weil man es isst. Es war diese Verbindung von Leben beenden nur weil man etwas essen möchte, was gar nicht notwendig ist, was man gar nicht braucht.
Da war in meinen Augen kein Gleichgewicht zwischen der heftigen Sache Leben auslöschen und essen.
Dazu diese Normalität in der Werbung, das schöne und gemütliche, und vorher das lebendige Huhn, das jetzt nicht mehr da war, nur noch Teile von ihm schön angerichtet auf einem Teller. In der Werbung war keine einzige grausame Szene, aber ich hab die Sinnlosigkeit gespürt, die hat mich erschüttert.