1. In einer religiösen/spirituellen Kontroverse sollte man ein Thema nicht als persönliche Angelegenheit betrachten, sonst verliert man die ObjektivitätIm Zusammenhang der Eröffnung dieses Threads schon.![]()
und in diesem Zusammenhang sind persönliche Äußerungen die nicht verifizierbar sind,
auch nicht als Beweise zu betrachten.
2. Um den Wert der Apokryphen zu verstehen, sollte man die Entstehung der christlichen Literatur im Betracht ziehen, siehe
z.B. Post 45.
3. Um eine bessere Verständnis über die christlichen Literatur zu haben, sollte man auch die Entstehung der mosaischen Literatur im Betracht ziehen.
Die Zwei-Quellen-Hypothese: die 'Yawhiste' und die 'El-ohiste' 1
Der deutsche lutherische Pfarrer Henning Bernhard Witter, der französische Arzt von Ludwig vx, Jean Astruc,und ein Professor der Göttinger Universität namens Johann Gottfried Eichhorn kamen jeder für sich zu dem Schluss, dass der Pentateuch ein Kompositum aus vor allem zwei Hauptquellen sein muss.
Es war Witter, der im frühen 18. Jahrhundert (1711) eine Zwei-Quellen-Hypothese postulierte, die auf der Unterscheidung von zwei verschiedenen Bezeichnungen für Israels Gott in den einleitenden Schöpfungsberichten des Buches Genesis beruhte.
Witter beobachtete, dass in 1. Mose 1,1-2,3 durchgängig und ausschließlich das hebräische Wort El/Elohim verwendet wurde, während in 1. Mose 2,4-3,24 durchgängig und ausschließlich der hebräische Name Jahwe verwendet wurde, wenn von der Gottheit die Rede war. Es sollte auch erwähnt werden, dass Witter immer noch innerhalb des Paradigmas arbeitete, das ihm von den Kritikern des vorigen Jahrhunderts überliefert wurde - nämlich dass Moses bei der Abfassung der Genesis Quellen benutzte. Für Witter unterschieden sich die beiden Hauptquellen also nicht nur
- durch die unterschiedliche Darstellung und Benennung des Gottes Israels,
- sondern auch durch Dubletten
- und unterschiedliche Stile.
Doch erst die Studie von Astruc aus dem Jahr 1753,
"Hypothesen über die ursprünglichen Quellen, die Moses offenbar beim Verfassen des Buches Genesis benutzt hat",
machte die Auswirkungen dieser Entdeckung deutlich. Astruc bezeichnete diese beiden Quellen nicht nur als elohistisch (vom hebräischen el/elohim) und jehovistisch (Yahweh), sondern er bemerkte auch, dass diese beiden Quellen
neben den beiden unterschiedlichen Bezeichnungen der Gottheit Israels
noch andere Unterschiede aufwiesen,
und dass sich diese Unterschiede über das ganze Buch Genesis erstreckten.
Zum Beispiel zeigten diese beiden Quellen auch Unterschiede
im Stil, im Wortschatz und sogar in der theologischen Betonung.
Siehe auch vorige Artikeln
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 1
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 2
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 3
Eine frühe Hypothese: Moses' Text, ergänzt durch spätere Schreiber 1
Eine frühe Hypothese: Moses' Text, ergänzt durch spätere Schreiber 2
Ein weiterer Hypothesenversuch: vor- und nachmosaische Quellen