Und das läßt dir keine Ruhe? Sie tun dir doch nichts.
Und ich tue ihnen auch nichts.
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Ich weiß, Joey, dass es keinen Sinn hat, dir die Wirkungsweise von Homöopathie zu erklären, denn ich müsste das aus homoöpathischer Sicht tun.
Das verstehst du nicht, bzw. willst es auch gar nicht und lässt es auch nicht gelten.
Richtig, denn das würde gar nichts belegen, sondern es würde nur die Postulate der Homöopathie wiederholen - über das Ähnlichkeitsprinzip, Repertorisation etc. bis hin zum "geistartigen Wesen", was sich angeblich von der ursprünglichen Substanz beim Potenzieren/Dynamkisieren überträgt. Damit sind so die Grundaxiome und Glaubenssätze der Homöopathie beschrieben... aber es ist NICHTS erklärt geschweige denn belegt.
Ich könnte Dir auch die Wirkung der Mit Blütenpollen bestreuten Mais-Nachos aus Sicht der (von mir spontan entwickelten) Gnabelzwirbologie erklären. Wäre auch in sich logisch-schlüssig - aus Sicht der Gnabelzwirbologie eben - aber weder Beleg noch Erklärung, sondern ein Haufen von Postulaten.
Eine Erklärung - ein Erklärungs-Ansatz - muss also auf Digen beruhen/fußen, was wir schon tatsächlich wissen. Und wir wissen nunmal z.B. dass Materie aus Atomen und Molekülen besteht uvm.
Das ist natürlich auch Homöopathen bekannt, so dass einige dann über z.B. Wassermolekül-Cluster o.ä. versuchen, das "Wassergedächtnis" etc. irgendwie skizzenhaft halbwegs plausibel zu machen. Das gelang bisher nur leider nicht wirklich, weil sich diese Skizzen bisher auch leicht entkräften ließen.
Deine Gegenfragen wären wieder wie immer. Was mich wirklich immer etwas verwundert, und ich denke mir,
was ist das für eine Intelligenz, die das nicht verstehen will, dass das nie zusammengehen wird, die ihre eigene Einseitigkeit nicht sehen kann? Ich meine, ich weiß doch auch, was ein rein wissenschaftliches Denken ist und kann mich da reindenken,
warum kannst du das andersrum nicht? Obwohl du es bildungsmässig eigentlich können müsstest?
Oh, ich erkenne meine "Einseitigkeit". Ich kann mich insofern reindenken, dass ich erkenne: Ok, wenn ich annehmen, glauben oder postulieren würde, dass "
die Arznei-Substanzen zuletzt gänzlich in ihr individuelles geistartiges Wesen auflösen", ist es in sich schlüssig. Der Punkt ist: Wieso sollte ich das als wahr annehmen/akzeptieren? Es ist nichts aus Physik, Chemie oder Biologie bekannt, wieso das beschriebene passieren sollte, noch liegt ein wirklich valider Wirkbeleg vor, der so ein Postulat sinnvoll machen würde.
Zudem könnte man das ratzfatz googeln, wenn mans denn wissen wollte.
Das tue ich immer wieder mal. Als Erklärung kommt dann eben etwas mit dem Stichworten "Information", "Energien" oder "geistartiges Wesen" - letzteres O-Ton aus Hanemans Organon. Das sind ziemlich leicht zu entkräftende Behauptungen oder Zustatzpostulate, die nur dann sinnvoll-notwendig wären, wenn denn nun wirklich ein guter und valider Wirknachweis vorliegen würde. Den gibt es nach wie vor nicht.
Du willst, dass man dir auf wissenschaftliche Art antwortet, bzw. auf der Ebene Beweise bringt.
Die gibt es aber nicht, wenngleich es Belege für die Wirksamkeit gibt, aber eben nur auf Erfahrungs-und Beobachtungsebene.
Die gilt für dich auch nicht, also wars das.
Die Erfahrungs- und Beobachtungsebene gilt für mich durchaus. Doppelblind-Studien sind nämlich nichts anderes als Beobachtungen und Erfahrungen zu sammeln. Der Punkt ist, dass man hier auch zusätzlich noch bemüht ist, diese Erfahrungen und Beobachtungen vom Bestätigungs-Bias und selektiver Wahrnehmung etc. zu bereinigen.
Auf Effekte/Phänomene zu pochen, die zwar ohne diese Bereinigung toll und evident erscheinen, aber deutlich seltener werden oder verschwinden, wenn man sich diesbezüglich methodisch viel mehr Mühe gibt, ist nicht etwa ein toller Beleg, sondern meiner Ansicht nach ignorant.
Die Doppelblindmethodik etc. hat sich übrigend auch nicht aus der hohlen Hand entwickelt, sondern wurde von den Wissenschaftlern eingeführt, weil sie beobachtet und Erfahrungen damit gesammelt haben, wie und warum Menschen allgemein Beobachtungen falsch beurteilen und so zu falschen Schlussfolgerungen kommen.
Wenn es sich nun irgendwie zeigen würde, was bei all den bisherigen hauptsächlich negativ verlaufenden Doppelblindstudien zur Homöopathie schief gelaufen ist, und die Homöopathen dann darauf basierend zuverlässig reproduzierbare und methodisch hochwertige Studien vorlegen können, die die Wirkweise der Homöopathie belegen, wäre DAS eine Beobachtung, die ich gelten ließe, auch, wenn es dazu (noch) keine gute Erklärung gibt.
Tatsächlich bin ich mit der Frage nach der Erklärung sogar ziemlich gnädig. Eine Erklärung wäre nämlich wissenschaftlich betrachtet alleine auch kein Beleg, sondern würde eine Aussage höchstens plausibel machen.