Die Öffentlichkeit weiß bereits, was los ist.
Ja. Und anstelle mit diesen Infos jetzt weiter zu machen und eben zu fordern, dass es einfacher und günstiger werden muss, klimafreundlich zu leben, werden Stimmen laut, die beklagen: "Die wollen uns alles verbieten. Die wollen eine Öko-Diktatur installieren." Und auch Klimafakten-Leugner kommen dann hervor...
Ne' Infrastruktur ist ein soziales Thema, wird dem Klima aber jetzt nicht mehr helfen. Das ist leider so, kann man ja mal recherchieren...
Doch, es kann dem Klima helfen, wenn eben dadurch ein klimafreundliches Leben tatsächlich einfacher wird. Und die Stellschrauben dafür haben unmittelbar aber hauptsächlich die Politiker in der Hand.
In Großstädten gibt es genug Fläche für nachhaltige Energie. Warum wird das nicht genutzt?
Es wäre wunderbar, wenn jeder Hausbesitzer eine Solaranlage aufs Dach installieren ließe. Aber der unmittelbarer Anreiz ist nur für wenige gegeben, und es kostet eine Menge Geld - Geld, was so einige Hausbesitzer leider nicht so locker haben. Als die Energiewende beschlossen wurde, sprossen so einige gute Start Ups aus dem Boden, die Solarmodule entwickelt, verkauft und installiert haben. Die meisten davon gingen konkurs mangels Unterstützung und Aufträgen. Und das kann man nicht den Hausbesitzern zum Vorwurf machen, wenn sie denn dadurch erst einmal selbst tiefer in die Tasche greifen und mehr Risiken (Kredite etc,) eingehen müssten, als eine vernünftige Finanzplanung zulässt
Der größte terrestrische Kohlenstoff Speicher, sind gesunde Böden. Die Politik hat bis 2020 Renaturierung von Wäldern versprochen, 5 Prozent. 2023... Es sind nicht mal 3%....
Auch das würde zur klimafreundlichen Infrastruktur gehören, wenn es denn mal endlich wirklich umgesetzt würde.
Nee, eine Infrastruktur wird die Menschheit definitiv retten. *Achtung Ironie*
Ja, würde sie, wenn sie denn mal endlich entsprechend aufgebaut bzw. modifiziert werden würde.
Wohlstand, das eigene Interesse und Selbstdarstellung ist offenbar wichtiger und solange das so ist, wird sich nichts ändern.
Es ist vor allem den Menschen wichtiger, die Klimaschutz mit Öko-Diktatur verwechseln und eben dann jammern: "Die wollen uns alles verbieten." Und so ist das nunmal nicht. Weder die meisten Klima-Aktivisten noch ich noch Klimaforscher etc. wollen irgendwem viel verbieten. Es wird ja nach Mitteln und Wegen gesucht, das ganze sozial einigermaßen gerecht und verträglich ohne viel Verbote durchzubringen.
Warum gibt es kein Tempolimit von 100 km/h auf deutschen Autobahnen? Das würde 5 Mt Co2-Ausstoß pro Jahr einparen. Auch schon ein Tempolimit von 120 würde etwa die Hälfte einsparen können. Das wirkt zwar alles ggü. den mehr als 700 Mt CO2, was Deutschland insgesamt pro Jahr ausstößt, wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, wäre aber schonmal ein Anfang - günstig und einfach umzusetzen - und würde wenigstens den Verkehrssektor näher an seine Klimaziele führen.
Warum gibt es kein güstigen und einfachen Allgemein-Tarif für den öffentlichen Nahverkehr ("9-Euro-Ticket")? Jetzt hörte ich gerade, dass auch das 49-Euro-ticket wahrscheinlich nicht zustande kommt. Auch sowas wäre für viele Menschen ein Anreiz, das eigene Auto häufiger stehen zu lassen und stattdessen die etwas klimafreundlicheren Öffis zu verwenden.
Warum geht noch einmal die Stunde ein Flug von Hamburg nach Frankfurt? Warum werden solche Kurzstrecken-Flüge nicht schlicht gestrichen, wenn eine gute Bahnverbindung dazwischen besteht? Tatsächlich würde das den Fluggesellschaften sogar gefallen, wenn sie solche Kurzstrecken nicht bedienen müssten; die bringen nämlich keine Gewinne und müssen subventioniert werden, damit sie eben die "Zubringer-Flüge" bereit haben können. In Frankreich ist es schon so, dass es keine Kurzstrecken-Flüge mehr gibt, wenn zwischen den Städten eine schnelle Zugverbindung besteht.
Warum gibt es die geplante Stromtrasse zwischen Nord- und Süddeutschland noch nicht? Die windenergie, die Norddeutschland fast im Überfluss hat, würde damit auch gut und einfach nach Bayern mit-verteilt werden können. es wäre wichtiger Bestandteil eines dezentralen und "intellligenten" Stromnetzes und es würde der Energiewende gut helfen.
Warum... ich könnte da noch viele und vor allem größere Warums (mit mehr Einsparpotential) aufführen, die aber nunmal zumeist nicht die Endverbraucher unmittelbar in der Hand haben (oder nur mit sehr viel Mühe und Mehr-Kosten verbunden), sondern Wirtschaft, Industrie-Unternehmen und Politiker.
Und die Endlosdiskussion geht immer weiter....
Das wurde jetzt gerade getriggert dadurch, dass es die selben Menschen sind, die die "Öko-Diktatur" befürchten, in der alles verboten wird, die jetzt mit dem Zeigefinger auf Klima-Aktivisten zeigen und geifern, weil diese nicht wie in einer Öko-Diktatur leben. Damit meine ich NICHT Dich, sondern z.B. die Zeitung mit den vier Buchstaben, oder diverse Klimafakten-Leugner, die ich so z.B. auf Twitter betrachten kann.
Du hast hier im Thread ja schon beschrieben, dass und wie Du Dich für den Umweltschutz einsetzt und engagierst, und das ist sehr gut, was du da machst. Das Problem ist aber leider nunmal: Sowas müsste auch mehrheitstauglich sein. Wie willst Du das ohne "Öko-Diktatur" oder "alles verbieten" o.ä. hinbekommen?