Der von Menschen gemachte Klimawandel

Niemand kann doch ernsthaft behaupten, dass bei der Produktion von Windrädern & Photovoltaik-Anlagen inklusive der bereitstellung zur "grünen" Stromgewinnung die Natur & Umwelt in vielen Bereichen im vorhinein NICHT extrem belastet wird.

In der Form behauptet das auch niemand ernst zu nehmendes. Die Frage ist aber: Was belastet die Umwelt weniger bzw. mehr.

Zunächst einmal ein paar Rahmenbedingungen. Das Ziel des Pariser Klima-Abkommens ist es, die Erderwärmung auf 1,5° über dem Niveau der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dieser Wert ist auch nicht willkürlich, weil es so einige drastische sog. Kippelemente im Klimasystem gibt, die eben kippen, wenn wir diese 1,5° überschreiten. Wir sind aktuell schon auf einer Erwärmung von 1,2° angelangt. Um das Ziel zu erreichen, müssen wir in den nächsten 10 - maximal 15 Jahren - Klimaneutral werden. Das heißt übrigens nicht, keine Treibhausgase auszustoßen, sondern "nur" soviel zu emitieren, wie von der Natur auch wieder aufgenommen wird - also auf Netto-Null zu kommen.

Diese Rahmendedingungen sind keine Panikmache, sondern der Imput aus der Klimaforschung. Ich sehe keinen Grund, diesen Input nicht als Grundlage für die weitere Planung zu verwenden.

Aktuell ist der Energie-Sektor der größte Treibhausgas-Emitent. Hier ist folglich auch die Reduktion am dringendsten.

Hier können wir erst einmal festhalten: Die Umweltbelastung, wenn wir das 1,5°-Ziel weit verfehlen, wird schon um 2050 herum drastisch sein.

Was ist das denn für eine Milchmädchenrechnung, wenn z.B. eine Photovoltaik-Anlage bei voller Auslastung 10 Jahre Strom erzeugen muss um ab dem 11. Jahr dann erst real "grünen" Strom zu erzeugen ?

Das mag vor 20 - vielleicht auch noch 10 Jahren - so gewesen sein. Mittlerweile ist diese Technologie schon etwas weiter, so dass sie sich schon früher energetisch ammortisieren. Die neueste Zahl, die ich im Kopf habe, ist, dass eine Solaranlage je nach Größe und Lage zwischen 1 und 5 Jahren benötigt, soviel Energie zu liefern, wie ihre Produktion erforderte. Und die zu erwartende Lebenszeit ist auch mittlerweile auf deutlich mehr als 10 Jahre gestiegen. Sie wird also ziemlich sicher ein Vielfaches der Produktionsenergie wieder zurück liefern.

Wobei eine "volle Auslastung" gerade in D. ja nicht gegeben ist, wegen Sonnenmangel.

Freunde von uns haben einen kleinen Pferde-Bauernhof bei Lulea in Nord-Schweden, den sie kürzlich mit einer Photovoltaik-Anlage bestückt haben. Vor allem im Sommer gibt es viele Tage, wo diese Anlage mehr Strom erzeugt, als sie verbrauchen. Und insgesamt liefert die Anlage einen signifikanten Anteil ihres Stromverbrauchs.

Hier kann man doch die selektive Diskussion schon erkennen.

Auch daran, wenn von den Gegnern dieses alte Argument herangezogen wird ohne auch nur mal zu suchen, ob es immernoch gilt oder ob die technische Entwicklung da nicht doch mitterweile weiter ist?

Bei Windrädern ist es eben so, nur anders gelagert. Bei Windrädern kommt noch durch den Standort die direkte Belastung von Mensch, Vögeln und der gesamten natürlichen Umgebung hinzu.

Und wie ist diese Belastung z.B. im Vergleich zum Braunkohle-Tagebau? Und wir müssen auch nicht dieses Extrembeispiel heranziehen. Wir müssen nur nach oben schauen zu den da beschriebenen Rahmenbedingungen: Die Belastung für Menschen, Vögel und natürliche Umgebung wird in diversen Regionen der Welt immens sein, wenn wir das 1,5°-Zeil stark verfehlen.

Da Du die Vögel ansprichst: Der Vogelschlag im Straßenverkehr ist um ein Vielfaches größer. Das kann man sich mal anschauen, um dieses Argument der Windradgegner einzuordnen - denn diese sind meist dennoch nicht Auto-Gegner (geschweige denn mindestens Tempolimit-Befürworter).

Bevor Du mir jetzt Whataboutism vorwirfst, will ich klarstellen, dass der Vogelschlag von Windrädern natürlich ein Problem ist, was nicht ignoriert werden soll. Aber es lässt sich reduzieren - z.B. durch die Standortwahl der Windräder. Auch werden diverse technische Lösungen erforscht, das Problem weiter zu begrenzen. So wird schon probiert, den Luftraum automatisch zu überwachen - Computergesteuert - und die Windräder gezielt temporär abzuschalten, denen Vögel gefährlich nahe kommen können. Soweit ich weiß, sehen die ersten Ergebnisse sehr vielversprechend aus.

Zur Belastung der Menschen noch etwas: https://www.nordkurier.de/politik-und-wirtschaft/windraeder-sind-gar-nicht-so-laut-2243241204.html

In meinen Augen kommt, zumindest gegenwärtig, bei Erneuerbaren Energien für Umwelt & Klima ein Nullsummenspiel herraus.

Nein. Wie gesagt: Mittlerweile ist die Technik schon weiter entwickelt.

Vor ein paar Tagen habe ich hier einen Artikel aus einem schwedischen Wissenschaftsmagazin erwähnt (und gezeigt), in dem Wissenschaftler erklären, dass die Technologie schon da ist, um eben Klimaneutral Energie zu erzeugen. Sie schätzen, dass der Ausbau auf 100% klimaneutrale Energieproduktion bis 2050 mit den schon bestehenden Technologien möglich sein wird - weltweit. Das ist zwar immernoch etwa 15 bis 20 Jahre zu langsam, aber ein kleiner Hoffnungsschimmer. Und es zeigt, dass diese Technologien es theoretisch jetzt schon drauf haben.

Die "Lobby" der Kohle ist in Wahrheit längst tot.
Was du hier bemühst sind "Leichen".
Die Wirtschaft und somit der Lobbyismus hat sich längst auf die "Erneuerbaren" fokussiert.

Dennoch wird die Kohleverbrennung immernoch bezuschusst; ansonsten würde sie sich nicht lohnen bzw. der Strom wäre ordentlich teuer. Kann man auch insoweit nachvollziehen und auch verstehen, dass wir den Strom daraus eben noch brauchen, und man die Arbeiter in den Kraftwerken nicht von heute auf morgen auf die Straße setzen will. Ändert aber nichts dran: Wer bemängelt, dass Windräder ja subventioniert werden müssen, damit sie sich rentieren, muss auch gleichzeitig sehen/erkennen, dass das gleiche für die Kohleverbrennung gilt. Und aufgrund der Tatsache, dass Windräder nunmal klimafreundlicher sind, und die Zeit für die Energiewende (ja, weltweit) drängt, sehe ich Subventionen lieber da, als bei der Kohleverbrennung.

-------------------------------------------------------------------------------------

Joey schrieb:
Darüber hinaus meinten sie hier, soweit ich mich erinnere - ist schon eine Weile her, dass ich den Podcast hörte - die CO2-Bilanz. Also schon nach kurzer Zeit ist die Energiemenge geliefert, für die ein Kohlekraftwerk soviel CO2 ausstößt, was für den Aufbau des Windrades emittiert wird.
aha und hilft und das?

Das hilft, dass für Windräder weitaus weniger Treibhausgase pro kWh in die Atmosphäre geblasen wird, als durch Energiegewinnung durch Verbrennung fossiler Brennstoffe.

wenn man deutschland vom erdball steichen würde hätte es keinen einfluss auf das klima wie ich mal hörte..

Deutschland beinhaltet etwa 1% der Weltbevölkerung, steuert aber 2% der Treibhausgasemissionen aktuell bei. Alleine das ist schon eine Schieflage. Wenn man alle Treibhausgasemissionen der Vergangenheit aufintegriert, lieferte Deutschland sogar einen noch größeren Anteil insgesamt.

(...) meiner meinung nach, will man schon in richtung klimaneutral gehen, müssten wir uns eher an die neuesten technologien der kernkraftwerke orientieren..was zur zeit hier in deutschland abläuft ist für mich reiner schwachsinn!

Hier erklärt Harald Lesch, warum das nicht klappt:
 
Werbung:
Das hilft, dass für Windräder weitaus weniger Treibhausgase pro kWh in die Atmosphäre geblasen wird, als durch Energiegewinnung durch Verbrennung fossiler Brennstoffe.
Deutschland beinhaltet etwa 1% der Weltbevölkerung, steuert aber 2% der Treibhausgasemissionen aktuell bei. Alleine das ist schon eine Schieflage. Wenn man alle Treibhausgasemissionen der Vergangenheit aufintegriert, lieferte Deutschland sogar einen noch größeren Anteil insgesamt.
Hier erklärt Harald Lesch, warum das nicht klappt:

also weniger treibhausgase..und was hilft es wenn wir im ersten halbjahr 20% mehr alleine an kohleenergie brauchten weil die windräder einfach nicht das brachten was sie bringen sollten? glaubst du das wird in zukunft besser?..na okey, unsere umländer helfen uns ja dabei auch wenn wir uns dumm und dähmlich dabei zahen werden..
und selbst wenn du die 2% an treibhausgas abziehst wird es nichts am klima ändern..
und wenn das mit den neuen technologien mit den kenkrafwerken wie Lech meint nicht klappt auch egal..
wir werden ja mit etwas glück von den kohlekraftwerken von polen und den kernkraftwerken von frankreich zb. gut versorgt..
hauptsache deutschland geht in die richtung klimaneutral zu werden..beeinflusst zwar den klimawandel nicht aber...tja, das aber ist die große frage.
a015.gif
 
Dennoch wird die Kohleverbrennung immernoch bezuschusst; ansonsten würde sie sich nicht lohnen bzw. der Strom wäre ordentlich teuer. Kann man auch insoweit nachvollziehen und auch verstehen, dass wir den Strom daraus eben noch brauchen, und man die Arbeiter in den Kraftwerken nicht von heute auf morgen auf die Straße setzen will. Ändert aber nichts dran: Wer bemängelt, dass Windräder ja subventioniert werden müssen, damit sie sich rentieren, muss auch gleichzeitig sehen/erkennen, dass das gleiche für die Kohleverbrennung gilt. Und aufgrund der Tatsache, dass Windräder nunmal klimafreundlicher sind, und die Zeit für die Energiewende (ja, weltweit) drängt, sehe ich Subventionen lieber da, als bei der Kohleverbrennung.

mal ganz einfach gefragt..warum subventioniert die staat die windräder nicht weiter? ist ja nach deinen angaben bei den kohlekraftwerken auch nicht anders..
 
also weniger treibhausgase..und was hilft es wenn wir im ersten halbjahr 20% mehr alleine an kohleenergie brauchten weil die windräder einfach nicht das brachten was sie bringen sollten? glaubst du das wird in zukunft besser?

Ja, das glaube ich, sofern die Energiewende weiter vorrangetrieben und nicht weiter - wie aktuell noch - künstlich ausgebremst wird.

..na okey, unsere umländer (...)

sollten auch schnell umsteigen - immerhin haben sie auch das Pariser Abkommen beschlossen. Damit wäre auch die gefürchtete Dunkelflaute kein Problem mehr, denn die taucht im Normalfall nicht in ganz Europa gleichzeitig auf, so dass immer die Regionen mit Wind und/oder Sonne den Regionen aushelfen können, die gerade nicht so gut damit beweht und beschienen werden.

und selbst wenn du die 2% an treibhausgas abziehst wird es nichts am klima ändern..

Nicht viel. Es wird sich aber erst Recht nichts ändern, wenn sich alle kleinen Länder zurücklehnen und zum Rest der Welt sagen: "Macht Ihr erst mal."

Und es ist nunmal nicht so, dass nur Deutschland sich drum kümmern will.

und wenn das mit den neuen technologien mit den kenkrafwerken wie Lech meint nicht klappt auch egal..
wir werden ja mit etwas glück von den kohlekraftwerken von polen und den kernkraftwerken von frankreich zb. gut versorgt..

Nein, nicht egal. Einer der Knackpunkte ist nämlich, dass die Rohstoffe für die Kernenergie auch nicht erneuerbar sind. Und das Uran der Erde ist auch bald dahingehend alle, wenn die Kernkraftwerke in dem Maß weiter laufen, wie sie es aktuell tun.

Und Kohlekraftwerke in Polen sind mir auch nicht egal. Die sollte es da mMn auch nicht viel länger geben. Da habe ich nur kein Stimmrecht.[/QUOTE]
 
mal ganz einfach gefragt..warum subventioniert die staat die windräder nicht weiter? ist ja nach deinen angaben bei den kohlekraftwerken auch nicht anders..

Unter anderem, weil Kohlefreunde wie Herr Lachet in entscheidenden Positionen sitzen.

Und dass die Kohle noch bezuschusst wird, ist dabei durchaus auch noch nachvollziehbar. Ein sofortiger Ausstieg aus der Kohleverbrennung würde einige Vereinbahrungen zwischen Kraftwerkbetreibern und Staat brechen, ohne die die Betreiber die Kraftwerke nie gebaut hätten.
 
na gott sei dank..dann würden wir wohl noch dümmer aus der wäsche schauen wir der strom hier im lande zusammenbrechen würde..na gut, dir kann`s egal sein in schweden.

Würde er nicht. Die Technologie, die wir haben, würde es jetzt schon hergeben die Welt zu 100% aus erneuerbaren Energien zu speisen. Das muss nur noch auch weltweit so aufgebaut werden. Hoffentlich klappt das auch schneller als bis 2050. Aber, wenn wir weiter warten, bis auch wirklich alle aktiv werden, wird es sicher länger dauern als 2050.
 
Würde er nicht. Die Technologie, die wir haben, würde es jetzt schon hergeben die Welt zu 100% aus erneuerbaren Energien zu speisen. Das muss nur noch auch weltweit so aufgebaut werden. Hoffentlich klappt das auch schneller als bis 2050. Aber, wenn wir weiter warten, bis auch wirklich alle aktiv werden, wird es sicher länger dauern als 2050.

ach weißt du Joey du kommst mir vor wie die leute aus der fff-bewegung..
große reden schwingen und selbst auf nichts verzichten wollen..das würde nämlich kommen wie es ihr euch vorstellt..
aber das betifft ja auch nur ein paar länder..global wird sich kaum etwas verändern und auch nicht was den klimawandel betrifft..
 
ach weißt du Joey du kommst mir vor wie die leute aus der fff-bewegung..
große reden schwingen und selbst auf nichts verzichten wollen..

Ich möchte tatsächlich auf möglichst wenig verzichten. Aber, um das zu erreichen, dass eben auf möglichst wenig verzichtet werden muss UND die Klimaziele erreicht werden können, muss eben jetzt auch schneller weiter daran gearbeitet werden, die Klimaziele zu erreichen.

Und im Vergleich dazu, worauf die Menschheit 2050 verzichten muss, wenn die Klimaziele zu weit verfehlt werden, ist die Energiewende jetzt ein kleiner Preis.

Ich weiß jetzt nicht, wie alt Du genau bist, aber ich kann 2050 noch erleben, und meine Tochter erst Recht.

aber das betifft ja auch nur ein paar länder..global wird sich kaum etwas verändern und auch nicht was den klimawandel betrifft..

Das Pariser Klima-Abkommen wurde von der großen Mehrheit der Länder global beschlossen.

Das taten sie natürlich alle nur, um es dann auf Deutschland abzudrücken :ironie:
 
Werbung:
Ich möchte tatsächlich auf möglichst wenig verzichten. Aber, um das zu erreichen, dass eben auf möglichst wenig verzichtet werden muss UND die Klimaziele erreicht werden können, muss eben jetzt auch schneller weiter daran gearbeitet werden, die Klimaziele zu erreichen.

na logisch..ihr in schweden zb. habt zwar schon länger die co2 steuer aber dafür wurden andere eingespart was dem bürger dann wurscht war..
wie wäre es denn wenn du deinen diesel oder benziner mal verschrotten würdest um mit guten beispiel voranzugehen um die klimaziele zu erreichen? nur mal so nebenbei um nicht nur zu schreiben was alles passieren muss deiner ansicht nach sondern auch taten walten zu lassen..
wie gesagt, errinnert mich sehr an die fff-bewegung..
 
Zurück
Oben