Der Todesengel im Judentum

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Dr. Moshe Baumel ist Rabbi einer Einheitsgemeinde in Basel und mit Chabad-Rabbis vernetzt, wie ich weiß. Er hat in seiner Rede darauf hingewiesen, dass er sich nicht großartig auf die Kabbalah beziehen wird, sondern sich klassisch nur auf Torah und Talmud stützt, womit er ein möglichst breites Publikum (der mehrheitlich klassisch orthodoxen Gemeinde) erreichen will.
Ich verstehe davon nicht viel - auch nicht, was bedeutet, wenn jemand sich weniger auf die Kabbalah bezieht als auf die Thora.....aber ich finde es sehr schön, was und wie er schreibt.
 
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Ich verstehe davon nicht viel - auch nicht, was bedeutet, wenn jemand sich weniger auf die Kabbalah bezieht als auf die Thora.....aber ich finde es sehr schön, was und wie er schreibt.

Es gibt eben auch viele Schattierungen im Judentum, aber gerade das ist schön und gut. Auch ich finde, dass Rabbi Baumel sehr angenehm und herzlich schreibt. Wobei: Er sticht damit nicht hervor unter den Rabbbis, deren Torah-Unterricht ich online mitmache. Die sind eigentlich alle so nett und offen (die meisten sind Chabad-Rabbis). Und dann ihre Witze erst. ;)
 
Dann kommt eben die ganz harte Linie von mir, die ich eben schon mit Ägypten angedeutet habe. Die Thora ist nicht auf dem neuesten Stand, sie ist mit ihren Inhalten längst veraltet und deshalb gibt es keinen Todesengel mehr.
Was für ein <Bösewicht du bist. Wie kannst du widersprechen.
Auch heute ist noch gültig was einst verkündet wurde.
 
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Sorry, aber ich finde es jetzt für die Diskussion in einem Forum nicht besonders hilfreich, wenn ich da zuerst einen Film von über einer Stunde ansehen und einen Text mit 44 Seiten durchlesen soll, um mich daran beteiligen zu können.

Es wird ja gerne im „2. Buch Moses*“ etwas von einem Todesengel hineininterpretiert, aber da steht nichts von einem Todesengel. Ich habe dazu auch im hebräischen Exodus nachgeschaut aber auch da nichts von einem Mal’ach gelesen:

2. Moses 12[23] Denn der Herr (Jahwe) wird umhergehen und die Ägypter plagen. Und wenn er (Jahwe) das Blut sehen wird an der Oberschwelle und den zwei Pfosten, wird er an der Tür vorübergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen, zu plagen ...

[27] Ihr sollt sagen: Es ist das Passahopfer des Herrn
(Jahwe), der an den Kindern Israel vorüberging in Ägypten, da er die Ägypter plagte ...
(Luther)

Wie man also sehen kann, ist der Verderber Gott selbst und nicht ein Engel. Da ich mich mit den Engeln sehr verbunden fühle, möchte ich die Schuld eines solchen Todesengel nicht auf ihnen sitzenlassen.

Gerade im Zusammenhang mit dem Corona-Virus bedürfen wir der Sorge der Engel um unser Seelenheil. Eine Zeit, in der wir keine Schuldzuweisungen brauchen, sondern den Trost und die Hoffnung, mit der sie uns erfüllen können.


Merlin

* Exodus
 
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Sorry, aber ich finde es jetzt für die Diskussion in einem Forum nicht besonders hilfreich, wenn ich da zuerst einen Film von über einer Stunde ansehen und einen Text mit 44 Seiten durchlesen soll, um mich daran beteiligen zu können.

Es wird ja gerne im „2. Buch Moses*“ etwas von einem Todesengel hineininterpretiert, aber da steht nichts von einem Todesengel. Ich habe dazu auch im hebräischen Exodus nachgeschaut aber auch da nichts von einem Mal’ach gelesen:

2. Moses 12[23] Denn der Herr (Jahwe) wird umhergehen und die Ägypter plagen. Und wenn er (Jahwe) das Blut sehen wird an der Oberschwelle und den zwei Pfosten, wird er an der Tür vorübergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen, zu plagen ...

[27] Ihr sollt sagen: Es ist das Passahopfer des Herrn
(Jahwe), der an den Kindern Israel vorüberging in Ägypten, da er die Ägypter plagte ...
(Luther)

Wie man also sehen kann, ist der Verderber Gott selbst und nicht ein Engel. Da ich mich mit den Engeln sehr verbunden fühle, möchte ich die Schuld eines solchen Todesengel nicht auf ihnen sitzenlassen.

Gerade im Zusammenhang mit dem Corona-Virus bedürfen wir der Sorge der Engel um unser Seelenheil. Eine Zeit, in der wir keine Schuldzuweisungen brauchen, sondern den Trost und die Hoffnung, mit der sie uns erfüllen können.


Merlin

* Exodus

Ich vermute mal, dass Du hier aus christlicher Sicht interpretierst und nachschlägst, möchte aber nochmal darauf hinweisen, dass es hier nicht um einen spezifisch christlichen Engel geht, sondern um den Todesengel im Judentum. Da gibt es doch Unterschiede. Rabbi Dr. Moshe Baumel bezieht sich auf die Torah und den Talmud und keine christliche Überlieferung. Das musst Du auch berücksichtigen. Er ist übrigens promovierter Universitätsdoktor des jüdischen Rechts und kennt sich natürlich sehr gut aus in den hebräischen Urtexten, abgesehen davon dass Hebräisch mehr oder weniger seine Muttersprache ist.
 
Ich vermute mal, dass Du hier aus christlicher Sicht interpretierst und nachschlägst, möchte aber nochmal darauf hinweisen, dass es hier nicht um einen spezifisch christlichen Engel geht, sondern um den Todesengel im Judentum. Da gibt es doch Unterschiede. Rabbi Dr. Moshe Baumel bezieht sich auf die Torah und den Talmud und keine christliche Überlieferung. Das musst Du auch berücksichtigen. Er ist übrigens promovierter Universitätsdoktor des jüdischen Rechts und kennt sich natürlich sehr gut aus in den hebräischen Urtexten, abgesehen davon dass Hebräisch seine Muttersprache ist.
Todesengel gab es schon vor dem Judentum und gibt es bis heute. Sie werden unterschiedlich benannt. Es sind ewige Wesen - wie die meisten hohen Jenseitigen. Sie werden in Schriften genannt, sind aber nicht an diese gebunden. "Gott" ist ja auch nicht an die Bibel gebunden.
Wie sehr viele andere Wesen. Viele sind nicht einmal benannt - und es gibt sie dennoch.
 
Wir leben auf einem Wasserplaneten. Ohne Wasser kein irdisches Leben und kein Lebensschöpfungsprozess. Unser Leben hat sich aus dem Wasser entwickelt und eine zuvor mit Wasser bedeckte Landmasse erobert. Unsere Herkunft als Wasserwesen bleibt bestehen. Wir brauchen Wasser, um zu überleben. Unser Körper besteht hauptsächlich aus Wasser.

So sind wir denn alle eins mit der Quelle, ungeachtet des Bewusstseinsgrades, auch auf geistiger Ebene.
Ausgetrocknet außerhalb unseres Elements Wasser verdursten wir und suchen unbewusst nach der Quelle unseres Lebens und geistigen Seins.

Aber Achtung, nicht wenige ertrinken in der Wüste, wenn das große Wasser kommt. Ohne Wissen der Gezeiten, ohne intuitive Erleuchtung und Bewusstwerdung der ewigen Quelle, wird der Ritt auf der perfekten Welle zur endgültigen Rückkehr in den Urstrom des Ewigen, unserem Schöpfer.

Das will uns die biblische Geschichte von der Herrlichkeit des Schöpfers bei der Teilung des Roten Meeres metaphorisch nahebringen.

Das sind meine Gedanken zum Auszug von Ägypten, inspiriert durch Rabbi Mordechai Mendelson aus Karlsruhe:

https://youtu.be/Psg39rv5WYA

 
Todesengel gab es schon vor dem Judentum und gibt es bis heute. Sie werden unterschiedlich benannt.

im koran wird ein solcher sogar mit namen genannt, nämlich azrael. sure 32.

in der "haggada" sind auch geschichten enthalten in denen solche vorkommen.
vor allem in der " salomon-sage"

https://warburg.sas.ac.uk/pdf/gmh1180b2413722.pdf

hier mal eine stelle daraus, die rudolf steiner 1916 in einem seiner vorträgen zitiert:

"Rabbi Jochanam sagte: «Die Füße des Menschen bürgen für ihn,daß sie ihn bringen an den Ort, wo er abgefordert wird.» Von jenen beiden Mohren wird uns erzählt, die zur Umgebung Salomos gehörten: Elichoref, Achijah, die Söhne Scheschas, welche Schreiber Salomos waren. Eines Tages sah Salomo den Engel des Todes, der traurig war, und er sprach zu ihm: «Warum bist du so traurig?»Darauf sagte der Engel des Todes: «Weil die beiden Mohren hiervon mir verlangt werden.» Da übergab Salomo seine beiden Mohrenden Seirim. — Seirim sind Dämonen, die sich für die bildliche Anschauung so anschauen wie Böcke und die durch die Luft fliegen können. — Da übergab Salomo seine Mohren den Seirim und schickte sie in die Stadt Lus. Als sie dort anlangten — die beidenMohren nämlich —, starben sie. Tags darauf sah Salomo den Engeldes Todes wieder. Der lachte nun. Da sagte Salomo zum Engel des Todes: «Warum lachst du?» Und der Engel des Todes erwiderte:«Du schicktest sie gerade an den Ort, wo man sie von mir verlangte.» Sogleich hub Salomo an und sprach: «Die Füße des Menschen bürgen für ihn, daß sie ihn bringen an den Ort, woselbst er gewünscht wird.»Also Salomo hatte mit dem Engel des Todes ein Erlebnis, welchesihm bewahrheitete dasjenige, was als eine allgemeine Wahrheitder Rabbi Jochanam sagte: Des Menschen Füße bürgen dafür, daßer dem Orte übergeben werde, für den er abgefordert wurde." gesamtausgabe nr. 167
 
im koran wird ein solcher sogar mit namen genannt, nämlich azrael. sure 32.

in der "haggada" sind auch geschichten enthalten in denen solche vorkommen.
vor allem in der " salomon-sage"

https://warburg.sas.ac.uk/pdf/gmh1180b2413722.pdf

hier mal eine stelle daraus, die rudolf steiner 1916 in einem seiner vorträgen zitiert:

"Rabbi Jochanam sagte: «Die Füße des Menschen bürgen für ihn,daß sie ihn bringen an den Ort, wo er abgefordert wird.» Von jenen beiden Mohren wird uns erzählt, die zur Umgebung Salomos gehörten: Elichoref, Achijah, die Söhne Scheschas, welche Schreiber Salomos waren. Eines Tages sah Salomo den Engel des Todes, der traurig war, und er sprach zu ihm: «Warum bist du so traurig?»Darauf sagte der Engel des Todes: «Weil die beiden Mohren hiervon mir verlangt werden.» Da übergab Salomo seine beiden Mohrenden Seirim. — Seirim sind Dämonen, die sich für die bildliche Anschauung so anschauen wie Böcke und die durch die Luft fliegen können. — Da übergab Salomo seine Mohren den Seirim und schickte sie in die Stadt Lus. Als sie dort anlangten — die beidenMohren nämlich —, starben sie. Tags darauf sah Salomo den Engeldes Todes wieder. Der lachte nun. Da sagte Salomo zum Engel des Todes: «Warum lachst du?» Und der Engel des Todes erwiderte:«Du schicktest sie gerade an den Ort, wo man sie von mir verlangte.» Sogleich hub Salomo an und sprach: «Die Füße des Menschen bürgen für ihn, daß sie ihn bringen an den Ort, woselbst er gewünscht wird.»Also Salomo hatte mit dem Engel des Todes ein Erlebnis, welchesihm bewahrheitete dasjenige, was als eine allgemeine Wahrheitder Rabbi Jochanam sagte: Des Menschen Füße bürgen dafür, daßer dem Orte übergeben werde, für den er abgefordert wurde." gesamtausgabe nr. 167
Du weißt, dass der Islam 1450 <Jahre alt ist und vom Christentum abgeschrieben und für den Islam zurecht gemacht.
Das Christentum ist 2020 Jahre und vom jüdischen abgeschrieben und für das Christentum zurecht gemacht.
Das Judentum ist ca. 3500 Jahre alt.
 
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