An dieser Stelle möchte ich ein Video einbringen und damit auch das Geschreibsel dahingehend etwas abkürzen, denn
diese Dame spricht mir aus der Seele.
Wäre auch toll, wenn für den weiteren Verlauf das Video tatsächlich auch gaschaut wird, damit sich das OT und seitenlange Erklärungen darüber vemeiden lassen, danke.
Ich habe mir die Mühe gemacht und mir die Ergüsse dieser selbsternannten "Bildungsexpertin" D. Neubronner und des Interviewers angesehen (und damit gut 50 min. meiner Lebenszeit vergeudet).
Für sie ist Gender-Mainstreaming offenbar der Inbegriff des Bösen. Völlig undifferenziert verwurstet sie Vorurteile und spricht zwar anfangs davon, dass es sich eben um das soziale Geschlecht (=Gender), die sozialen Rollenbilder handelt, vermischt es aber dann zur Irreführung der Zuhörer (ich denke das tut sie bewusst, G. Kuby ist da die gleiche Kanaille) mit biologischem Geschlecht (=Sex), beklagt vermeintliche Gleichmacherei, verbreitet weiter Fakes über Kondom-Bewerbe im Kindergarten und Verschwörungstheorien über Gender-Mainstreaming und EU, beklagt, dass "die Praktiken von Lesben und Schwulen legal gemacht wurden (dass Homosexualität nicht mehr strafbar ist findet sie gottseidank okay, aber die Praktiken.... igittigitt), faselt von hirnphysiologischen Verletzungen bei Promiskuität und ähnlichem Unsinn...
Dieses künstliche Aufplustern entbehrte nicht einer unfreiwilligen Komik, wenn das Thema nicht so wichtig wäre.
Dass die Ablehnung des Strebens nach einer gleichberechtigten Lebenswelt unabhängig vom biologischen u./od. sozialen Geschlecht bzw. der sexuellen Orientierung - denn darum geht es bei Gender Mainstreaming - Dir aus der Seele spricht, bestürzt mich ehrlich gesagt etwas.
Im Grunde ist Gender-Mainstreaming die konsequente Umsetzung des
Kapitel III der europäischen Charta der Grundrechte und des Artikel 14 der Menschenrechtskonvention.
http://ec.europa.eu/employment_social/equal_consolidated/data/document/gendermain_de.pdf
EQUAL-Leitfaden zu Gender Mainstreaming
Gleichstellung kann bedeuten, spezifische Maßnahmen für Frauen oder Männer einzuleiten, um bestehende Ungleichheiten abzubauen oder Mainstream-Politik zu ändern, um der Vielfalt möglicher Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen.
Gender Mainstreaming kann den Weg zu einem gemeinsamen Lösungsansatz ebnen, kann die Bedürfnisse jedes Menschen – ob Individuum oder Teil einer Gruppe – erfüllen und dabei vermeiden, dass die Welt ausschließlich aus der einseitigen Perspektive der dominanten Kultur wahrgenommen wird.
Dabei ist Teil des Problems, dass Gleichstellung oft als Kampf wahrgenommen wird, bei dem eine Gruppe (in diesem Fall die Männer), Macht und Privilegien zum Vorteil einer anderen Gruppe (in diesem Fall die Frauen) preisgeben soll.
Die echte Herausforderung besteht darin zu zeigen, dass von einer Gesellschaft mit gleichen Voraussetzungen, die auf der Anerkennung der Unterschiede beruht und in der die Bedürfnisse von Individuen und Gruppen berücksichtigt werden, alle profitieren können.
„Gender Mainstreaming ist
„...der Prozess zur Einschätzung der Auswirkungen geplanter Maßnahmen, einschließlich Gesetzesvorhaben, Politikstrategien oder Programmen für Frauen und Männer in allen Bereichen und auf allen Ebenen. Es ist eine Strategie, die Belange und Erfahrungen von Frauen und Männern bei der Konzeption, Implementierung, Überwachung und Evaluierung von Politikstrategien und Programmen in allen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen zu einem integralen Bestandteil zu machen, sodass Frauen und Männer gleichermaßen profitieren und Ungleichbehandlung keinen Fortbestand haben wird. Das höchste Ziel besteht darin, Gleichstellung zwischen den Geschlechtern zu erreichen.“