Das ist ein sehr schwietiges Problem, und einer der Gründe, warum ich nur auf die Demis gehe oder die Petitionen unterschreibe, die konkret genug festgelegt sind, so dass ich nicht noch zusätzlich Positionen mit-vertrete, die ich nicht vertreten will. Das ist evdntuell nicht das optimale Vorgehen, aber mir fällt derzeit kein besseres bzw. Kein gut praktikables Vorgehen ein um eben meine Position zu vertreten, mich von anderen Positionen zu distanzieren und gleichzeitig den Rechten o.ä. das Feld/Thema nicht zu überlassen.
Stell Dir einfach eine Demonstration gegen Bankenrettung oder Lagerung von Atommüll oder Fracking oder irgendetwas vor, was Dir wichtig ist und weshalb Du demonstrieren oder eine Petition unterschreiben würdest. Stell Dir außerdem vor, dass das Thema der Demo glasklar ist.
Stell Dir aber eben auch vor: Du und niemand kann bestimmen wer zu so einer Demo kommt und wie und wer eine Petition sonst noch so unterschreibt. Und da könnten dann z.B. auch AfD-Leute aufmarschieren und Typen mit Reichstagsflagge etc. Das können die machen, ganz egal wie festgelegt ein Thema ist.
Würdest Du dann wegbleiben obwohl Dir das Thema wichtig ist? Und wenn nicht, was würdest Du machen?
Ich kann Dir sagen wie ich das sehe: Wenn ich zu einer Demo gehen oder eine Petition unterschreiben würde weil mir das Thema wichtig ist, ich z.B. nicht möchte dass in meiner Nähe Atommüll eingelagert wird, dann gehe ich da hin. Und wenn da auch Rechte sind die irgendwelche Parolen schreien, dann bleibe ich da trotzdem. Und wenn mehr Menschen so wie ich denken würden, dann wären die Rechten gar kein großes Thema. Vielmehr würde man sich dagegen wehren, dass Politiker und Medien das instrumentalisieren um ein ganzes Thema und alle Demonstrierenden zu diskreditieren.
Was diese Anti-Maßnahmen-Demos betrifft: Ich bin thematisch vollkommen anderer Ansicht. Ich glaube sowieso, dass da viele Spinner herumlaufen. Lange nicht nur Rechtsextreme Idioten, auch andere Fantasten und auch Linke. Aber nicht nur. Es gibt auch Menschen die persönlich von irgendwelchen Maßnahmen betroffen waren oder noch sind, deren Geschäfte eventuell pleite gegangen sind und die schon deshalb gegen Maßnahmen sind etc. Mein Punkt ist sehr einfach: Ich maße mir nicht an alle Intentionen zu kennen. Und selbst wenn ich die Ansichten der meisten schon zum Thema nicht nachvollziehen kann oder zumindest selbst nicht teile, möchte ich trotzdem dass auch die demonstrieren gehen können ohne nach rechts geschoben zu werden, oder sie beschuldigt werden Rechten eine Plattform zu geben. Ich möchte das Menschen demnach beurteilt werden welche Intention sie selbst durch Rede und Tat ausdrücken.
Übrigens: Das was hier gemacht wird, macht Trump in den USA mit der BLM-Bewegung. Es gab viele Demonstrationen und die allermeisten waren friedlich. Nicht selten jedoch hat eine Minderheit Chaos veranstaltet, haben Extremisten Brände gelegt, Schaufensterscheiben eingeschlagen usw. Trump kommt das natürlich wie gerufen, denn damit versucht er dann die gesamte Bewegung und die gesamte Linke zu diskreditieren.
Und meine Ansicht ist: Wer so ein Spiel umgekehrt spielt, spielt es dennoch.