Ich glaube nicht, dass Demos überhaupt ein größeres Problem sind. Da hat ja nicht "jeder mit jedem" Kontakt. Die Kontakte sind vermutlich viel spärlicher als man vermuten würde. Es ist eigentlich fast vergleichbar damit, wie wenn man mit ein paar Freunden durch ein Einkaufscenter läuft das sehr voll ist. Da ist sehr viel Bewegung drin und es gibt kaum lange Kontakte.
Die riskanteren Kontakte, also z.B. jene Freunde mit denen man da ist, hat man auch im Alltag. Ich persönlich hätte z.B. mehr Sorgen über Stunden mit 10 Gleichgesinnten in irgendeinem Keller Transparente zu bemalen, als alleine zu einer Demo zu gehen und mich zwischen 40.000 anderen zu bewegen.
Es wird natürlich auch Teilnehmer geben die an so einem Tag sehr viele Kontakte haben und andere umarmen und was auch immer. Aber die meisten laufen vermutlich in ihrem eigenen Bekanntenkreis mit und dort ist dann das Risiko - und das ist dann nicht so anders als im Alltag eben auch.
Plus: Es ist im Freien.
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Das die Fallzahlen zuletzt anstiegen hat m.A.n. hauptsächlich diese Ursachen:
- Reiserückkehrer die wohl nicht so selten auch gerne mal Party gemacht haben
- "Jugend" - die lassen sich nicht gerne einschränken und haben kaum Angst (verständlich irgendwie)
- Es wird wesentlich mehr getestet
Der wirkliche Anstieg der Infektionen ist geringer als es auf den ersten Blick scheint. Bedeutender ist die Kurve der Todesfälle und die ist bisher noch nicht gestiegen bzw. nur minimal. Das hat auch den Grund, dass sich über den Sommer hinweg vielleicht mehr Junge infizierten, aber nicht nur. Denn wie gesagt: Mehr Tests. Dazu kommt noch: Es ist plausibel und wahrscheinlich, dass es in Relation zur Zahl der Infizierten zu viel mehr milden Fällen kommt als im Frühling, weil Masken zwar nicht immer perfekt schützen, die "Dosis" aber verringern die jemand dann abbekommt. Das hat großen Einfluss auf den weiteren Verlauf.
Plus: Die Tests sind wahrscheinlich zu sensitiv. Das heißt: Viele die positiv getestet werden sind zwar nicht negativ, weil da irgendwelche Virus-Bestandteile nachgewiesen werden können. Viele von denen sind aber vollkommen gesund und nicht ansteckend. Da die Anzahl der Testungen kontinuierlich erhöht wurde, steigt dann natürlich auch die Anzahl jener die man eigentlich als negativ ansehen könnte.
Hast recht, ist so wahr, wird leider oft ignoriert.
Ja, es ist wahr, für die Tests gibt es keine einheitliche Validierung, das heißt, was ein Labor als "positiv" ausgibt ist "negativ" in einem anderem, ein positives Ergebnis enthält also eine leichte Unsicherheit. Ferner sind ja Bestandteile nachgewiesen und nicht valide feststellbar, wie die Übertragung noch einen Effekt hat. Anstecken kann man nur bei Vorliegen einer Infektion, nicht bei Vorhandensein von RNA-Spuren.
Von den viel mehr Getesteten sind weniger als ein Prozent positiv, von diesem einen Prozent muss man also die oben genannten nicht validen Ergebnisse abziehen.
Die Krankmeldungen in diesem Jahr in Deutschland zeigen einen durchschnittlichen Krankenstand an (4,4 Prozent, Vergleich 2018: 4,5 Prozent und Vergleich 2019: 4,3 Prozent). Es sind also genau so viel Arbeitnehmer krankgemeldet gewesen wie in den Vorjahren.
Von diesen Krankmeldungen waren 0,3 Prozent wegen Corona (nicht näher ausgeführt), Quelle Weltonline Nachrichtenticker.
Es sind derzeit 224 Menschen in Deutschland in intensivmedizinischer Behandlung wegen COVID-19 und 20 712 Menschen sind wegen anderer Erkrankungen in Deutschland in intensivmedizinischer Behandlung.
Das Infektionsgeschehen zu Corona wird vom RKI auf verschiedenen Seiten des RKI sehr unterschiedlich dargestellt:
hier als hoch:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikobewertung.html
Allerdings hat das RKI auch den Anteil der positiven Testergebnisse im Verhältnis zu den Gesamttestzahlen veröffentlicht
https://de.statista.com/statistik/d...fuer-das-coronavirus-covid-19-in-deutschland/
Diese Daten werden bei Statista
nicht als Ansteigen des Infektionsgeschehens interpretiert:
https://de.statista.com/infografik/...ten-positiven-corona-tests-und-positivenrate/
Angesichts der steigenden Neuinfektionen mit dem Corona-Virus in Deutschland stellt sich die Frage nach dem Zusammenhang zwischen den Infektionszahlen und der Zahl der durchgeführten Tests. Die Statista-Grafik zeigt daher die Zahl des Tests, der positiven Tests und die sich daraus ergebende Rate der positiven Tests. So wurden in der 28. Kalenderwoche 538.229 Tests durchgeführt, davon waren 3.483 positiv. Das entspricht einer Positivenrate von 0,65 Prozent. In den folgenden drei Wochen ist die Positivenrate bis auf 1,00 Prozent angestiegen und danach wieder gesunken. Aktuell liegt sie bei 0,74 Prozent. In Relation zur Gesamtzahl der Tests ist somit derzeit kein deutlicher Anstieg des Infektionsgeschehens in Deutschland mehr feststellbar.
lg
eva