Et libera nos
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Genau, das habe ich auch schon mehrmals versucht, hier verständlich zu machen.Etwas aus der Wahrnehmung auszublenden (es einfach nicht zu sehen), ist keine "Umdeutung".
Warum eine Ausblendung nicht wahrscheinlich ist ?
Weil alles Unbekannte "potentielle Gefahr" bedeutet - und damit üblicherweise besonders aufmerksam beachtet wird und die Wahrnehmungsverarbeitung auf Hochtouren läuft, es einzuordnen und Bekanntem zuzuordnen.
Die extremste Interpretation wäre "Göttlichkeit" gewesen. Die einfachste "Holz das auf dem Wasser treibt".
Das Unbekannte (Xenos= Fremdes) stellt für den Instinkt IMMER potentielle Gefahr dar, weshalb er auch sofort darauf reagiert - mit Ablehnung oder einer bestmöglichen "Deutung", um damit umgehen zu können.
Find' ich fast schon belustigend, wie hier die Sinne von Naturvölkern - die viel stärker ausgeprägt waren als unsere - auf unser Niveau herunter geholt werden.
Auch werden unsere Verhaltensweisen diesen Menschen einfach übergestülpt - so endet es, dass unsere (zivilisierten) Verdrängungsmechanismen, die psychologischer und nicht existentieller Natur sind, aber wen kümmert das schon, dazu führen sollen, dass die damaligen Menschen "Fremdes" (Xenos) nicht wahrhaben wollten...
Zugleich gab es für die damaligen Menschen - den "reinen Wilden" Rousseau's? - einfach keine "Gefahren" -keine Raubtiere, feindliche Stämme, etc- (die bildet sich ja schliesslich nur der moderne Mensch ein!), ergo waren sie allem Neuen gegenüber mehr als nur erfreut (was aber hieße, dass sie es auch nicht ausklammerten,aus ihrer Wahrnehmung...)
Ach nein, gar nicht:
in einer sowieso AUSSCHLIESSLICH irrationalen Kultur verläuft das so
"überwiegen irrationale Gefahren werden wichtig genommen, um potentielle oder echte Gefahren NICHT zu sehen."

Das hieße: ich rieche Schokolade, UM mir einzureden dass da KEINE ist.

So schön (und inkonsequent) kann man sich die Dinge zurechtdrehen.
Hauptsache man kann sich damit selbst Recht geben.
