Der Einfluss der Planeten
Michel und Francoise Gauquelin ist es gelungen, zu beweisen, dass die Planeten Mond (astronomisch natürlich kein Planet), Venus, Mars, Jupiter und Saturn auf den Menschen genau den Einfluss haben, den die astrologische Lehre schon immer behauptet hat!
Zwar sind hier einige Einschränkungen zu berücksichtigen, aber das Grundsätzliche bleibt: Die Lehre vom Einfluss der Planeten ist zutreffend, dies lässt sich empirisch nachweisen. All die Kritiker, die die Astrologie als Humbug, Aberglaube oder ähnliches abgetan haben, sollten sich diese Forschungsarbeit ansehen, ihr Haupt verneigen und ihren Irrtum eingestehen.
Die Ergebnisse der Gauquelins könnten die Sternstunde der Astrologie bedeuten, tatsächlich jedoch entlarven sie die Schwäche dieser Lehre und vor allem die Schwäche derer, die professionell damit umgehen.
Die Ergebnisse der Forschungsarbeit beweisen, dass diese Wirkung der Planeten nur bei den Spitzenvertretern einer Gruppe auffindbar sind. Nur hier gibt es einen Zusammenhang zwischen Kosmos und Individuum. Die Astrologie hat ihre Legitimation erhalten, aber nicht die Massenastrologie, sondern die Lehre für die außergewöhnlichen unter den Menschen.
Nun, natürlich lässt sich hier auch wie oben mit der Praktikabilität der Bilder argumentieren, es entsteht also bestimmt kein Schaden aber vielleicht ein Nutzen. Das reicht zur Legitimation aus. Aber die Arbeit der Gauquelins sollte dann besser nicht zitiert werden.
Leider haben die Forschungsergebnisse noch einen Haken:
Zwar ist der Einfluss der Planeten bewiesen, in Übereinstimmung mit den, den Planeten zugeschriebenen, typischen Eigenschaften, aber der Zeitpunkt bzw. die Position der Planeten widerspricht der derzeitigen Lehre. Es geht um knapp 3 Stunden und eine Umkehrung der Wirkung. Nach den Ergebnissen der Gauquelins wirken die Planeten nach dem Aufgang über den Horizont, bzw. nach Erreichen des oberen Kulminationspunktes, die Lehre behauptet die größte Wirkung kurz vor dem Aufgang bzw. Erreichen des oberen Kulminationspunktes. Es ist gut vorstellbar, dass in einer Zeit des Niedergangs die Lehre der Astrologie verfremdet wurde und die ursprüngliche Lehre in Übereinstimmung mit den Forschungsergebnissen stand. Nun, das ist auch jetzt nicht so wichtig. Der Irrtum ist erkannt, oder sollte er zumindest. Aber nichts davon zu erkennen in Dr. Peter Niehenkes Dissertation. Da heißt es lakonisch, das müsste noch geprüft werden.
Das nenne ich die Schwäche des Astrologen. Sowohl in der ambitionierteren Astrologie als auch in der Lehre sollten die Arbeiten der Gauquelins den Stellenwert erhalten, der ihnen zusteht: Die Erneuerung der Astrologie auf empirisch gesichertem Fundament. Statt dessen wird lamentiert und so weiter gemacht wie bisher. Nun, es mag schwer sein, hier seine Arbeitsweisen zu ändern, so wie bei allen anderen Wissenschaften die Übernahme neuer Erkenntnisse auf erheblichen Widerstand stößt, aber, warum ein Astrologe wie Niehenke dazu nicht in der Lage ist, das bereitet mir Verständnisprobleme.
Schlussfolgerungen
Es gibt zwei Legitimationen für die Ausübung der Astrologie:
1. Die hohe Qualität der verwendeten Beschreibungen für menschliches Verhalten.
2. Der empirische Beweis der Planeteneinflüsse für außergewöhnliche Menschen.