Mir ist bewusst, dass das Bild, das ich von mir selbst habe, lediglich ein Versuch ist, meine Persönlichkeit zu erfassen - nicht mehr, aber auch nicht weniger - also kein Grund sich ausschliesslich damit zu identifizieren, aber auch keiner, diese als prinzipiell unzutreffend zu betrachten.
Du hältst es konsequent damit, dass Ich dasjenige bin, das sich bewusst ist und niemals eine bewusste Vorstellung selbst. Ich finde diesen Ansatz interessant, auch rein pragmatisch gesehen, um sich nicht an Vorstellungen festzuketten. Werde das mal ein Weilchen im Sinn behalten.
Ich bin meines Erachtens (aus der Perspektive, aus der ich schaue) dasjenige, das sich über etwas bewusst ist, ja. Als Mensch in dieser Menschenwelt habe ich aber auch eine Persönlichkeit und bin auch eine konkrete Person, die natürlich nicht starr ist. Über einige Teile dieser bin ich mir bewusst, über andere nicht, bei manchen mag ich falsch liegen. Allein aus dieserr Tatsache heraus wäre es irreführend, sich lediglich mit dem Bild, das man von sich hat, zu identifizieren. Gewisse Züge, die mir als Bewussteinsinhalt erscheinen, als auf mich (meine Persönlichkeit) zutreffend zu empfinden, betrachte ich nicht als Illusion, sondern eher auch als Erkenntnis. Vielleicht nicht Erkenntnis darüber, was die Quelle oder der Ursprung von mir ist, aber darüber, welche Schatten ich in die Welt werfe, also welche Form ich annehme. Ich bin also sowohl Formgebendes als auch die Form, die ich mir gebe.