Das deutsche Gesundheitssystem

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Ich würde schätzen, dass 50% der Menschen in ärztlichen Wartezimmern wegen solcher gesetzlicher Bestimmungen sitzen. Ohne Lohnfortzahlung gäbe es nur 30% ser Arztpraxen.
 
Die Attestpflicht ab Tag 4 ist eine gesetzliche Bestimmung. Der AG kann darauf verzichten.
die Attestpflicht ist zwar gesetzlich mit geregelt,
aber der Ag entscheidet ob er eine AU möchte schon ab 1.Tag oder erst später, das gibt es tarifverträge.
und einzelne individuelle Entscheidungen sogar unter den gleichen Arbeiten und Angestellten unterschiedlich gibt es auch.
Möglich das einer ab 1. Tag eine AU braucht und der andere erst ab Tag 3.

ohne Lohnfortzahlung würde Armut steigen, Wohnungslose sich vermehren und Sicherheit in D nicht mehr geben.
Lohnfortzahlung ist ein Mittel was wirklich Sinn macht um einen Sozialstaat zu stützen.Entsprechend dann auch die AU
 
Die Lohnfortzahlung verdoppelt die Kassenbeiträge künstlich, weil sie die Arztpraxen verstopft und zu mehr chronischen Erkrankungen führt. Niemand würde verhungern, weil man ja nur halb so hohe Beiträge bezahlen müsste.
 
Die Technikerkasse beschwerte sich kürzlich, dass die Bürgergeldler dreimal so hohe Kosten verursachen wie der Staat Zuweisungen zahlt und sie doppelt so hohe Kosten verursachen wie Beitragszahler. Gebührenerhöhungen bringen da natürlich keine Entspannung der Krankenkassen, weil die Kostentreiber keine zahlen. Das dürfte ähnlich bei den mitversicherten Familienmitgliedern sein. Ein Freund von mir ist Beamter. Ich fragte ihn, wie viel er für sich und die zwei schulpflichtigen Kinder an Beiträgen bezahlt. Es sind 65% von dem, was gesetzlich Versicherte mit hohem Einkommen zahlen müssen. Er erzählt mir ab und zu, was er beim Arzt erlebt. In der Klinik kam der Chefarzt täglich eine Stunde bei ihm vorbei, um sich mit ihm über Politik und Fußball zu unterhalten. Chefärzte scheinen beruflich nicht ausgelastet zu sein. Er versuchte die Fußballgespräche nachher als medizinische Behandlung abzurechnen. Dieses Jahr war er das erste mal bei einem iranischen Facharzt, der ihn mehrmals für 20 min an der Schulter behandelte. Beim ersten mal hatte der Facharzt nicht gemerkt, dass mein Freund Beihilfeempfänger und privat versichert ist. Da rechnete er Kassentarif ab, 80€, was ich für nicht wenig halte. Privat durfte er dann für die gleiche Leistung 500€ abrechnen, für 20 min Arbeit. Ich bin gesetzlicher Betreuer für einen Familienangehörigen. Beim letzten Klinikaufenthalt verschlampte das Personal ihre Versichertenkarte zum wiederholten mal, wodurch ich eine Rechnung für den Rücktransport ins Heim bekam. Bisher rechnete man nur 300% der Strecke ab, diesmal waren es 700%. Im System wird betrogen wie verrückt.
 
Dann würde ich mich beschweren. Normalerweise nimmt sich der Chefarzt täglich drei Stunden für einen Privatpatienten Zeit! Eigentlich findet das Gespräch aber auch weniger über Fußball als über Politik statt. Das lässt sich leichter abrechnen.
 
Als mein Vater noch lebte, begleitete ich ihn zum Hausarzt, er hatte 8 Uhr Termin, also gleich nach der Praxisöffnung. Im Wartezimmer saßen 5 Leute, die alle Termin 8 Uhr bis 8 Uhr 30 hatten. Um 8 Uhr 5 kam ein Freund von mir rein und wurde vorgelassen, weil er Privatpatient ist. Er war bis 8 Uhr 50 beim Arzt. Wir spielten damals freitags zusammen Schafkopf mit zwei anderen Schulfreunden. Ich fragte ihn wegen des Arztbesuchs aus. Er meinte, er sei schon nach 5 min fertig gewesen und man unterhielt sich noch 45 min über das gestrige CL Spiel der Bayern.
 
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Das ist ja gar nichts. Wenn ich nebst anderen Kassenpatienten im Wartezimmer saß und ein Privatpatient vorgelassen wurde, haben wir immer das für diesen Zweck deponierte Monopoly aufgebaut. Mittags haben wir uns Pizza kommen lassen. Kam ein weiterer Privatpatient, ließen wir uns meist noch Kaffee und Kuchen aus einer nahegelegenen Konditorei bringen, deren Haupteinnahmequelle aus Kassenpatienten der umliegenden Arztpraxen bestand.
 
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