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ralrene
Guest
Lieber Trixie...
wieder mal sprichst du mir aus der tiefsten Seele...
Allerdings gibt es verschiedene Wege da hin zu kommen, daß man sich selber genügen muß...
und diese (Sehn)SUCHT nach Liebe von einem anderen Menschen loszulassen
Ich z.B. habe es erst auf die ganz schmerzhafte Art gelernt...
indem ich an einen Partner geriet, der mich fast zerstörte
und wo ich mich in dieser ach so großen Liebe fast selber verlor.
Das war auch erst, wie Damour es beschrieb, dieses Seelenverwandte
zu einem äußerst reparaturbedürftigen und außergewöhnlichen Menschen.
Dieser Mensch hat mich dergestalt emotional und psychisch auseinandergenommen,
(oder besser ausgedrückt: die vermeintliche Liebe zu ihm)
daß ich danach viel zu sehr am Boden war um mich nochmal auf einen Partner einzulassen.
Erst habe ich sehr gelitten unter dieser "Einsamkeit" ohne einen Partner...
mittlerweile bin ich überzeugter Single und WILL garkeinen Partner...
gibt es doch noch soooo viel bei mir selber zu entdecken...
das ist spannender, aufregender und befriedigender als jede Partnerschaft.
Irgendwann fing ich an zu begreifen, daß es da bei mir mit meiner Selbstliebe Defizite gibt,
die mir vorher in dieser Form nicht bewußt waren...
und vor allem: ich verstand, daß es diese Liebe, wie sie von den meisten verstanden und interpretiert wird...nicht gibt...
bzw. noch schlimmer, diese Art "Liebe" führt nicht zu einer dauerhaften, gesunden Partnerschaft auf Augenhöhe
Ich beobachte auch dahingehend viele Partnerschaften in meiner Umgebung
und komme immer wieder zu dem gleichen Ergebnis:
Die meisten davon... bis fast alle sind dergestalt, wie I C H persönlich nie wieder leben möchte....
Irgendwie unfrei...gegenseitige Einengungen und Bedingungen...
die Partner sind entweder nicht auf sich selber konzentriert oder aber zu extrem (narnißtisch)
es findet ein Machtgefälle in fast allen Beziehungen statt...in dem einer leidet und sich anzupassen versucht...
oder aber es wird sich gegenseitig was vorgemacht...um die Fassade aufrecht zu erhalten
usw...usw...usw...
Wirklich gesunde Beziehungen, in denen die Partner jeder für sich in seiner Mitte ist
wo man miteinander und aneinander wächst und sich weiterentwickelt
jeder unabhängig und frei ist und dies auch dem anderen läßt...
wo es harmoniert ohne einzuengen...
davon könnte ich aus dem Stehgreif KEINE Beziehung benennen...
höchstens einige, wo es annähernd so ist...oder noch so werden könnte...
Meine Ansprüche an eine Beziehung sind mittlerweile sehr hoch...
und ist das nicht möglich, dann bleibe ich allein...
Bevor ich mich ÜBERHAUPT nochmal auf etwas Näheres einlassen würde,
müßte vermutlich eine jahrelange Freundschaft vorausgehen...
in der ich den Anderen wirklich KENNENlerne
Soviel von mir dazu, bevor ich jetzt die weiteren Beiträge lese...
Es winkt in die Runde...
Luckysun
Hi Lucky!
& Du sprichst mir aus der Seele...
Genau das was Du beschreibst - empfinde auch ich.
Auch ich habe mich,
wegen einem Partner, den ich allerdings auch sehr jung kennenlernte,
fast selbst aufgegeben & zerstören lassen.
Natürlich mit Selbstbeteidigung.
25 Jahre waren wir zuammen, & 10 Jahre habe ich gebraucht,
um endlich aufzuwachen, & zu merken,
daß dieses Leben was ich führte, nichts mit mir zu tun hatte,
sondern das ich zum Besitzanspruch geworden bin.
Nach einer richtig fiesen Trennung, mit Gewalt, Stalking,
Morddrohungen etc.,
baute ich mir meine Welt Stück für Stück wieder auf,
& es dauerte lange, bis ich endlich wieder zu leben begann.
Meine Ansprüche an eine Partnerschaft waren mittlerweile so hoch,
daß ich überzeugt davon war, mein Leben nur noch allein leben zu können.
Nie wieder wollte ich ähnliches erleben, habe viel an mir gearbeitet,
um mit mir selbst klarzukommen.
Doch ich lernte einen wunderbaren Mann kennen,
mit dem 5 Jahre meines Lebens zu einem wahren "Leuchtfeuer" geworden sind....alles was ich nie erfahren hatte,
durfte ich mit ihm leben.
Lange Rede - kurzer Sinn...er verstarb nach 5 Jahren an Krebs.
Es ging mir so schlecht, daß ich am liebsten selbst sterben wollte,
& danach war für mich klar, ich würde für immer allein leben.
Diese Lücke, so glaubte ich fest, wäre eh nie wieder zu füllen,
& viel zu groß war die Angst soetwas noch einmal erleben zu müssen.
Ich WOLLTE ein Singelleben führen, denn einen 2. Mann mit so viel Liebe würde es auch garnicht geben - da war ich mir ABSOLUT sicher.
Doch das Leben hatte wohl anderes mit mir vor.
Vor 3 1/2 Jahren begegnete ich einem Mann, der ähnliches erlebte wie ich.
Er wurde geschieden, & hat so viele schlechte Erfahrungen mit Frauen gemacht, daß auch er sich nie wieder verlieben wollte - auch er war schon lange überzeugter Single.
Zwischen uns entwickelte sich eine wunderbare Freundschaft,
& er wurde ein Freund wie ich ihn nie hatte.
Es war, als würden wir uns schon ewig kennen.
Doch es kam, wie es kommen mußte...
Nun leben wir schon seit 3 Jahren zusammen,
können miteinander wachsen, lassen uns gegenseitig sein wie jeder ist,
haben keine Erwartungen an den Anderen & leben in einer Harmonie,
wie ich sie mir nicht erträumen konnte....
Ich kann Deine Worte gut nachvollziehen,
& ich denke, daß erst wenn man nicht mehr auf der Suche ist,
sein Glück im Außen zu finden, in seiner Mitte ruht & allein Leben möchte,
dann schickt uns das Leben früher oder später,
einen Menschen der genauso denkt & fühlt wie wir es tun.
Das wollte ich nur mal sagen.
Ich bin schon gespannt wann Deiner kommt!
lg - ralrene