da unter uns, warum werden Psychologen hier so geliebt

Braucht er i.d.R. auch nicht, Patienten gibt es ja leider genug, denen eingeredet wurde falsch zu sein - durch gesellschaftliche Normen.

Angepasst eben. Und funktionsfähig im Sinne der Konzerne als Arbeitnehmer.

Und wer sich nicht anpassen kann, daran dann krank oder unglücklich wird, wird pathologisiert (= Du bist krank). Und dann soll ein Psychotherapeut dabei behilflich sein, dass der Patient in dieser Welt, die wiederum Anpassung erzwingt, klarkommt irgendwie (genau das ist die Manipulation, die Rechtbeschneidung auf freie Entfaltung der Persönlichkeit des Einzelnen). So wird der Psychotherapeut zum verlängerten Arm der Interessenten, die Anpassung begrüßen.

Wenn ich im Umfeld so mitbekomme, wie zunehmend Kinder bereits als psychisch auffällig gehandhabt werden und bei Psychotherapeuten landen, also ich könnte da gar nicht so viel essen, wie ich k... könnte. Einfach, weil gesellschaftlich etwas furchtbar gewaltig schief läuft - imho.

LG
Any

Das sehe ich völlig anders, es gibt so viele Menschen, denen es einfach nur dreckig geht, weil sie belastet sind, weil sie schlimme Dinge erlebt haben, alleine hier in Österreich, wo es den Heimkinderskandal gegeben hat, gibt es tausende Menschen, die keine Hilfe bekommen haben, dazu dann noch die zigtausend Menschen, die in ihrer Kindheit zuhause misshandelt worden sind, die Menschen, die Angehörige verloren haben und damit nicht fertig werden, die Menschen, die schlimme Dinge gesehen haben wie Autounfälle, oder selber erlebt haben, Menschen, die gemobbt worden sind und kein Vertrauen mehr aufbauen können, Menschen mit Depressionen, Menschen, die überfallen worden sind und sich vor Angst nicht mehr auf die Straße trauen.

Schau Dir mal einfach die Statistiken an, allein die Kriminalstatistik, wie viele Menschen Opfer von Verbrechen oder auch nur Opfer eines Einbruchs geworden sind. Wenn davon nur zehn Prozent nicht fertig werden, dann ist das alleine schon eine riesige Menge an Menschen, die Hilfe brauchen.

Es geht nicht um Manipulation oder Rechtsbeschneidung der freien Entfaltung der Persönlichkeit oder Konzerne und ihrer Interessen, es geht nicht um Anpassung, ums Einreden und gesellschaftliche Normen, sondern um ganz reales, erlebtes Leid. Es geht um Menschen, deren Leben ein Alptraum ist und die manchmal daran sterben, wenn ihnen keiner hilft.
 
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Verzeihung, aber dem kann ich nicht zustimmen. Jemand, der mit dem Verlust eines geliebten Menschen nicht zurecht kommt. Jemand, der eine Angststörung hat und regelmäßig in Panik verfällt. Jemand, der sich furchtbar einsam fühlt und sich einen Partner wünscht, aber nicht in der Lage ist, sich einem anderen Menschen zu öffnen. Jemand wie ich, der große Angst und Hilflosigkeit ob einer Krankheit erlebt hat und nicht weiß, wie sich selbst auffangen.

Du schreibst so, als würden Hunderte von Vorgesetzten ihre Mitarbeiter zum Psychodoc schicken, wenn sie nicht brav arbeiten. Wie oft kommt das wirklich vor?

Und ja, ich bin auch der Meinung, dass viele Kinder voreilig pathologisiert werden. Das Menschen, die halt "anders" sind, als "bekloppt/verrückt" abgestempelt werden. Da denke ich aber, dass nicht unbedingt der Therapeut zur Verantwortung gezogen werden sollte, einfach weil er da ist, sondern man sich auch mal selbst an die eigene Nase packen darf - und ob man selbst nicht manchmal etwas vorschnell wertet. Ein guter Therapeut wird übrigens mit einem solchen Patienten eher an seinem Selbstwert arbeiten statt an vermeintlichen Verrücktheiten, weil er erkennen wird, das kein anderes Problem vorliegt als das, zu viel auf andere Menschen zu hören. Die Behandlungsbedürftigkeit ist durch Leidensdruck gekennzeichnet, nicht durch persönlichen Gusto.

Ja, es gibt ein Mißbrauchspotential. Wie überall. Der Klempner kann dir unnötige Reparaturen aufschwatzen, der Polizist dich zum Spaß ins Röhrchen pusten lassen, der Metzger dir Gammelfleisch verkaufen und der Babysitter dein Kind schütteln. Es ist aber trotzdem nicht per se falsch, das es Klempner, Polizisten, Metzger und Babysitter gibt.

Du sagst es! :thumbup:
 
Nochmals, angepasste Umwelt, was resultiert daraus, eben Verhaltensauffälligkeiten. Die eigentlich keine Verhaltensauffälligkeiten sein brauchen.

Daraus kann man aber psychisch krank basteln.


Und genau, das hat nichts mit den tatsächlich psychisch Kranken zu tun.

Was ist für Dich angepasste Umwelt? Selbst die Affen im Dschungel können traumatisiert und dadurch krank werden. Da ist nichts gebastelt, das Leben ist nun mal so, daß schlimme Dinge passieren und man dadurch Schaden nehmen kann, psychisch und physisch, und daß man dann Hilfe braucht, um zurecht zu kommen oder überhaupt zu überleben.
 
Nochmals, angepasste Umwelt, was resultiert daraus, eben Verhaltensauffälligkeiten. Die eigentlich keine Verhaltensauffälligkeiten sein brauchen.

Daraus kann man aber psychisch krank basteln.


Und genau, das hat nichts mit den tatsächlich psychisch Kranken zu tun.

nenn ein Beispiel.

Was ist für dich eine Verhaltensauffälligkeit, die im Alltag ohne Notwendigkeit therapiert wird ?
 

Du auch :kiss4:

Mir fällt da gerade ein konkretes Beispiel ein - hier versuchen immer wieder einige User, Homosexuelle oder BDSMler zu pathologisieren. Da muß ja irgendwas schief gelaufen sein, denn "normal" ist das nicht.

Wenn also ein Schwuler oder ein Sub nun deswegen zum Therapeuten schleicht, wird ein guter Therapeut jenseits irgendwelcher Furchenthesen den Klienten dahingehend unterstützen, auf solche Vermutungen zu pfeifen und sein Leben zu leben, wie es ihm gefällt. Denn wenn der Klient von sich aus, abseits irgendwelcher gesellschaftlicher Konventionen, keinerlei Leiden verspürt, wird kaum ein Therapeut sich genötigt sehen, zu "manipulieren", solange keinerlei Eigen-oder Fremdgefährdung vorliegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
DIE Psychologie misst. Was daraus gemacht wird, ist etwas anderes. Erstens wird daraus nicht nur das gemacht, was du andeutest (Ireland erwähnte schon einige sinnvolle Anwendungen) und zweitens ist das nicht der Psychologie zuzuschreiben, sondern jenen, die sie mißbrauchen, ihre wirtschaftlichen Interessen zu vertreten. Und das sind sicherlich keine Psychologen.

Verkaufspsychologie für wirtschafftliche Interessen missbrauchen? allein da ist schon ein Widerspruch, den Verkaufspsychologie, ohne Wirtschaft, ohne das man verkaufen oder tauschen will, ist irgendwie sinnlos.. und wenn kein PSychologe beim Verkaufspsychologischen Messen mitverandwortlich ist, dann müsste sie eher Verkaufstrategie heissen

Psychologie kennt (wie eben auch die Esoterik) verschiedene Bereiche, aber jetzt so zu tun, als ob bei gew. Psycholg. Bereichen keine Psychologen Verantwortlich sind, wäre ungefähr so, wie wenn man sagen würde, die Erfinder der Atombombe wären keine Wissenschaftler gewesen
 
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