Wenn du dich mal als deine Freundin siehst, was würdest du deiner Freundin sagen?
Wie würdest du ihr helfen?
Ich würde mir eine kleine Ecke einrichten, und wenn es nur ein bequemer Sessel mit einem Beistelltisch ist. Wenn du dort sitzt möchtest du deine Ruhe. Das kann man verlangen von Kindern die ihr eigenes Zimmer haben. Das wird sicherlich dauern mit dem Begreifen, aber du kannst ja Kopfhörer aufsetzen und deine Lieblingsmusik hören. Es geht um deinen Bereich und die Akzeptanz.
Ich habe auch Hochachtung vor dir. Ich bin bei meinen Kindern oft an meine Grenzen gekommen und aie waren nicht so intensiv.
Auf jeden Fall wünsche ich dir Kraft und eine Idee wie du dir helfen kannst.
Hochachtung… Das ist echt lieb. Gerne nehme ich deine Worte an.

Und ich wünschte, ich könnte sie auch vor mir haben. Daran scheitert es manchmal, weil das Bild in meinem Kopf anders ist. Wie ich sein sollte… Wie es sein sollte. Zwar versuche ich alles mögliche richtig zu machen, doch irgendwie, geht der Schuss dabei immer nach hinten los.
Was würde ich einer Freundin sagen… Mit großer Wahrscheinlichkeit genau das, was ihr mir erzählt. Ich würde ihr Ratschläge geben. Mach mal ne Auszeit, kümmere dich mal um dich, vergiss ihn. Alles mit den besten Wünschen!
Doch muss es auch umsetzbar sein.
Tatsächlich würde ich mir am liebsten nen Platz schaffen, mit einer Gardine drum rum. Denn meine Augen sehen sehr wohl, das Chaos neben mir. Die ganzen verdammten Kabel, schon wieder irgendein neues technisches Gerät, schon wieder weniger Platz für meine Entfaltung.
Ich bin so ein Dekomensch, ein Asket, der darin seine Gemütlichkeit sieht. Doch stelle ich hier schöne Dinge hin, verlaufen gleich 3 neue Kabel drüber. Oder mein Gipsengel hat plötzlich Schrauben im Teller… Demonstrativ.
Und da ist wieder das Beispiel Abi… Alles hab ich sehr gut kapiert und ich hab die Themen regelrecht verschlungen. Aber das Vokabeln lernen ging nicht… Weil mir die gerade, geordnete Linie fehlte. So bekloppt sich das auch anhört. Wenn mein Mann mir demonstrativ ein Ladekabel über die Vokabelbox zieht, dann entwickelt sich bei mir eine Art Blockade. Und die bin ich auch nicht mehr los geworden...
Für manch einen klingt das Larifari, aber für mich war das sehr schlimm und Druck hat sich aufgebaut.
Ich hab mich vor zwei Wochen durchgesetzt, dass mein Mann mir eine Kommode ins Gästeklo setzt. Geordnet. Gerade Linien und Chaos für das sichtbare Auge versteckt. Das brauche ich. Doch der Rest lässt sich hier kaum bewältigen.
Und wahrscheinlich ist es auch für meine Leute nicht leicht, mit mir auszukommen, da ich diese gerade Linie verzweifelt anstrebe und da (so wie gestern) die Nerven verliere.
Meine Eckchen habe ich tatsächlich draußen. Auch wenn ich es im Moment nicht nutzen kann. Das Spielgerät, bei meinem Seelchen, was auch meine Freundin sehr ansprechend findet. Wir sitzen zusammen oft da und quatschen. Früher auch mit meinem Seelchen.
Die Bank am Weiher, die zwar weiter weg ist, aber mir gut tut. Im Park, die Bank. Oder der Riesenraum meiner Natur, meiner Wälder. Im Moment ist das aber nicht möglich, da nass, kalt, schlammig, gefährlich.
All diese Freiheiten fehlen und lassen mich irgendwie krank werden.
@Iphigenie Du hast mich mal gefragt, ob ich mir immer gewünscht habe in einem Dorf zu leben. Doch, habe ich. Straßen und Lärm lösen bei mir Reizüberflutung aus. Das hatte ich alles schon und es hat mir gar nicht gut getan. Ich brauche grün, viel Grün, Wasser, stille Weite und eine gewisse Beschaulichkeit. Jeder Besuch in der lauten Nachbarstadt, ist für mich ein Kulturschock.