Chaos um mich herum

Eure Beziehung scheint mir irgendwie längst vorbei zu sein. Du schreibst in der Alltagsbewältigung mit beiden Kindern immer entweder von Er oder ich, kein/kaum Wir. Wie geht es ihm mit euch dreien? Äußert er sich dazu? Weiß er, dass du ihn nicht mehr liebst und weiß er, dass du dich in jemand anderen verschossen hast? Was ist sein Bedarf und seine Perspektive auf die Gesamtsituation? Tauscht ihr euch diesbezüglich noch aus?
Hab ich fast vergessen…

Er weiß davon. Ja. Er kennt aber auch mein Verantwortungsbewusstsein. Ich würde niemals einen Menschen hintergehen oder ihn belügen. Nie! Er weiß woran er bei mir ist. Ich habe ihm sogar die Option offen gelassen, zusammen mit mir daran zu arbeiten. Aber er sagt: lass es, wie es ist. Ist doch auch okay.

Und ich habe mich nicht nur verschossen. Auch das weiß er.

Mein Mann möchte, dass ich als seine Gefährtin bei ihm bleibe. Er kennt aber alle Fakten, auch wenn wir nun nicht jeden Tag darüber reden.

Er sagt aber auch: ich weiß, dass du mir erzählen wirst, wenn sich mehr ergibt.

Wir sind Freunde, mein Mann und ich. Und wir sind Eltern, von zwei kranken Kindern. Verheiratet. Das sich die Gefühle verändert haben, dafür kann niemand etwas. Aber wir lieben Beide unsere Kinder.

Mein Mann sagt sogar: dein Seelenverwandter ist hier jederzeit willkommen. Ich mag ihn auch und leide mit euch, weil ihr nicht befreundet sein dürft. Aber belüg mich nicht.

Und das zeigt eben auch, wo wir stehen. Vertrauensverhältnis. Aber anders.
 
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Hast du das Gefühl deine Familie wertschätzt dich? Sie mögen dich?
Ja, gewissermaßen schon. Denn wenn ich mich zurückziehe, so wie jetzt, ist das Geschrei groß. Dann fehlt die Mama. Und Mama macht ja die Woche über alles. Versorgen, anziehen und waschen (meinen Sohn), kochen, mit ihnen spazieren gehen, ihre Nöte anhören, mit ihnen zusammen lernen, sie erziehen. Von ihnen werde ich schon wertgeschätzt.

Aber eher unbewusst. Für meinen Sohn bin ich momentan äußerlich das Feindbild Nummer eins. Weil er als Autist nicht mit seiner Pubertät klar kommt und auch nicht mit seinen Krankheiten und der Ablehnung anderer Menschen. Also bin ich die Meckertante, mit ihren strengeren Regeln… Und das führt dann schon mal zu Beleidigungen und Reibereien, denen ich kaum gewachsen bin.

Meine Tochter wird gerade sehr von meiner Schwiegermutter manipuliert. Mein Sohn war in dem Alter genauso, hat es aber irgendwann verstanden, was man da mit ihm versuchte.

Werde ich von meinem Mann wertgeschätzt? Als Mensch eigentlich schon. Er lässt mich nicht im Stich. Aber nicht als Frau (sexuell gesehen) und auch nicht in Bedürfnissen, die er selbst nicht hat. Da hat er sein Bild, sein Schema. „Ach schau doch mal, wie toll das ist. Ein Fernseher in der Küche…“ Während ich mich noch über die Kabel und den Fernseher ansich aufrege, will er ihn schon fest an die Küchentür Schrauben. Nur ein kleines Beispiel.

Dein Mann ist immer lieb zu dir, aber irgendwie boykottiert er dich

Ja. Wenn es nicht in sein Bild passt. Er hätte lieber wieder die kleine, gemütliche Dicke, mit der Halbglatze. Er fand es zwar wichtig, dass ich damals aus gesundheitlichen Gründen hab operieren lassen (Magenbypass), aber nicht meine Veränderung. Äußerlich bin ich eine andere Frau. Aber es war notwendig, weil ich sonst gestorben wäre (täglicher Nüchternzucker 600 +-).

Aber boykottiert hat er mich vorher schon. Das stimmt.

Ich will mich nicht beschweren. Denn ich war lange schwerkrank und er war immer da für mich. Es ist also gemein, da nicht dankbar zu sein. Er hat also jede Aufrichtigkeit verdient, auch das man ihn nicht gemein behandelt, weißt du?

Die Sache ist nur die… Das Dankbarkeit nicht glücklich macht.

Natürlich tut es deinem Mann weh, dass dein Herz einem Anderem gehört,
wahrscheinlich hat er dich mal geliebt oder liebt dich noch immer.
Oder ihr wart euch gegenseitig nur 2. Wahl?
Kann man das als zweite Wahl bezeichnen? Als wir zusammen kamen, habe ich ihm von den Träumen erzählt und dass sie mich schon mein ganzes Leben lang begleiten. Das es da Jemanden gibt, der möglicherweise äußerlich jünger ist, aber vom Reifegrad recht alt. Aber auch, dass ich ihn noch nicht gefunden habe. Mir aber wünsche, mich normal zu verlieben und Kinder zu bekommen. Was ja gewissermaßen auch passiert ist.

Er wiederum hat auch eine große Liebe, die er nicht bekommen hat. Sie wohnt mittlerweile weit weg und ich kenne sie auch. Möglich, dass hier etwas verblieben ist.

Dennoch haben wir aus Zuneigung geheiratet und nicht, weil wir es mussten.

Wenn jetzt die gute Fee käme und dir deine Wünsche erfühlen würde,
würdest du wohl deine Kinder gesund zaubern lassen und mit deinem Seelchen zusammenleben!
Dein Mann würde wohl in deinem Leben keine Rolle mehr spielen, oder?
Wahrscheinlich würdest du dein Heim verlassen, weil es für dich nicht stimmig ist.
Du fühlst dich nur als funktionieren müssendes Objekt - vielleicht....
Woar… Der Abschnitt hat mich jetzt lange verfolgt. Echt!

Es ist so… Menschen die in meinem Leben Platz gefunden haben, die lasse ich nicht alleine oder lasse sie einfach so stehen. Keine Rolle mehr spielen, das stimmt nicht. Er ist der Vater meiner Kinder und ich habe ihn geheiratet. Er war für mich da und ist kein schlechter Mensch. Das werde ich nie ignorieren.

Allerdings muss ich aufrichtig sagen: ja, ich liebe einen anderen Mann und würde mir wünschen, wir hätten uns früher kennengelernt. Ich würde mir wünschen, ihn geheiratet zu haben. Weil er in seinem ganzen Wesen zu mir passt. Wir das auch hundertfach (während unserer Freundschaft) festgestellt haben.

Doch er wird nicht morgen komme und mich auf einem Pferd entführen. Falls doch… Dann kannst du dir meine Antwort vorstellen.

Aber nicht ohne meine und seine Kinder.

Da das nicht möglich ist und ich das sehe, habe ich meinen Wunsch in Freundschaft umformuliert. Weil ich seine Nähe möchte und es außerhalb des Kuddelmuddels das war, was mich glücklich gemacht hat. Er hat mich damals gefragt:“Also mache ich dich glücklich?“ Und ich konnte aus tiefstem Herzen „Ja“ sagen.

Das ich jetzt nicht mehr glücklich bin, ist klar.

Meine Kinder sind was sie sind. Und ich liebe sie auch als das, was sie sind. Doch hätte ich mir gewünscht, sie hätten all diese Erfahrungen und Enttäuschungen nicht mitmachen müssen. Insofern würde ich ihnen natürlich wünschen, sie wären gesund!

So… Später mehr…
 
Von ihnen werde ich schon wertgeschätzt.

Aber eher unbewusst. Für meinen Sohn bin ich momentan äußerlich das Feindbild Nummer eins. Weil er als Autist nicht mit seiner Pubertät klar kommt und auch nicht mit seinen Krankheiten und der Ablehnung anderer Menschen. Also bin ich die Meckertante, mit ihren strengeren Regeln… Und das führt dann schon mal zu Beleidigungen und Reibereien, denen ich kaum gewachsen bin.
Wolfsblut, merkst du was? Du machst es schon wieder... genau wie bei deinem Seelchen... du unterstellst den Menschen Abscihten, während ihr Verhalten eine ganz andere Sprache spricht.
"Wertschätzung" ist nicht irgendein unbewusstes Gefühl/Zustand, den man hegt - während man sich ganz anders verhält. Wertschätzung erfährt man, indem sie gezeigt und gelebt wird. Indem man jemanden behandelt, wie etwas wertvolles, weil man weiß, dass die Person das ist. Wenn dich jemand respektlos behandelt dann deshalb, weil Respekt und Wertschätzung fehlen. Im Falle deines Sohnes wäre es an dir, ihm zu zeigen, dass du dich so nicht behandeln lässt - weil du dich selbst wertschätzt und respektierst. Aber das tust du nicht. Sonst würdest du dafür sorgen, dass du deinen Raum bekommst, und einfordern, dass deine Bedürfnisse von deiner Familie gesehen und erfüllt werden.


Ich will mich nicht beschweren. Denn ich war lange schwerkrank und er war immer da für mich. Es ist also gemein, da nicht dankbar zu sein. Er hat also jede Aufrichtigkeit verdient, auch das man ihn nicht gemein behandelt, weißt du?

Die Sache ist nur die… Das Dankbarkeit nicht glücklich macht.
Ganz falsch! Echte Dankbarkeit macht definitiv glücklich. Bzw. kann es sein, dass vorher das Glück da ist, und danach die Dankbarkeit kommt. Aber die beiden stehen in ganz enger Verbindung.
Das was du beschreibst klingt eher so, als stündest du in seiner Schuld. Das ist dann eine Last und macht natürlich nicht glücklich. Dankbarkeit ist das keine.

Liebe Wolfsblut, es wäre so wichtig, dass du endlich dein Glück in die Hand nimmst, und beginnst, für dich selbst da zu sein. Gut zu dir zu sein, und deine Bedürfnisse erkennen und äußern lernst. Dein Leben so einrichtest, dass es dir darin gut geht. Die Diskrepanz zwischen dem was ist (dein Alltag mit deiner Familie, in dem du nur funktionierst) und dem was du ersehnst (die Rettung aus deinem Elend durch dein "Seelchen" und das gemeinsame Reiten in den Sonnuntergang) ist so riesig. Es tut echt weh, deine Beiträge zu lesen. Dabei wäre es so einfach. Du müsstest einfach nur anfangen, für dich selbst gut zu sorgen. Für andere bist du doch auch da. Warum nicht für dich selbst?
 
Woar… Der Abschnitt hat mich jetzt lange verfolgt. Echt!
Nun möchte ich dir gerne meine Gedankengänge mit teilen, welche ich in meiner Ehezeit hatte!
Ich hoffe, ich überfordere dich nicht, ich erwarte auch keine Antwort,
ich habe dir meine Ehe weiter vorne geschildert.
Ich möchte mich kurz halten:
Also meinem Exmann würde ich als Borderliner bezeichnen - wurde nie diagnostiziert,
aber ich habe diese Merkmale an ihm festgestellt - Emotional hat er sich nie im Griff,
er hat also - wie er sich fühlte aufgeführt - gebrüllt, geweint, gebrüllt, geweint - und das unreflektiert und spontan.
Nun kannst du dir vorstellen, wie es bei uns zuging!
Auch sehr, sehr dominant - kurz
- ich war nach einiger Zeit Ehe ein zitterndes, stotterndes Wrack - wortwörtlich
irgendwann wollte ich nur mehr krank werden und sterben.
Dann habe ich mit Glaubenskraft wieder aufgerafft
und da hatte ich folgende Gedankengänge:

WEM BIN ICH WAS SCHULDIG? ........meinen Kinder, sie habe ich geboren und sie können nix dafür!

Bin ich meinem Mann was schuldig?
Er hat mir geholfen zu einen gewissen sozialen Status zu kommen, mein Leben strukturiert und ich bin durch ihn zu einem Haus gekommen - ein Danke für ihn!
Aber ich habe auch meine Arbeitskraft, meine Energie eingesetzt, hab auch mein Scherflein zu unserm Wohlstand beitragen,
war eine emotionelle Stütze für ihn - wie er am Anfang für mich! Also 1:1
Bin ich meinem Mann was schuldig - NEIN
Bin ich meinen Schwiegereltern was schuldig - NEIN
Bin ich sonst jemanden was schuldig - NEIN - vielleicht meinen Eltern, vielleicht.......

Also wollte ich meinem Mann verlassen, hab meinen großen Sohn gefragt ( damals 12 Jahre): willst du weg von zuhause?
Der Sohn wollte beim Haus bleiben, so weiterleben, der 2. Sohn war erst 5 Jahre - da habe gar nicht gefragt!
Also ausharren, weitermachen, durchkämpfen........
Kurze Rede, langer Sinn - als der 2. Sohn 18 war - bin ich gegangen........

Meine Überlegungen in dieser Zeit:
Kann ich alleine überleben? Über die Runden kommen?
Was für eine Hilfe gibt es für mich, wenn mich meine Ursprungsfamilie hängen läßt ( tat sie) usw......
.nun, das wurde hier schon besprochen ( @Neutrino)

Warum bin ich gegangen? Der Leidensdruck war einfach zu groß!
Wie groß ein Leidensdruck ist kann ein jeder Mensch nur für sich selbst abschätzen!

Und ja - das Leben ist nicht vorbei mit 50,60 Jahren - es ist noch alles drin.......
Und jeder will leben, man hat nicht nur Verpflichtungen - auch Rechte.....

Ich habe immer nur in der HOFFNUNG gelebt - und es hat sich gelohnt.......
 
@MeinWolfsblut ,kennst du das Lied: so oder so ist das Leben? Ich bekam früher regelmäßig Wut wenn ich das gehört habe. Aber heute verstehe ich das.
Man muss sich entscheiden: entweder das Schicksal annehmen und ohne wenn und Aber annehmen oder was verändern.

Ich hatte mich damals auch von meinem Partner getrennt, trotz Kinder. Daraufhin war ich die Böse in der Familie. Als man dann aber gesehen hat, dass ich trotz allem gemeinsam mit meinem Ex für die Kinder sorge ging es.
 
Hallo…

Auf der Suche nach einem: warum bin ich mit meinem Familienleben strunzunglücklich. Bitte nur ernst gemeinte Antworten. Hähme würde mir gerade nicht gut tun.

Ehrlich gesagt… Ich kann so nicht mehr leben.

Ich müsste etwas weiter ausholen, wenn ich darf.

Mein Sohn ist Autist. Mehr Autist, wie Asperger. Und komplett anders, wie ich es bin. Grundsätzlich sehr intelligent und sehr belesen, aber komplett unkonzentriert. Zusätzlich ist er mit Tourette und ADHS bestückt. Das heißt, er läuft hier den ganzen Tag springend hin und her (nicht auszudenken, wenn die Wohnung kleiner wäre). Er “telefoniert“ laut mit sich selbst, was zu seinem Tourette gehört. Das war nervlich zwar immer schon extrem kräftezerrend, aber jetzt kommt er in die Pubertät und das ist… Schrecklich… Zusätzlich zu allem, kann er verbal recht aggressiv werden. Was grundsätzlich gar nicht seinem Typus entspricht. Aber jetzt schon.

Ich kann mit schlechtem Benehmen und Unhygiene nur schwer umgehen. Aber all das ist er jetzt! Aus dem süßen, wissbegierigen Kind ist ein Stimmbruchmonster geworden, der sich gegen alles auflehnt.


Wie ihr wisst, bin ich eine Asperger-Frau.
Aber eine, die Ordnung und Sauberkeit braucht. Klare Linien sind mir wichtig. Jedoch komme ich nicht mehr hinter her damit. Alle 3 (Mein Mann, mein Sohn, meine Tochter) sind superchaotisch und fühlen sich im Chaos wohl.

Klar hat sich gesundheitlich viel bei mir verändert. Doch trotz aller Besserungen bin ich immer noch Muskelkrank und kann einer solchen Gewalt nicht Herr werden.

Als ich mit meinem Mann zusammen zog, war das schon schlimm. Denn ich kam aus einem sauberen, herzlichen Haus. In unserer Familie wird der Tisch mit Gastfreundlichkeit durchgebogen. Meinem Mann musste ich diese Herzlichkeit erstmal beibringen. Charakterlich ist er wirklich lieb, aber hat eine sehr rationale Erziehung genossen. Geschenke verpacken? Valentinstag? Unnötig. Killefit. Diese kleinen Gesten sind mir aber wichtig.

Aber ich ließ mich auf einen sehr lieben und freundlichen, aber unglaublich chaotischen Menschen ein. Alles wird hier digitalisiert und verkabelt, meine persönlichen Dinge nicht wertgeschätzt. Bücher? Kein Wert… Was willst du damit? Du hast doch Kindle?

Eigentlich kämpfe ich den ganzen Tag gegen Kabel, Technik, Schrauben und liegengelassene Unterhosen an. Besonders schlimm in der Ferienzeit. Und ich merke immer wieder… Das bin nicht ich… Das ist nicht mein Leben… Auch wenn ich meine Kinder von Herzen liebe und wirklich Tag und Nacht mit Hingabe dabei bin.

Erst recht, weil ich mich (wie ihr ja wisst), in einen anderen Mann verliebt habe. Einer, der mir komplett entspricht. Das konnten wir in einem Jahr intensiver Freundschaft ja feststellen. Und tun das wohl heute noch. Aber es ist klar, dass kein Weg dort hin führt. Denn er tickt wie ich. Verantwortungsvoll. Und ich weiß, dass wir Beide nicht glücklich sind. Ich würde ihn sofort zum Mann nehmen. Also nix mit: wenn er dich morgen will, hast du kein Interesse mehr. Er ist nicht nur eine geistige Zuflucht. Er ist tatsächlich mein fehlendes Puzzleteil. Da ein Zusammenkommen aber unmöglich ist (und ich das weiß!), habe ich sehr viel Liebeskummer. Die Zeit mit ihm hat mir damals nämlich gezeigt, was für eine Art von Mensch ich um mich haben muss, um Wohlbefinden zu empfinden. Das Jahr mit ihm, war ich das einzige Mal in meinem Leben gut drauf. Er hat mich mit seiner Art geöffnet, aber leider nicht wieder verschlossen…

Wir haben Beide sehr unglückliche Ausgangssituationen und das Wohlgefühl beim anderen ist geblieben. Ich kann heute sagen, die Begegnungen tun uns Beiden gut. Er tut mir gut, obwohl ich diesen Liebeskummer immer noch habe. Wenn wir uns sehen und reden, ist der aber vergessen. Man macht eben das Beste aus der Situation, nicht wahr?

Aber das sei mal nur nebenbei erwähnt, da es mir heute um etwas anderes geht. Nämlich, wie ich mit meiner jetzigen Familie auf Dauer zurecht kommen kann, ohne vollends dabei unter zu gehen. Er soll jetzt mal nicht Thema sein, da ich eh nichts daran ändern und ihn nicht haben kann. Sondern ein: wie komme ich heil in diesem Chaos weg, ohne dabei wirklich drauf zu gehen.

Ich liebe meine Kinder wirklich richtig dolle. Ich würde für sie alles tun und habe sie mir auch gewünscht. Deshalb haben mich meine damaligen Suizidgedanken auch sehr verwundert. Denn so etwas erlaube ich mir normalerweise nicht. Es klingt arrogant, aber ich habe an anderen Menschen eine solche Schwäche nie tolerieren können und dann war ich selbst so schwach…
Fakt ist: diese Gefahr besteht nicht mehr. Denn ich würde meine Kinder nie alleine lassen.

Aber ich habe das entsetzliche Gefühl, ich passe von meinem eigenen Charakter nicht in meine eigene Familie. Und das ist bitter. Richtig bitter.
Ich bin Asket und Pingel, aber emotional absolut warmherzig, traditionsbewusst, anpackend und ehrgeizig. Bis auf die Liebe zu meinem Seelchen, absolut geradlinig. Lüge nicht, bin Pazifist und gerechtigkeitsliebend. Das alles sind sie nicht. Obwohl ich verdammt noch mal alles versucht habe, um ihnen diese Werte beizubringen.

Doch sie sind lieber das, was der Papa ist. Lieb, aber eben genau im Gegensatz zu mir. Kommst heut nicht, kommste Morgen… Das macht mich so wahnsinnig!

Und manchmal weiß ich nicht, wie lange ich das noch so halten kann.

Selbstbestätigung, habe ich mir im Fernabi geholt. Das war auch alles super. Ich bin mit meinen Arbeiten mehrfach „ausgestellt“ worden. Ich habe gemerkt, wo meine Stärken liegen, war so stolz darauf. Endlich was, was mich ausmacht! Allein meines. Aber ich kann dem Druck nicht stand halten. Vokabeln lernen, wenn du 24 Stunden hinter dem Chaos her bist und dann einfach nicht mehr kannst? Unmöglich.

Ja, ich habe es dran gegeben, weil ich sehr wahrscheinlich trotzdem versagt hätte und weil ich besser auf die Schulnoten meiner Kinder achten sollte, die merklich nachlassen. Weil sie sich in ihrem eigenen Chaos verfangen. Ich muss ihnen helfen, weil SIE mit einem guten Schulabschluss wirklich noch etwas anfangen können, während es bei mir „nur“ Selbstverwirklichung ist.
Der Druck, nirgendwo ganz dabei zu sein, war einfach zu groß, wisst ihr?
Ja. Es fehlte mir die mentale Unterstützung. Richtig.

Ja, ich habe meinen Lebenstraum aufgegeben. Für meine Kinder. Ein Fach studieren zu können, in dem ich aufgehe. Natur und Bäume. Aber wissenschaftlich, da ich kein Praktiker bin, sondern rein geistig funktioniere. Wissenschaftlich eben.

Oh ich weiß… Diese Probleme haben so viele Familien, so viele Menschen. Auch Nichtasperger. Gerade deshalb wäre ich ja für Lebensweisheiten dankbar. Vielleicht hat hier ja Jemand, genau solche Probleme anpacken und lösen können.

Und es tut gerade gut, einfach mal zu schreiben. Ich funktioniere weiterhin. Meinen Kindern zuliebe. Aber bin ich glücklich? Nein. Aber ich weiß gar nicht, was ich noch daran ändern könnte und wohin mein Weg gehen soll. Aber sicher ist, dass ich wahrscheinlich irgendwann „aufgebraucht“ bin. Wie eine gebrauchte Kaffeemaschine.

Ja. Nach mehreren Wochen Ferien, dem Urlaub meines Mannes, dem Demenzkranken Vater Zuhause (weil meine Mutter in der Reha lag), fühle ich mich wirklich aufgebraucht.

Warum ich das gerade so aufschreibe? Weil ich mich echt weigere, gerade in Depressionen zu verfallen und meine Kinder heute angebrüllt habe. Was ich persönlich ganz, ganz furchtbar finde. Das bin nicht mehr „ich“. Meine Kinder habe ich bisher immer mit Respekt und Geduld behandelt, auch wenn sie den Respekt manchmal bei mir vergessen.

Abhauen (egal in welcher Hinsicht), ist aber keine Lösung. Und das ist auch nicht mein Ding. Irgendwie muss ich meine innere Balance gerade in mir selbst wiederfinden. Meinen Kindern zuliebe, die ich wirklich sehr lieb habe.

Ich weiß nur gerade nicht nicht wie, außer mich dem Chaos zu entziehen. Nun, ich geh ja schon bei strömenden Regen laufen (Walken). Was auch bekloppt ist! Aber anders komme ich hier nicht raus, nicht weg… Denn hier werde ich zwangsläufig „verbraucht“.

Was du gerade machst, ist richtig. Du redest darüber, du lässt den inneren Druck raus. Das ist viel, das ist gut.
Hier wurden auch viele Ratschläge eingebracht, die sind auch gut und können dir helfen.

Wenn Menschen schwierige Lebenssituationen erleben, und das macht fast ein jeder Mensch in seinem Leben mit, stossen sie an ihre Grenzen und fragen sich: Wie weiter? Diese Grenze schaffe ich nicht? Wer oder was kann mir dabei helfen?

Wie alle, habe ich auch so meine Geschichte, die ich wie ein Kreuz am Rücken tragen musste.
Unter großen Umständen will der Mensch am liebsten fliehen. Wenn nichts hilft, will man allem ein Ende setzen, jedoch ist das keine Lösung, denn der Tod kommt eh irgendwann, daher braucht man sich um den keine Sorgen machen. Viel wichtiger ist daher, die Probleme als Herausforderungen zu betrachten. Was kann man schon verlieren? Das Üble hat man ja bereits kennengelernt.

In dem Moment, zumindest erging es mir so, bemerkte ich, dass ich mir selbst innerlich Schranken setzte, nämlich die, wie mein Leben gefälligst auszusehen hat und gerade diese Schranken waren es, die mir die meisten Sorgen bereiteten.
Was ausserhalb von dir passiert, kannst du nicht steuern, denn das ist wie ein reissender Fluss, der dich nicht fragt, ob er nun fliessen darf oder nicht. Übrig bleibt also, das Innere zu beobachten, was sich nämlich innerlich gegen diesen Fluss ständig auflehnt und dadurch dir die eigentlichen Probleme bereitet.
Mit seinen Wünschen und Tagträumen baut sich der Mensch selbst innerlich Mauern, die ihn begrenzen und die der reissende Fluss von aussen ständig einreisst. Das ergibt genau dann dieses "AUA"-Gefühl, denn die Wunschvorstellungen werden gerade als Mauern, die man seinem eigenen Leben auferlegt hat, schmerzlich bemerkbar.
Was wäre, wenn diese Mauern durch den reissenden Fluss im Aussen brökeln würden? Würde man das überleben?
Mit Sicherheit: Ja.
denn das Leben mag keine Mauern und daher kommen die synthetischen Wunschvorstellungen, die man sich wegen Suggestion von aussen als Mauern gegen das Leben auferlegt hat, nicht an.
Die meisten Wunschvorstellungen, die einem das Leben vermiesen, gehören dem eigenen Leben nicht einmal an. Sie werden meist von Kindheit an antrainiert und fordern in unseren Leben in Folge ihren Tribut.

In schweren Zeiten und wenn man mal Zeit für eine kleine Meditation hat, um sich selbst im Gewirr wieder zu finden, werden uns unsere eigenen inneren Mauern bewusst, die uns daran hindern, in jedem Moment und unter allen Umständen ein schönes Leben zu leben.

Daher kann ich dir nur empfehlen, dich in Meditation zu üben, um den Kern dessen in dir zu finden, was wirklich das Leben ausmacht. Am Anfang kann das etwas beschwerlich sein, denn die inneren Mauern werden auch gegen eine Meditation nörgeln. Wenn man diese jedoch überwindet, kann eine Meditation sogar während eines Weltuntergangs Frieden und Liebe auslösen.
 
@MeinWolfsblut ,kennst du das Lied: so oder so ist das Leben? Ich bekam früher regelmäßig Wut wenn ich das gehört habe. Aber heute verstehe ich das.
Man muss sich entscheiden: entweder das Schicksal annehmen und ohne wenn und Aber annehmen oder was verändern.

Ich hatte mich damals auch von meinem Partner getrennt, trotz Kinder. Daraufhin war ich die Böse in der Familie. Als man dann aber gesehen hat, dass ich trotz allem gemeinsam mit meinem Ex für die Kinder sorge ging es.

Ich schätze, dass hat seinen Grund. Wenn man schon Mitgefühl mit den Eltern hat, was soll man dann den Kindern sagen?
Die werden total ungefragt in bestimmte Lebensumstände hineingeboren und müssen auf Gedeih und Verderb damit umgehen. Können sie sich neue Eltern und Lebensumstände vom Universum wünschen? In der Regel kaum.
 
So… Bevor ich mich selbst wieder unter Druck setze, nur mal eine kurze Meldung, an alle hier.
Da ich im Moment sehr in mir aufräume, komme ich nicht mehr ganz mit. Dabei würde ich doch gerne intensiv antworten. Mache ich auch, aber wahrscheinlich nicht jetzt.

Ihr meint es alle gut und ich merke das! Soviele offene Antworten… Auch über euer Leben! Das geht nicht an mir vorbei. Auf gar keinen Fall. Deshalb spreche ich euch alle an.

Retten muss mich mein Seelchen nicht. Und ich betrachte ihn auch nicht als meinen Retter. Er hat seine eigenen Probleme. Er ist auch kein Tagtraum, sondern Bestandteil meines Lebens. Wir sehen uns ja immer wieder. Begegnungen nicht in der Fantasie, sondern aus Fleisch und Blut. Es WIRD ja interagiert miteinander. Nur eben nicht mehr.

Allerdings hat er mich geprägt. Es gab 3 Momente in meinem Leben, die mich glücklich gemacht haben. Die Geburten und Schwangerschaften mit meinen Kindern und das eine physische Jahr mit ihm. Und ich bin überzeugt davon, dass dahinter der Sinn der Begegnung stand. Glück fühlen und kennenlernen zu dürfen. Wir haben es vermasselt, aber ich lebe damit.
Retten muss er mich aber nicht. Es sind Inseln der Ausgeglichenheit, die mir die Begegnungen geben. Denn er strahlt dieses Glück immer noch auf mich aus. Da ist noch genug, um sich damit gut zu fühlen.

Der Fluss führt mich automatisch an den gleichen Punkt.

Die weißen Pferde sind überspitzt… Meine Art von Galgenhumor. Denn natürlich weiß ich: die kommen nicht. Ich weiß es doch.

Retten muss mich aber niemand. Nur ich selbst kann das. Das kann sonst niemand.

Aber dankbar bin ich euch, weil ihr mich unterstützt. Auch wenn ich nicht direkt antworte, so lese ich alle Beiträge und nehme mir überall etwas davon mit.

Ich muss aber erstmal einen roten Faden finden für mich selbst. Physisch räume ich hier um.

Auch der Tipp mit den Meditationen, ist ein guter. Allerdings führen mich tiefe Meditationen zum gleichen Punkt, an den ich Nachts verreise. Seit 35/36 Jahren. Dagegen kann ich leider nichts tun, weil es in der Meditation von alleine passiert. Sobald ich in einen schlafähnlichein Zustand gerate. Seit seiner Geburt. Ist wirklich so. Wir konnten damals (als wir noch geredet haben), einige Punkte datieren. Daher weiß ich, wohin mein Geist geht und auch gewisse Punkte da waren.

Wenn ich also einen roten Faden finden möchte, muss ich da vorsichtig sein. Ich bleib also wach und denke im Klaren nach. Versuche mich zu entspannen, abzulenken, Sport zu treiben (wenn möglich). Und ich denke mal, wenn Ich das stille Zwiegespräch mit Gott suche (welcher für mich persönlich wichtig ist!), dann werde ich aus dem Chaos auch raus finden.

Kontaktabbrüche, Vermeidungen und voreilige Trennungen, sind es jedenfalls nicht. Erstmal nicht. Ich muss erstmal an mir selbst arbeiten. Erstmal im kleinen Rahmen. Kleine Brötchen backen.

Danke an euch. Und verzeiht mir, dass ich hier jetzt keinen mehr persönlich angesprochen habe. Aber ich meine euch eben alle und möchte keinen ausversehen vergessen und euch einfach sagen, dass mir die Zeilen wertvoll sind!
 
Zuletzt bearbeitet:
Meditation ist keine Einschlafhilfe, sondern konzentriert bewusste Wahrnehmung dessen, was wirklich ist. ;)

Tipp: Sich gemütlich wo hinsetzen, wo der Körper sich ganz fallen lassen und entspannen kann, die Gedanken so gut es geht ausschalten. Wenn das nicht klappt, dann die Gedanken und Emotionen bewusst beobachten.
Atmen, den Atem bewusst beobachten und im Moment verweilen.....hellwach und bewusst.

Wenn du ein Bahnhof wärst und alle Gedanken, Emotionen und Wahrnehmungen Züge, die dich passieren: Schau ihnen nach und lasse sie weiter ziehen. Du bist der Wirt und sie die Gäste.
 
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Meditation ist keine Einschlafhilfe, sondern konzentriert bewusste Wahrnehmung dessen, was wirklich ist. ;)

Tipp: Sich gemütlich wo hinsetzen, wo der Körper sich ganz fallen lassen und entspannen kann, die Gedanken so gut es geht ausschalten. Wenn das nicht klappt, dann die Gedanken und Emotionen bewusst beobachten.
Atmen, den Atem bewusst beobachten und im Moment verweilen.....hellwach und bewusst.
Ich hab das mal in einem Kurs mitgemacht und die Leute dort zu Tode erschreckt. Wenn ich meditiere, gerate ich in einen Zustand, der nicht Schlaf und nicht Wachsein ist. Richtig Schlaf ist das nicht, aber auch nicht mehr steuerbar für mich. Die haben damals an mir herumgerüttelt, weil die Kursleiterin merkte, dass bei mir irgendetwas anderes passiert. Und es hat wohl Mühe gekostet, den Normalzustand wieder herzustellen. Und es war „nur“ die autogene Phase. Das ging sehr schnell.

Dabei wäre ich erfahrungsgemäß, von ganz alleine, wieder zu mir gekommen. Es bestand nie Grund zur Sorge.

Aber tatsächlich… Ich meditiere trotzdem, habe da in der Natur meine eigenen, geheimen Plätzchen, wo keiner nen Krankenwagen ruft. Aber das geht nur im Sommer. Hier Zuhause hab ich nicht genug Raum und auch keine Ruhe. Außer in der Nacht natürlich.
 


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