Chaos um mich herum

Natürlich rettet „er“ mich nicht. Dafür ist er auch nicht da. Ich mag ihn dafür viel zu sehr. Es reicht ja schon, wenn wir diese kleinen Inseln haben. Ich lach ihn an, er lacht mich und es fühlt sich für den Moment wirklich gut und wie eine Insel an. Im Moment ist die aber gerade nicht da. Regen, Urlaub usw.
Ist es vielleicht DAS, was dich in diese depressive Stimmung stürzen lässt? Die Insel, auf die du dich immer wieder flüchtest, ist nicht da. Du kannst noch so lange aus dem Fenster starren, aber du kannst keinen Blick auf ihn erhaschen.

Es ist traurig, dass du keinen Ratschlag und keinen Vorschlag annehmen kannst. Wenn du wenigstens darüber nachdenken würdest, könnte es dir schon helfen. So aber sind dem Leser die Hände gebunden und man kann nur zuschauen, wie du von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt hin und her schwankst. :(
 
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Wie ihr wisst, bin ich eine Asperger-Frau.
Aber eine, die Ordnung und Sauberkeit braucht. Klare Linien sind mir wichtig. Jedoch komme ich nicht mehr hinter her damit. Alle 3 (Mein Mann, mein Sohn, meine Tochter) sind superchaotisch und fühlen sich im Chaos wohl.

Hast Du denn einen Raum, der nur für dich ist?

Das braucht nix grosses sein. Aber wenigstens eine kleine Insel, wo dir das Chaos der anderen erstmal nicht entgegen brüllt…

Die andern fühlen sich vermutlich auch gar nicht mal so wohl im Chaos, sondern haben ganz einfach keine Ahnung, wie man Ordnung überhaupt herstellt und aufrecht erhält (zumindest bei ADS ist das so, und ohne Hilfe geben sie den Wunsch nach beruhigender Ordnung auf).
 
Ja, beide Kinder haben ihr eigenes Reich und hier ist auch viel Platz. Ehrlich gesagt, würden wir das Hüpfen und Springen meines Sohnes, welches mit lauten Selbstgesprächen begleitet wird, auch nicht aushalten. So hat er hier sehr wohl seine Freiheiten.

Ich suche seit vielen Jahren das Gespräch mit meinem Mann. Er möchte nicht über unsere Probleme reden. So dass ich es als Freundschaft für mich verbucht habe. Denn bisher habe ich immer versucht, eine gerade Linie für die Familie zu finden. Aber irgendwann ist das irgendwie demütigend und man nimmt es so hin.

Wenn ich mir so anschaue, wie es anderen geht, dann bin ich ja tatsächlich noch auf der besseren Seite. Ich werde nicht geschlagen, habe keinen süchtigen Mann und keinen, der mich belügt. Wenn ich epileptische Anfälle habe, dann weiß er, wie damit umzugehen ist. Eigentlich darf ich mich nicht beschweren, in einer Welt, in der nur Mord und Totschlag herrscht.

Aber ich bin nicht glücklich damit, wie das jetzt alles ist.

Sich immer nur mit jenen zu vergleichen, denen es noch schlechter geht, ist nicht gut. Dir geht es nicht gut und du darfst das auch so empfinden, es ausprechen, jammern und klagen. Ansonsten züchtest du dir zusätzlich noch ein schlechtes Gewissen an, das du absolut nicht zu haben brauchst.

Ich kann dir ansonsten leider nicht viel raten, ausser vielleicht eine Auszeit für dich. Eine kleine (oder auch längere) Reise ganz allein, zwei Wochen Klosteraufenthalt (mein ich ehrlich und ernst, ich überlege auch grad, ob ich sowas machen soll) oder eine einsame Wanderung über ein paar Tage irgendwo abgeschieden in den Bergen.

:umarmen:
 
Hast Du denn einen Raum, der nur für dich ist?

Das braucht nix grosses sein. Aber wenigstens eine kleine Insel, wo dir das Chaos der anderen erstmal nicht entgegen brüllt…

Die andern fühlen sich vermutlich auch gar nicht mal so wohl im Chaos, sondern haben ganz einfach keine Ahnung, wie man Ordnung überhaupt herstellt und aufrecht erhält (zumindest bei ADS ist das so, und ohne Hilfe geben sie den Wunsch nach beruhigender Ordnung auf).
Ja, die Natur. Davon gibt es hier Gott sei Dank sehr viel. Lange Wege, bei denen einem manchmal gar kein Mensch entgegen kommt. Normalerweise nutze ich diese Wege täglich. Normalerweise selbst bei Schnee. Das ist im Moment aber nicht möglich, da es hier sehr viel regnet und sumpfig wird. Man bleibt stecken. Am Dienstag hatte ich meinen Booster, der mich leider etwas umgehauen hat. So waren auch die trockeneren Tage nicht zu nutzen.
Und dann wird es in den Ferien tatsächlich kritisch.

Na ja, es ist ja schon so, dass ich immer wieder mit meinen Kindern zusammen aufräume. Aber es hat nicht viel gebracht.
Ja, ich packe auch die Schul-Tasche meines Sohnes. Das kann er tatsächlich nicht unfallfrei organisieren.

Mein Mann fühlt sich tatsächlich nicht wohl in „Möbelhäusern“ (ich schon). Bei den Kindern glaube ich, dass dies ihre Art von Ordnung ist. Also auch ein Schema.
 
Sich immer nur mit jenen zu vergleichen, denen es noch schlechter geht, ist nicht gut. Dir geht es nicht gut und du darfst das auch so empfinden, es ausprechen, jammern und klagen. Ansonsten züchtest du dir zusätzlich noch ein schlechtes Gewissen an, das du absolut nicht zu haben brauchst.

Ich kann dir ansonsten leider nicht viel raten, ausser vielleicht eine Auszeit für dich. Eine kleine (oder auch längere) Reise ganz allein, zwei Wochen Klosteraufenthalt (mein ich ehrlich und ernst, ich überlege auch grad, ob ich sowas machen soll) oder eine einsame Wanderung über ein paar Tage irgendwo abgeschieden in den Bergen.

:umarmen:
Ich habe auch schon daran gedacht, da ich die Atmosphäre von Klostern ja tatsächlich sehr mag. Um nachzudenken, wie es weitergehen könnte. Denn mit einer begrenzten Auszeit ist es natürlich nicht getan. Nur, um mal Luft zu schnappen.

Es klingt nach einer Ausrede (ist es aber nicht), aber das lässt sich alles nicht so organisieren. Im Mai wird meine Tochter zur Kommunion gehen und ich habe zur Zeit niemanden, der sich um meine zwei Kinder kümmern könnte. Denn mein Mann muss arbeiten.

Aber die Idee ist gut und mir ein echtes Bedürfnis.
 
Wenn ich mir so anschaue, wie es anderen geht, dann bin ich ja tatsächlich noch auf der besseren Seite. Ich werde nicht geschlagen, habe keinen süchtigen Mann und keinen, der mich belügt. Wenn ich epileptische Anfälle habe, dann weiß er, wie damit umzugehen ist. Eigentlich darf ich mich nicht beschweren, in einer Welt, in der nur Mord und Totschlag herrscht.
Liebe @MeinWolfsblut, dass ist der Punkt, an dem ich mich einhacke:
Ich bin ein lösungsorientierte Mensch - zur deinem Verständnis und sorry - wenn ich mich hier kurz und knapp halte.
Ich kann nämlich nicht besonders gut schreiben - langsam auf der Tastatur einerseits und anderseits um korrektes Schreiben bemüht.....
Ich war mein Leben lang unglücklich - ärmliche Kindheit ( Alkoholikerfamilie), einer schrecklichen Ehe mit einem tyrannischen Mann ( 32 Jahre), großes Haus, immer berufstätig in der Privatwirtschaft - allerdings die Hälfte Zeit nur
Teilzeitarbeit - 38 Dienstjahre - nur miese Jobs ( Gastgewerbe, Akkordarbeit, Reinigung) mit Mobbing.
Ich habe durchgehalten in meiner Ehe - bis mein 2. Sohn 18 war, seinen LAP hatte - der Grosse war ohnedies schon gut versorgt - dann bin ich gegangen mit 51 Jahren, hab auf Haus und Unterhalt verzichtet, hab neu durch gestartet,
war trotz meinem miesen Job glücklich in meiner Freiheit - bis ich irgendwann nach 3 Jahren an einem Mann gehängt habe,
der mich noch viel schlechter behandelte.
Na und vor 3 Jahren ist mir - wortwörtlich - die Flucht von ihm gelungen -
und seither bin ich frei -
habe noch ein bißchen in der Männerwelt herum gesucht - bis ich mich etwa vor einem halben Jahr von diesem Drang befreit habe ( mit Hilfe von Gebeten zu meinem Schöpfer) - ja und seither bin ich erst glücklich und wirklich zufrieden!
Ich habe mir einen lieben Freundeskreis auf gebaut, hab eine schöne Wohnung, eine bescheidene Rente, ein Auto.......
und alles Andere kann mir gestohlen bleiben......
Nun, liebe Wolfsblut - ich habe wegen meines Burnout, meiner Depressionen unendlich viele Therapien usw. gemacht
und weiß, wie Therapeuten arbeiten......
Meine Tipps:
Mach dir mal eine Liste: was ist in deinem Leben gut - ein lieber Mann, einigermaßen gesunde Kinder, gesicherte Existenz usw......
Und dann, was in deinem Leben schlecht ist....

Überlege, was du an deinen schlechten Dingen in deinem Leben ändern kannst, was du hinnehmen musst,
wann du aus den misslichen Umständen rauskommen kannst usw....

Was ich in deiner Situation machen würde - soweit ich deine Situation beurteilen kann -
abwarten, bis die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind und dann abhauen!
Dann brauchst du dir kein schlechtes Gewissen machen!
Vom " Seelchen" würde ich mich fernhalten, physisch und psychisch - jeden Kontakt vermeiden,
klar - er ist ein Zuckerl in deinem trostlosen Leben, aber kein gutes:
Er vermiest dir das Leben erst recht, macht dich unglücklich, lenkt dich ab, macht dich unzufrieden, quält dich.....
Schlussstrich ziehen - nicht an dich heran lassen, abblocken, aus dem Weg gehen - wo es nur geht....
Tut irrsinnig weh, aber irgendwann ist auch das Geschichte - macht dich frei und offen.

Sorry, nochmal wenn ich so direkt bin und gleich Lösungen präsentiere,
aber dein Kummer tut mir weh, ich kann keinen leiden sehen....
Nix für ungut - dir alles, alles Gute und viel Kraft und Zuversicht,
ich drück dir die Daumen - alles Liebe....
 
Ist es vielleicht DAS, was dich in diese depressive Stimmung stürzen lässt? Die Insel, auf die du dich immer wieder flüchtest, ist nicht da. Du kannst noch so lange aus dem Fenster starren, aber du kannst keinen Blick auf ihn erhaschen.

Es ist traurig, dass du keinen Ratschlag und keinen Vorschlag annehmen kannst. Wenn du wenigstens darüber nachdenken würdest, könnte es dir schon helfen. So aber sind dem Leser die Hände gebunden und man kann nur zuschauen, wie du von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt hin und her schwankst. :(
Er ist zwar sehr viel Mittelpunkt, aber wie du gelesen hast, kann ich gar nicht aus dem Fenster starren. Wenn wir uns sehen, dann geschieht das, aber nicht forciert. Ebenso, wenn wir uns begegnen. Wenn er mich sieht, kommt er zu mir. Aber er wird sicher auch nicht die ganze Zeit vor seinem Fenster sitzen.
Man fühlt sich nur, bekommt sich mit.
Aber die schönen Momente, sind tatsächlich im Moment nicht da.

Ich vermisse ihn sehr, aber das ist nicht der Grund für meine Not. Sondern mein Familienleben, welches ich irgendwie regeln muss. Ich habe Kinder und die brauchen mich. Aber jede Kraft ist nur begrenzt verfügbar. Und bei zwei autistischen Kindern (meine Tochter ist nur Asperger, ohne Ticks), die völlig gegensätzlich zu meinem Asperger funktionieren, ist die Hutschnur irgendwann erreicht.

Es gibt ja noch mehr um mich herum, was geregelt und gelebt werden soll.
 
Liebe @MeinWolfsblut, dass ist der Punkt, an dem ich mich einhacke:
Ich bin ein lösungsorientierte Mensch - zur deinem Verständnis und sorry - wenn ich mich hier kurz und knapp halte.
Ich kann nämlich nicht besonders gut schreiben - langsam auf der Tastatur einerseits und anderseits um korrektes Schreiben bemüht.....
Ich war mein Leben lang unglücklich - ärmliche Kindheit ( Alkoholikerfamilie), einer schrecklichen Ehe mit einem tyrannischen Mann ( 32 Jahre), großes Haus, immer berufstätig in der Privatwirtschaft - allerdings die Hälfte Zeit nur
Teilzeitarbeit - 38 Dienstjahre - nur miese Jobs ( Gastgewerbe, Akkordarbeit, Reinigung) mit Mobbing.
Ich habe durchgehalten in meiner Ehe - bis mein 2. Sohn 18 war, seinen LAP hatte - der Grosse war ohnedies schon gut versorgt - dann bin ich gegangen mit 51 Jahren, hab auf Haus und Unterhalt verzichtet, hab neu durch gestartet,
war trotz meinem miesen Job glücklich in meiner Freiheit - bis ich irgendwann nach 3 Jahren an einem Mann gehängt habe,
der mich noch viel schlechter behandelte.
Na und vor 3 Jahren ist mir - wortwörtlich - die Flucht von ihm gelungen -
und seither bin ich frei -
habe noch ein bißchen in der Männerwelt herum gesucht - bis ich mich etwa vor einem halben Jahr von diesem Drang befreit habe ( mit Hilfe von Gebeten zu meinem Schöpfer) - ja und seither bin ich erst glücklich und wirklich zufrieden!
Ich habe mir einen lieben Freundeskreis auf gebaut, hab eine schöne Wohnung, eine bescheidene Rente, ein Auto.......
und alles Andere kann mir gestohlen bleiben......
Nun, liebe Wolfsblut - ich habe wegen meines Burnout, meiner Depressionen unendlich viele Therapien usw. gemacht
und weiß, wie Therapeuten arbeiten......
Meine Tipps:
Mach dir mal eine Liste: was ist in deinem Leben gut - ein lieber Mann, einigermaßen gesunde Kinder, gesicherte Existenz usw......
Und dann, was in deinem Leben schlecht ist....

Überlege, was du an deinen schlechten Dingen in deinem Leben ändern kannst, was du hinnehmen musst,
wann du aus den misslichen Umständen rauskommen kannst usw....

Was ich in deiner Situation machen würde - soweit ich deine Situation beurteilen kann -
abwarten, bis die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind und dann abhauen!
Dann brauchst du dir kein schlechtes Gewissen machen!
Vom " Seelchen" würde ich mich fernhalten, physisch und psychisch - jeden Kontakt vermeiden,
klar - er ist ein Zuckerl in deinem trostlosen Leben, aber kein gutes:
Er vermiest dir das Leben erst recht, macht dich unglücklich, lenkt dich ab, macht dich unzufrieden, quält dich.....
Schlussstrich ziehen - nicht an dich heran lassen, abblocken, aus dem Weg gehen - wo es nur geht....
Tut irrsinnig weh, aber irgendwann ist auch das Geschichte - macht dich frei und offen.

Sorry, nochmal wenn ich so direkt bin und gleich Lösungen präsentiere,
aber dein Kummer tut mir weh, ich kann keinen leiden sehen....
Nix für ungut - dir alles, alles Gute und viel Kraft und Zuversicht,
ich drück dir die Daumen - alles Liebe....
Danke für deine Sicht der Dinge und das du auch etwas über dich und dein Leben erzählst. Das finde ich sehr wichtig zu lesen und es wird mit Sicherheit Momente geben, an denen ich mir deine Worte wieder zu Gemüte führen werde.

Ich bin dir nicht böse, dass du deine Sicht ganz direkt anbringst. Es ist eine gut gemeinte Reaktion deinerseits. Und das weiß ich. Danke.

Ich versuche jetzt erstmal, irgendwie Ruhe in alles rein zu bekommen. Das ist tatsächlich nötig, um alles neu zu ordnen.
 
Werbung:
Ja, die Natur. Davon gibt es hier Gott sei Dank sehr viel. Lange Wege, bei denen einem manchmal gar kein Mensch entgegen kommt. Normalerweise nutze ich diese Wege täglich. Normalerweise selbst bei Schnee. Das ist im Moment aber nicht möglich, da es hier sehr viel regnet und sumpfig wird. Man bleibt stecken. Am Dienstag hatte ich meinen Booster, der mich leider etwas umgehauen hat. So waren auch die trockeneren Tage nicht zu nutzen.
Und dann wird es in den Ferien tatsächlich kritisch.

Na ja, es ist ja schon so, dass ich immer wieder mit meinen Kindern zusammen aufräume. Aber es hat nicht viel gebracht.
Ja, ich packe auch die Schul-Tasche meines Sohnes. Das kann er tatsächlich nicht unfallfrei organisieren.

Mein Mann fühlt sich tatsächlich nicht wohl in „Möbelhäusern“ (ich schon). Bei den Kindern glaube ich, dass dies ihre Art von Ordnung ist. Also auch ein Schema.

Ja, die Natur ist Balsam für die Seele.

Ich meine jedoch, dass jeder Mensch auch in seinem Zuhause irgendwie zuhause fühlen sollte. Und wenn das in gemeinsam genutzen Wohnräumen nicht überall so ist, dann bildet ein eigenes Zimmer zumindest eine kleine Insel, in die man sich eben auch zurück ziehen kann, wenn man mal Ruhe/Ordnung braucht oder sich neu ein-norden muss.

Vielleicht lässt sich ja was einrichten…
 


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