Chaos um mich herum

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Ich habe auch schon daran gedacht, da ich die Atmosphäre von Klostern ja tatsächlich sehr mag. Um nachzudenken, wie es weitergehen könnte. Denn mit einer begrenzten Auszeit ist es natürlich nicht getan. Nur, um mal Luft zu schnappen.

Es klingt nach einer Ausrede (ist es aber nicht), aber das lässt sich alles nicht so organisieren. Im Mai wird meine Tochter zur Kommunion gehen und ich habe zur Zeit niemanden, der sich um meine zwei Kinder kümmern könnte. Denn mein Mann muss arbeiten.

Aber die Idee ist gut und mir ein echtes Bedürfnis.

Wie alt ist Deine Tochter?

Natürlich lässt sich sowas organisieren, wenn Du krank wärst, würde das ja auch nicht bedeuten, daß Deine Kinder deswegen verloren sind. Bis Mai sind es noch vier Monate, in denen Du problemlos ein paar Wochen ins Kloster oder in eine Kur gehen kannst. Deine Kinder haben einen Vater, der sich kümmern kann. Kann er das wirklich überhaupt nicht, dann frag beim Jugendamt oder bei der Krankenkasse nach wegen einer Betreuung, dann kommt jemand für die Zeit, in der Du nicht da bist, und kümmert sich um die Kinder. Urlaub steht jedem zu, der kranke Angehörige pflegt, also geh zur Krankenkasse oder zum Jugendamt und kümmere Dich jetzt mal um Dich selbst.
 
Wie alt sind deine Kinder eigentlich, @MeinWolfsblut ?
Mein Sohn ist 12 Jahre alt geworden. Doch das lässt sich Altersmäßig nicht ganz einordnen, durch den Autismus. Wahrscheinlich wird er immer Hilfe brauchen. Das ist auch in Ordnung, solange er denn mich zwischenzeitlich nicht umgehauen hat. :(

Meine Tochter ist 9 Jahre alt/jung. Ja, sie ist auch ein kleiner Asperger. Hat jetzt ihre erste Freundin, was nicht ganz einfach ist. Kontakte sind schwierig für sie. Aber sie ist weitaus selbstständiger, als es mein Sohn mit seinen ganzen Nebenerkrankungen ist.

Letztendlich brauchen sie Beide sehr viel Aufmerksamkeit, die in einem gewissen Rahmen auch möglich ist. Jep. Wenn es nicht so ausartet, wie jetzt.
 
@Icelady @Loop

Danke für eure Aufmerksamkeit.

Natürlich rettet „er“ mich nicht. Dafür ist er auch nicht da. Ich mag ihn dafür viel zu sehr. Es reicht ja schon, wenn wir diese kleinen Inseln haben. Ich lach ihn an, er lacht mich und es fühlt sich für den Moment wirklich gut und wie eine Insel an. Im Moment ist die aber gerade nicht da. Regen, Urlaub usw.

Aber retten kann man nur sich selbst und bei sich selbst. Dafür darf auch niemand als „Funktion“ dienen. Er ist Jemand der mir gut tut (und gleichzeitig auch nicht, wenn die Lage um uns herum wieder deutlich wird.)

Dann versuche ich eben irgendwie andere Wege zu finden, um mich glücklich zu machen. Doch, das tue ich schon. Zur Zeit, macht mich aber nicht mal Schokolade oder das Baden glücklich. Selbst der Kaffee schmeckt wie Hundeschei…e. Sorry!

Mit erschrecken habe ich gerade festgestellt, wie aggressiv mein Sohn gerade ist. Für ihn sind wir „Mobber“, weil Regeln gesetzt werden. Die Spucke blieb mir weg, als er uns mit Harry Potters Stiefeltern verglich, weil er das Geschirr abräumen sollte.

Tja… Meine kleine, dekorative Ecke, mit Glitze, Gipsengeln und einfach einer gewissen Ordnung, hätte ich gerne. Aber wenn ich sie mir nehme, wird sie „eingenommen“. Auf freie Stellen, breitet sich dann mein Mann aus. Sehr wohl absichtlich! Weil er nicht in einem Möbelhaus wohnen möchte, sagt er. Da das meine Kinder leider auch übernehmen, bleibt mir nur: walken gehen oder mich 2 Stunden ins Bad einschließen. Abschließen muss ich, weil sich wirklich keiner von den dreien an ein: „Ich brauch mal Zeit für mich“ halten möchte. Mein Mann kommt dann rein, schneidet sich die Nägel (Ich bin gleich wieder weg), mein Sohn macht Kommentare über meinen Körper (Pubertät eben) und meine Tochter palavert darüber, dass ihr Bruder sie nicht in Ruhe lässt.

Natürlich sind das Kleinigkeiten. Aber Beispiele die eben zeigen, dass ich mir nur außerhalb dieser Wohnung etwas suchen kann. Ich muss schon akut weggehen, um zur Ruhe zu kommen.

Wir haben für meinen Sohn ganz viel. Therapien seit seinem 3. Lebensjahr, Kinderpsychologrn, Schulbegleiter, Pflegegeld (Pflegegrad 3). Eine Haushaltshilfe, die einmal die Woche kommen darf. Sie hat aber nur 2 Stunden. Da macht sie eben die Böden und Fenster. Was ungefähr ne Stunde sauber bleibt. Der Rest bleibt bei mir.
Und selbst bevor sie kommt, muss ich mich einmal um mich selbst drehen. Kinder zur Schule bringen, zurück, mal ein Löffelchen vom Frühstück naschen und dann schnell das Chaos meiner Kinder beiseite räumen. Denn es bleibt nicht die Zeit für sie, um das auch noch wegzuräumen. Dafür hab ich dann Montags eine Dreiviertelstunde Zeit und bin dann erstmal erledigt.

Ordnung machen, um Ordnung zu bekommen. Eigentlich total bescheuert.

Es wird Zeit, daß Du Dich emanzipierst und Dir Deinen Platz in Deinem Leben erkämpfst. Ihr habt ein Haus und Du lässt zu, daß Dir nicht mal eine kleine Ecke gehört.

Was steckt dahinter? Warum lässt Du Dich so behandeln?
 
Es wird Zeit, daß Du Dich emanzipierst und Dir Deinen Platz in Deinem Leben erkämpfst. Ihr habt ein Haus und Du lässt zu, daß Dir nicht mal eine kleine Ecke gehört.

Was steckt dahinter? Warum lässt Du Dich so behandeln?
Nein, es ist eine große Wohnung in einem ehemaligen Familienhaus. Räumlich viel Platz, aber eben auch begrenzt. Irgendwie ist immer Jemand irgendwo.

Ehrlicherweise weiß ich nicht, was dahinter steckt. Wahrscheinlich die Aufgabe, die ich mit der Geburt meiner Kinder übernommen habe. Die Fürsorge und Sorge - und das Gefühl, dass sie ohne mich von ihrer Umgebung nicht ausreichend umsorgt werden, man kein Verständnis für ihr „anders sein“ hat. Nun ja, die Erfahrung hat ja gezeigt, dass es auch so ist. Ich musste selbst bei den Großeltern um Verständnis kämpfen, was meine Kinder haben und warum sie so sind, wie sie sind. Das mache ich ja bis heute. Aber es wir immer schwieriger.
Ein kleines Kind hat noch den Bonus „süß“, der verliert sich mit zunehmendem Alter aber. Also übernimmt die Mama die Übersetzung.

So oder so ähnlich, wird es wohl sein.

Ich selbst bin ja auch nicht gesund. Das Asperger-Syndrom ist bei mir nicht das Problem, da ich keinerlei Ticks oder ähnliches habe. Aber meine Muskelkrankheit und die Epilepsie die auch bleiben wird.

Vielleicht ist es deshalb so schwer, sich abzugrenzen oder zu emanzipierein.
 
Meine liebe @MeinWolfsblut -
was waren deine Träume?
Ich meine als du ein junges Mädchen warst!
Wollest du Karriere machen? Hattest du einen Traumberuf?
Wollest du Hausfrau und Mutter sein?
Ein tolles Leben an der Seite eines Traummannes führen mit Reisen und und und?
Wollest du schon immer in einem kleinen Dorf leben oder doch lieber in einer Stadt?
Was konntest du verwirklichen?
Was ist schief gelaufen?
Bist du zufrieden mit dem was du erreicht hast? Bist du mit dir zufrieden?
Kannst du dich annehmen - so wie du bist?
Du bist in einem Alter, wo einem die Midlife Crisis einholt, die Hormone spielen verrückt,
Die Zeit rennt dahin, das Leben zieht an dir vor rüber und du fragst dich vielleicht:
War das jetzt schon alles?
Und ich sage dir - es war es noch nicht!
Du kannst noch alles erreichen, du kannst noch vieles schaffen,
alles kann dir noch passieren: die große Liebe, welche auch gelebt werden kann,
du kannst noch viele Bücher schreiben, reisen, studieren - was immer auch du planst.
Im Moment bist du noch gefangen in deiner Rolle als Mutter, aber deine Kinder werden älter,
werden erwachsen, werden einmal auf eigenen Füssen stehen -
jetzt zur Zeit brauchen sie dich und sind auf dich angewiesen!
Sie werden dir einmal deinen Einsatz danken!
Irgendwann brauchen sie dich nicht mehr so sehr und dann kommt die Zeit,
wo du an der Reihe bist.
Ich will jetzt nicht Kinder als Last darstellen, aber sie sind eine Verpflichtung, ohne Zweifel.
Kinder sind was Wunderbares, du hast sie dir gewünscht, sie haben deinem Leben wohl Erfüllung gegeben!
Du hast jetzt viel Verantwortung und Verpflichtungen,
das hättest du auch wenn du eine berufliche Karriere angestrebt hättest -
und wenn du ein bequemes Leben führen würdest - paar jeder Geldsorgen, ohne Verpflichtung - nur in Luxus -
dann würdest du dich jetzt wohl leer und nutzlos fühlen.
Mach dich selbst glücklich - und erwarte nicht, dass die Anderen dich glücklich machen,
mach das Beste aus deiner Situation, entferne die Störfaktor ( was dich unglücklich und unzufrieden macht ;) )
aus deinem Leben, gehe auf in deinem Leben, träum nicht nur -
sondern hoffe auf die Zeit, wo du deine Träume erfüllen kannst!
Sorry - wieder belehrend, wieder zu direkt - aber von Herzen gut gemeint.......
 
Letztendlich brauchen sie Beide sehr viel Aufmerksamkeit, die in einem gewissen Rahmen auch möglich ist. Jep. Wenn es nicht so ausartet, wie jetzt.
Gut, ich kann mir vorstellen, dass das anstrengend ist, gerade jetzt, wenn Ferien sind und dein Mann Urlaub hat und ihr zu viert aufeinanderhockt in eurer Wohnung. Trotzdem wär es gut, wenn du den Raum einfordern würdest, den du brauchst. Ich sehe nicht ein, dass du die einzige bist, die sich zurücknehmen soll, nur weil du halt die Mama bist, mit der man alles machen kann. Nur ist es halt an dir, für dich einzustehen.

Ich finde es auch etwas ungewöhnlich, dass du deine Kinder täglich zur Schule bringst und holst. Die sind in meinen Augen alt genug, um den Schulweg allein zu meistern. Nicht nur dass das für dich eine Erleichterung wäre. Für Kinder ist das auch ganz wichtig, dass sie Verantwortung lernen und übernehmen. Ganz viele Konflikte mit Heranwachsenenden kommen daher, dass man ihnen Dinge abnimmt, die sie eigentlich schon längst selbst könnten. Das erzeugt nämlich Frust in ihnen, den sie dann wieder bei den Verantwortlichen abladen. Irgendwann muss man einfach darauf vertrauen, dass sie bestimmte Dinge alleine schaffen. Immer wieder, Schritt für Schritt. Als Mama Stück für Stück loslassen. Egal ob Asperger oder nicht.
 
@Iphigenie
Was meine Träume waren? Ich wollte immer Journalistin werden. Es scheiterte an meinen vielen Krankenhausaufenthalte. Unzählige in meiner Jugend. Freiberuflich habe ich das zwar gemacht, ohne Studium, aber hier kam mir mein Asperger in den Weg. Ich war geschickt im „umgehen“ von zivilen Menschen, aber nicht auf Dauer.

Studieren wollte ich immer. Wissenschaften. Mein Interessengebiet ist groß.
Und mein Wissensdurst unendlich. Aber das hat sich jetzt auch zerschlagen.

Ein anderer Wunsch war immer, Mama zu werden. Mutter, Vater Kind. Oder besser Kinder. Eigentlich hab ich immer von einer Waltons-Familie geträumt. Ich weiß nicht, ob diese Serie noch Jemand kennt. Aber wahrscheinlich hätte jedes meiner Kinder eine gewisse Art von Autismus gehabt. Meine Gene sind da wahrscheinlich sehr dominierend.

Meinen Mann habe ich sehr spät kennengelernt. Klar haben wir da Nägel mit Köpfen gemacht. Jetzt oder nie. Und so hat sich mein inneres Bild verfestigt, zumindest zwei Kinder zu bekommen. Genau genommen drei. Aber zwei davon leben.

Ein großer Traum war, den Mann kennenzulernen, der mir seit meinem 11. /12. Lebensjahr im Traum erschien. Das habe ich. Hatte ein Jahr mit ihm. Es hat sich erfüllt, aber nicht so wie erhofft. Falscher Zeitpunkt. Falsche herangehensweise. Hab ihn verloren und doch nicht verloren, aber nie ganz.

Aber all das habe ich insgesamt nicht nur geträumt, sondern auch gelebt. Es hat sich alles gewissermassen erfüllt und nichts davon, hat sich komplett zuende gelebt, wenngleich trotzdem irgendwie erfüllt.

Ich kann also nicht sagen, meine Träume hätten sich nicht erfüllt oder irgendwie manifestiert. Nur waren sie keine Erfüllung. Auch wenn ich die Geburt meiner Babys niemals bereuen würde. Es war wunderschön, Mama zu werden. Nur wäre es schön gewesen, meine Kinder hätten normal aufwachsen dürfen. Ich hätte es ihnen wirklich gewünscht.
 
Gut, ich kann mir vorstellen, dass das anstrengend ist, gerade jetzt, wenn Ferien sind und dein Mann Urlaub hat und ihr zu viert aufeinanderhockt in eurer Wohnung. Trotzdem wär es gut, wenn du den Raum einfordern würdest, den du brauchst. Ich sehe nicht ein, dass du die einzige bist, die sich zurücknehmen soll, nur weil du halt die Mama bist, mit der man alles machen kann. Nur ist es halt an dir, für dich einzustehen.

Ich finde es auch etwas ungewöhnlich, dass du deine Kinder täglich zur Schule bringst und holst. Die sind in meinen Augen alt genug, um den Schulweg allein zu meistern. Nicht nur dass das für dich eine Erleichterung wäre. Für Kinder ist das auch ganz wichtig, dass sie Verantwortung lernen und übernehmen. Ganz viele Konflikte mit Heranwachsenenden kommen daher, dass man ihnen Dinge abnimmt, die sie eigentlich schon längst selbst könnten. Das erzeugt nämlich Frust in ihnen, den sie dann wieder bei den Verantwortlichen abladen. Irgendwann muss man einfach darauf vertrauen, dass sie bestimmte Dinge alleine schaffen. Immer wieder, Schritt für Schritt. Als Mama Stück für Stück loslassen. Egal ob Asperger oder nicht.
Mein Sohn würde keine zwei Meter weit kommen und sich in etwas verlieren. Er lernt gerade erstmal, sich selbst zu duschen. Motorisch sehr schwierig für ihn.
Er ist Autist, kein reiner Asperger. Drum ist unser täglicher Weg zur Schule meiner Tochter, ein gemeinsamer.

Allein schon durch seine „Ticks“ würde er Stunden Für die 10 Minuten Weg brauchen.

Dort wird er vom Schulbegleiter dann abgeholt und fährt mit ihm in eine normale Realschule (da er ansonsten geistig fit ist). Und meine Tochter bringe ich in ihre Klasse. Es hat also schon seinen Grund.
 
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Ich kann also nicht sagen, meine Träume hätten sich nicht erfüllt oder irgendwie manifestiert. Nur waren sie keine Erfüllung.
Erfüllung finden in den irdischen Belangen - für ewig und immer - ich glaube nicht, dass es das gibt,
dazu ist unser Leben und wir Menschen zu " unperfekt".
Hauptsache - den Mut und die Hoffnung nicht aufgeben - und die Tipps von den anderen Usern - mit Auszeit, eigenem Raum usw....finde ich sehr gut! :thumbup:
 


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