Um nochmal auf das Anfangsthema zurück zu kommen:
Seelenverwandtschaft ist etwas sehr inniges, etwas, was einen körperlich zutiefst berührt (mich hat es jedes Mal bei der Begegnung meiner Dualseele in stürmisches Herzklopfen und Zittern versetzt - auch jetzt 4 Jahre danach) - also durch und durch die Liebe und Verbundenheit spüren lässt.
In welcher Form eine Seelenverwandtschaft besteht (Dualseele etc.) und ob eine besteht, muss jeder für sich selbst rausfinden, aber ich denke, diese tiefe Vertrautheit und Verbundenheit besteht auf beiden Seiten - und das spürt man auch, wenn es vorhanden ist. Man erkennt dem anderen an, wie sehr der andere dies genauso fühlt wie man selbst, man kann es einfach nicht verheimlichen oder vor anderen verstellen. Sogar die Umgebung spürt es, dass sich die besagten Personen zueinander hingezogen fühlen bzw. sich sehr sympathisch sind.
Dennoch darf man bei diesem heiklen Thema nicht vergessen, dass nicht jede Seelenverwandschaft in einer Liebesbeziehung endet - manchmal mag es vorkommen, oft kann es auch Jahre danach vorkommen, aber oft passiert gar nichts dergleichen. Man muss einsehen, dass die tiefe Verbundenheit des einen, den anderen beeinflussen, die Sinnhaftigkeit und die Auffassung von Leben neu inspirieren kann. Man muss auch annehmen können, dass die gemeinsame Zeit zwar berauschend und schön, aber eben kurz und vielleicht nur den Sinn hatte, sich gegenseitig zu helfen, neu zu beflügeln oder neuen Mut zu machen. Wenn die Zeit für den einen aber gekommen ist und er sich (aus welchen Gründen auch immer) abwendet, dann hat man das zu respektieren. Oft versucht man noch lange Zeit, dem Verflossenen nachzufassen, versucht die Zeit hinauszuzögern, aber man wird merken, dass das alles nichts bringt und hilft. Und genau dann beginnt die Zeit für sich, wo man erkennen muss, dass man selbst aufhören muss, sich in einem anderen zu sehen. Man lernt durch den Abschied der Seelenverwandtschaft, dass man zu sich selbst wieder finden muss, dass man mit dieser schönen Begegnung trotz allem seine Eigenständigkeit finden muss - man muss in seinem Leben weiterkommen, aus sich etwas machen und begreifen, dass es nur ein Wir geben kann (falls es überhaupt eines mit dieser Person je gibt), weil man selbst weitergekommen und für sich gereift ist.
Zwei Seelenverwandtschaften können nur dann eine Verbindung eingehen, wenn sie auf gleichem Niveau sind und wenn sich einer ständig weiterentwickeln will und der andere eine Stufe zurück ist, wird es nie eine glückliche Verbindung geben. Deshalb muss man immer an sich und seinem Selbst arbeiten, die Liebe zu sich selbst entdecken - dann findet eines Tages die Liebe uns wieder.
Man muss loslassen können, auch die, die wir geliebt haben und immer noch lieben - aus dem Grund heraus, weil wir den anderen respektieren und weil wir ihn in der Entwicklung und in seinem Lebensweg nicht behindern möchten. Das darf man nie vergessen, wenn man wieder mal den verbissenen Gedanken nachhängt, man will mit seiner Seelenverwandtschaft glücklich werden ...