Die Krux an der Sache ist nur: Einen Sozialstaat können wir uns nur leisten, wenn die Konjunktur stimmt. Nur dann sind wir in der Lage, Rentner, die zu wenig Geld haben, zu unterstützen oder eben auch die Harz4ler.
Noch zu Zeiten meiner Großeltern gab es überhaupt keine Unterstützung in irgendeiner Weise und wenn sie es gegeben hätte, hätte diese Generation - ohne eine Gegenleistung dafür zu erbringen - sich geschämt, diese überhaupt anzunehmen. Einfach Geld kassieren und dafür nichts tun? Das wäre für diese Menschen undenkbar gewesen.
Heute ist es genau umgekehrt. Da lautet der allgemeine Tenor: "Ernährt mich gefälligst. Das ist die verdammte Pflicht des Staates." Dazu sage ich: OK, wenn der Staat diese Hilfe heute anbietet, warum nicht annehmen? Aber auch das scheint vielen nicht recht zu sein, denn offensichtlich ist dies Unterstützung immer zu wenig.......
Lg
Erstens, es hat nichts mit der Konjunktur zu tun, ob sich D einen Sozialstaat leisten kann oder nicht. Man schaut auf das Gesamteinkommen und da ist D eines der reichsten Länder der Welt und war es auch in der Krise. Dass das Vermögen sehr konzentriert verteilt ist, ist ne andere Sache.
Zweitens, den Sozialstaat gibt es spätestens seit Bismarck und ich bezweifle, dass du so alt bist, dass deine Großeltern schon vor Bismarcks Zeit gelebt haben, also informier dich erst mal richtig.
Und warum soll sich jemand schämen Leistungen zu beantragen wenn er hilfebedürftig ist? Genau so eine Denke wird den Menschen permanent eingepflanzt und vor allem seit Hartz4 wird immer mehr stigmatisiert und nach unten getreten.
Drittens: du warst nie in solch einer Situation, also kannst du das auch nicht beurteilen. Du unterstellst diesen Leuten, dass sie sich nicht aus eigener Kraft ernähren wollen was für den Großteil der Menschen nicht zutrifft. Und einen ganz wichtigen Punkt lässt du außer Acht: es gibt 9 mal so viele Arbeitssuchende wie offene Arbeitsstellen und Vollbeschäftigung ist somit rein rechnerisch gar nicht zu erreichen.