Hallo Dot,
das Tibetische Totenbuch beschäftigt sich mit den Todesbardos und ist dafür gedacht, Verstorbenen durch diese Übergänge zu begleiten.
Üblicher Weise haben die Verstorbenen zu Lebzeiten mit diesem Buch und den entprechenden weiterführenden Erklärungen eines Lehrers gearbeitet, sodass das Buch ein Leitfaden im Tode sein kann. Sie wissen, was wan zu tun ist, wenn sie es hören. Dieses Buch wird den Verstorbenen Tag für Tag vorgelesen. Jeder Tag birgt die Möglichkeit, sich zu erleuchten. Das Ziel einer jeden Buddhistischen Praxis.
Allerdings ist das Totenbuch eine Spezialität von vielen. Es gibt auch die Praxis des "Phowa", des bewussten Sterbens. Wenn man diese Praxis gelernt hat, kommen die im tib. Totenbuch beschriebenen Erfahrungen nicht vor.
Es gibt im gesammten Kangyur (108 Bücher mit Buddhas direkten Aussagen) und dem Tenjur (je nach Ausgabe 269 Bände mit Aussagen erleuchteter Meister) 84000 Belehrungen. So wie eine Apotheke viele Medikamente hat und die Medizin viele Fachgebiete, so ist auch das Totenbuch nur eines von vielen Methoden. Die Wenigsten Buddhisten arbeiten damit. Dennoch ist es ein verblüffendes Werk, die Details und das Wissen über den Sterbevorgang und dem Todesbardo sucht seinesgleichen. Wo alle Religionen aufhören, fängt der Buddhismus erst an.
Da die Wesen oft nicht das Glück haben, sich inerhalb eines Lebens zu erleuchten, da ihre Gewohnheiten zu Tendenzen zu stark sind, gilt es aus Buddhistischer SIcht zu vermeiden, in andere Daseinsbereiche zu fallen, um nicht über viele Lebzeiten vom Dharma getrennt zu sein.
Diese Methode des Totenbuches versucht eine kostbare menschliche "Wiedergeburt" zu ermöglichen, da nur der Mensch in der Lage ist, den Dharm auch zu praktizieren.
Die direkte Praxis im Buddhismus, zielt auf das Erkennen des eigenen Geistes. So gibt es zwei Arten von Praxis: Eine, die direkt auf das Erkennen zielt, und Praxis die die Umstände für die erste Praxis schafft. Dazu gehören auch Langlebenspraxis und Medizinbuddhapraxis, etc.
Einer erwähnte hier Sogyal Rinpoche: Es sei erwähnt, daß er sein Buch nach dem Lektorat des Verlages gerade bei dem Thema Phowa und Wiedergeburt, selbst kaum wieder erkannt hat und sich auch darüber oft beschwert hat. Er eghört übrigens zur Schule der Nyingmapas, welche widerum Dzogchen praktizieren.
Tonglen ist eine geistige Praxis. Sie soll nur Mitgefühl erzeugen. Eine übliche Praxis, die im gesamten Mahayana Bereich zu finden ist, wo die Praktizierenden die Erleuchtung zum Wohle aller Wesen anstreben. Das ist Themenabend füllend. Ich würde das nicht einfach so abtun. Aber es ist jedenfalls keine leichte Praxis, weil wir eben genau umgekehrt denken gelernt haben im Westen. Wer gibt, hat später weniger, wer negatives aufnimmt, wird sich schlecht fühlen etc.
Es gibt auch andere Wege damit umzugehen.
Ich möchte hier Garfield sagen, daß er das meiner Meinung nach ganz richtig erfasst hat (alles vom Prinzip). Behalte die Ruhe und lass dich nicht reizen.