Es geht aber genau darum, auch bei dir ....... die Angst vor einem angeblichen Zusammenbruch. Welcher denn, dass dir die Natur flöten geht, das Ressourcen zu knapp werden könnten ? Wohlstand kann so und so definiert werden. Ich hätte vielleicht schreiben sollen, dein Gut.
Für mich sind primär unberührte Natur, aber z.B. auch naturnahe Wälder, Berglandschaften, Seen, Flüsse etc. ein Wert an sich. Ich bin nicht bereit, den mit einem nie aufhörenden Überschuß zu "teilen", der hier flutartig reinströmt, die Bevölkerungszahl hochjagt und alles plattmacht. Selbst Deutschland ist nach meinen Begriffen schon überbevölkert.
Die Inuit nennen ihr Autonomiegebiet im Norden Kanadas "Nunavut" = "Unser Land". Das gilt auch für uns Europäer: Dies ist unser Land. Punkt!
Dann hätte es dich doch als Kleinkind auch erwischen können, wenn deine Eltern gemeint hätten, in der Natur lebst du also besser, sehe mal zu wie du überlebst und ja, du hättest nicht überlebt. Oder stell dir vor, du wärest als Kleinkind tot krank gewesen und keiner hätte dir geholfen, weil damals ein grauer Wolf gesagt hat, dass kommt nur der Überbevölkerung zu Gute, wenn wir das Kind jetzt noch retten.
Das Argument ist Blödsinn, weil der Trieb, für den Nachwuchs zu sorgen, allen höheren Tieren eigen ist. Jemand, der seinen Nachwuchs einfach so aussetzt "sieh zu, daß du klarkommst", ist psychisch gestört.
In der Nachwuchsrate ohne Ausnahme aller Lebewesen ist normalerweise ein natürlicher, artbedingter Schwund berücksichtigt. Reduziert man diesen Schwund künstlich durch ärztliche Behandlung etc. (was ja nicht grundsätzlich falsch ist), dann muß daraus
zwingend folgen, daß auch die Nachwuchsrate gesenkt wird.
Sonst kommt unweigerlich die Katastrophe nach dem Gesetz der Exponentialkurve.
Genauso mit Afrika, du könntest da geboren sein, oder meinst du etwa, du kannst dir das aussuchen, wo du zur Welt kommst ???
Hätte, wäre, könnte... Ich
bin nicht in Afrika geboren und das war's. Ich bin an nördliches Klima angepaßt und würde in den Tropen auf Dauer nicht überleben, außer vielleicht in den Hochländern, die der einheimischen Bevölkerung schon fast wieder zu kalt sind.
Aber, wie geschrieben, mit vollgefressenen Wams lässt sich schön urteilen.
Ich hatte heute nur'n Brötchen und Übergewicht hab ich auch keins. Nix vollgefressener Wams. Argument daneben und obendrein unsinnig.
Besser gesagt, der Mensch hätte dann ein Problem sich dann noch gegen die Natur durchzusetzen.
Und schon wieder ein Denkfehler. Man kann sich auf Dauer nicht
gegen die Natur durchsetzen. Man ist, ob's den Anthropozentrikern paßt oder nicht, Teil davon (wie auch Lucie schon betonte) und kann nur
mit ihr überleben, niemals gegen sie.
War hier aber auch nicht zu der Keulen-Zeit anders, die Überlebenschance war nicht groß. Aber vielleicht sehnen sich danach ja grad das weibliche Geschlecht Keule drauf und hinterher schleifen.
Das ist zurück zur Natur.
Eine "Keulenzeit" hat es nie gegeben, das ist ein Klischee aus schlechten Filmen. Schon Homo erectus baute vor hundertausenden von Jahren hochwirksame, elegante Wurfspeere. Übrigens gingen körperliche Konstitution und Durchschnittsalter m.W. mit der Erfindung des Ackerbaus zurück. Der Cro Magnon war z.B. deutlich kräftiger und gesünder als die später folgenden Ackerbauern (da gibt es Skelettbefunde).
Genauso ein Baby oder Kleinkind aussetzen im Wald, in der Natur. Das hätte keine Überlebenschance, wenn nicht zufällig ein Jäger drauf stößt.
S. oben: Das ist doch Nonsense und lebensfern!
Wären wir in den schlimmen Gebieten Afrikas geboren, also voll in der Natur, würde unsere Überlebenschance, zu hier gerechnet, im Sturzflug sinken. Das ist Natur.
Wenn Du wirklich von Natur ausgehst, dann frag mal die San-Völker, die in den unwirtlichsten Gegenden leben, sofern man sie nicht gegen ihren Willen "zivilisiert" hat. Die kommen seit Jahrtausenden sehr gut zurecht, weil sie perfekt an's Land angepaßt sind.
Aber diese Haltung vermehrt sich hier immer mehr, speziell hier im Forum. Warum nur, ist das Zurück zur Natur ? Das Durchkommen des Raubtieres im Menschen ?????
Der Mensch
ist von Natur aus zu einem Großteil ein Raubtier (schon vergessen? Den größten Teil seiner Existenz hat der Mensch als Jäger und Sammler verlebt. Der Ackerbau und die Seßhaftigkeit sind recht "junge" Erfindungen). Zurück zur Natur ist nichts schlechtes, weil es ein Bewußtsein beinhaltet und /oder fördert, daß der Mensch nicht das Maß der Dinge ist, sondern nur ein Tier unter unzähligen anderen. Ich hab z.B. obendrein noch ein Jagdtotem, was imho die Verbindung zur Natur noch einmal extrem verstärkt und einen die Zerstörungen auf der Erde fast körperlich schmerzhaft fühlen läßt. Wie auch immer, mich könntest Du in der Wildnis des Hohen Nordens mit ein paar rudimentären Ausrüstungsgegenständen aussetzen, ich würde
nicht draufgehen, auch wenn so ein Leben absolut kein Ponyhof wäre! Nicht jeder, der aus "zivilisierten" Ländern oder gar städtischer Umgebung kommt, ist da draußen hilflos, schlicht, weil er die Verbindung zur Natur nie verloren hat.
Alles in allem komme ich zu dem Fazit, daß Du nicht in der Lage bist, Deinen anthropozentrischen Standpunkt zu überdenken und die Erde, die Natur, das große Ganze umfassend zu sehen, was man aber tun sollte.
Lernt der Mensch als Art nicht sehr bald, sich wieder in die Natur einzufügen und sich selber etwas zurückzunehmen (das muß nicht mal zwingend mit dem Verlust von Lebensqualität einhergehen, wie viele unken), könnten sich die Dinge auf recht häßliche Art und Weise entwickeln.
Ansonsten scheint sich diese Diskussion hier doch ziemlich im Kreis zu drehen, da die Standpunkte und Denkweisen unvereinbar scheinen.
LG
Grauer Wolf