Tarot schrieb:
Hilfe ok - doch man hat nur die Verantwortung für sich selbst (und solange sie hilflos sind Kinder). Ich habe lange gebraucht um DAS zu verstehen.
Sich für jemanden verantwortlich fühlen ist im Grunde genommen eine Anmaßung. Anmaßend - ihm nicht zuzutrauen, daß er sich selbst helfen kann.
Mit der Hilfe immer wieder jemandem sagen - ich traue dir das nicht zu. Als ich das erste Mal darauf gestossen wurde, war ich beleidigt. Ich habe doch gerne geholfen. Und die denen ich geholfen hatte, brauchten meine Hilfe doch. Jetzt nach Jahren kann ich sagen, ich habe oft geholfen um von mir abzulenken. Um MICH von mir abzulenken. So selbstlos war es dann doch wohl nicht. Aaaaaaber ich helfe trotzdem noch gerne - da wo es angebracht ist. Mitleid braucht keiner - nur MITGEFÜHL. Da schreit grad´ jemand, der meine Hilfe braucht
Tarot
hmmm ... da ist was dran ...
weißt du. mir ging es prächtig. ich bekam alles, was ich wollte, hatte mehr als die anderen. es war schließlich das erste mal, gell. ich war viel leistungsfähiger, konzentrierter. mir flogen nur so die herzen zu ... auf dem höhepunkt des ganzen sah ich dann meine kollegen. aufgebraucht, krank, unzufrieden, lebensmüde usw. - es ist halt da extrem, ist auch ein extremer job und dazu wurde das haus noch auf einer ehemaligen müllkippe gebaut, was muss man mehr sagen.
jedenfalls sass ich da und ich fühlte mich plötzlich unglaublich arrogant, wie ich so über sie gerichtet hatte. ich habe immer da gesessen und gedacht: seht doch her, wie leicht das ist. warum seht ihr es denn nicht... wie kann man nur so blöd sein usw. die chefs waren von mir begeistert. kunststück. ging doch all ihre theorie in wirklichkeit auf. aber war denn das die wirklichkeit? ich meditiere seit jahren. ich habe ein wissen, dass die anderen nicht haben und ich war in der lage mein leben selbst zu gestalten. ich sah es nicht als privileg an, sondern als "geschenk" und ich war davon überzeugt, das es dazu dienen müßte, anderen zu helfen.
doch ich sah nur zunehmende hilflosigkeit. und die chefs hatte noch eine bestätigung dazu und schlugen noch mehr auf die anderen ein. das wollte ich nicht. ich sass da und habe gedacht: "nein - es ist so nicht richtig. so kann es nicht gehen" und dann war ich plötzlich außer mir. ich beobachtet mich sozusagen selbst und sah wie ich die situation zerschlug. mein chef gab den auslöser, in dem er auf der personalversammlung vor allen so tat, als habe ich mich mit ihm über die anderen unterhalten und "auch gesagt, dass..." ...
ich mußte mich also entscheiden und ich entschied mich für die angestellten.
seitdem hatte ich schlechte karten bei den chefs und es wurde immer schlimmer. ich habe angefangen das verhalten zu kritisieren und die angestellten in schutz zu nehmen und mein chef war wütend bis zur weissglut, weil er mir nichts tun konnte. also bekam ich für jedes kleinste vergehen oder ein falsches wort schon ermahnungen.
ich habe mich selbst ausgetrickst. den angestellten habe ich die botschaft hinterlassen, entweder ihr übernehmt die verantwortung oder ihr verlaßt die situation... aber alles was sie haben jetzt ist angst. den die botschaft die von den chefs rüberkam ist: "hier geht es nicht um gute arbeit, sondern darum, wer nicht aufmuckt ..." alle sind verwirrt und irritiert. bis auf ein oder zwei vielleicht, die das ganze durchschaut haben, aber zu alt sind, was zu ändern.

mit anderen worten ... versagen auf ganzer linie ...
ich weiß jetzt, dass ich nur sein muss, was ich bin. so ganz für mich allein und den rest macht jeder für sich. und jeder, der fragt: wie machst du das ... dem kann ich antworten und vielleicht auf den weg helfen ...
so viel energie für die katz ...
danke das du meine ruf gehört hast ...
mara
ps: naja ... jedenfalls habe ich jetzt mitgefühl - wieder ... ist ja auch was ... ich weiß jetzt wieder wie es ist, wenn man sich machtlos fühlt, ausgeliefert, hilflos ... und ich weiß auch wieder wie man es ändert ...
indem man geht ... !
