Boomer-Soli/Plichtjahr für Rentner - Sind die "Alten" die neuen Sündenböcke?

Nö, habe ich nie getan und ich habe auch einen gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz großen Bogen um Heirat und Kinderkriegen gemacht.
Sobald das Thema auch nur ansatzweise aufkam, war ich abba sowas von :escape:
Du warst klug und hast deine Bestimmung frühzeitig erkannt und wohl frühzeitig gelebt -
und vermutlich auch den nötigen Background gehabt!

Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen,
wo es für Mädels im 10. Lebensjahr hieß:
Du brauchst nix besonderes lernen, weil du -
wenn du groß bist -
sowieso heiratest, Kinder kriegst und als Hausfrau lebst.

10 Jahre später wurden dieselben Frauen
( nicht wenige verheiratet mit 2 oder 3 Kinder) müde lächelnd als
" Nur Hausfrau"
abgestempelt, um dann ein paar Jahre später in den Niedriglohnsektor-Job gescheucht zu werden,
weil es kaum zu erwarten war,
dass die Männer als Alleinverdiener herhalten

("meine Frau hat es nicht notwendig, arbeiten zu gehen" war längst eine altertümlicher Ansage
geworden..)

Selbstverständlich kenne ich auch Ausnahmen,
aber, was ich beschrieben habe ist ganz sicher kein Einzelfall - eine echte A*Karte halt.

Natürlich gibt es hier auch eine -
wohl ziemlich bekannte -
allgemeine positive Seite, die ich wohl nicht erwähnen brauche...
 
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Zumindest bei uns in der Pampa.
Ja, das kann ich nachvollziehen. Wir sind geprägt (wenn wir uns nicht davon befreien) von unseren Eltern, wie sie es uns vorgelebt haben. (Mama war auch nicht berufstätig.) Und wir sind geprägt von unserer Umgebung.
Ich bin in Deutschland, im Ruhrpott aufgewachsen, (Traditionsfamilien, Arbeiterklasse). "Kind, du kannst nicht aufs Gymnasium, du hast ne 4 in Mathe". Junfgrauprinzip, pass dich an und, wir können dir nicht helfen".

Die Umgebung ist sehr prägend, mit der darin befindlichen Mentalität.
Ich hatte Glück, wir sind mit meinem 17. Lebensjahr in die Umgebung München/Augsburg gezogen. Durch meinen damaligen 2. Arbeitgeber, wurde ich mit Fortbildung gesegnet. Das hat mich zu einer selbständigen jungen Frau geformt.
Also an der A-Karte vorbegeschrubbt, nach dem damaligen Stand.
 
Ja, das kann ich nachvollziehen. Wir sind geprägt (wenn wir uns nicht davon befreien) von unseren Eltern, wie sie es uns vorgelebt haben. (Mama war auch nicht berufstätig.) Und wir sind geprägt von unserer Umgebung.
Ich bin in Deutschland, im Ruhrpott aufgewachsen, (Traditionsfamilien, Arbeiterklasse). "Kind, du kannst nicht aufs Gymnasium, du hast ne 4 in Mathe". Junfgrauprinzip, pass dich an und, wir können dir nicht helfen".

Die Umgebung ist sehr prägend, mit der darin befindlichen Mentalität.
Ich hatte Glück, wir sind mit meinem 17. Lebensjahr in die Umgebung München/Augsburg gezogen. Durch meinen damaligen 2. Arbeitgeber, wurde ich mit Fortbildung gesegnet. Das hat mich zu einer selbständigen jungen Frau geformt.
Also an der A-Karte vorbegeschrubbt, nach dem damaligen Stand.

so war es bei mir auch,
es hieß bei uns *bei uns studiert keiner*
ordentliche Lehre machen heiraten Kinder kriegen,
entsprechend auch Erbschaft Haus erbt der Erstgeborenen, die Mädchen werden verkauft ähm verlobt.
 
Ja, das kann ich nachvollziehen. Wir sind geprägt (wenn wir uns nicht davon befreien) von unseren Eltern, wie sie es uns vorgelebt haben. (Mama war auch nicht berufstätig.) Und wir sind geprägt von unserer Umgebung.
Ich bin in Deutschland, im Ruhrpott aufgewachsen, (Traditionsfamilien, Arbeiterklasse). "Kind, du kannst nicht aufs Gymnasium, du hast ne 4 in Mathe". Junfgrauprinzip, pass dich an und, wir können dir nicht helfen".

Die Umgebung ist sehr prägend, mit der darin befindlichen Mentalität.
Ich hatte Glück, wir sind mit meinem 17. Lebensjahr in die Umgebung München/Augsburg gezogen. Durch meinen damaligen 2. Arbeitgeber, wurde ich mit Fortbildung gesegnet. Das hat mich zu einer selbständigen jungen Frau geformt.
Also an der A-Karte vorbegeschrubbt, nach dem damaligen Stand.
Ich aus Tradition Familie, Kleinbauern -
das höchste Ziel für Mädchen -
einen Großbauern zu heiraten ( was wegen Standesdünkel der Großbauern für jene,
die das hohe Ziel geschafft haben, auch kein leichtes Los war...)
..
und sogar Grossbauerntöchter,
die sorgfältig auf ihr hohes Amt mit mehrjährigen Schulen,
die die Befähigung herbeiführte durchaus den Haushalt eines Guthofes zu leiten,
blieb das Los nicht erspart -
irgendwo irgendwann -
nach Absolvierung des Gebären eines Hoferben und mehr -
einen möglichst eintragsreichen Job ( meist Produktion) anzunehmen.
( Ich glaube, die waren sogar ganz froh von Patriarchin Schwimu wegzukommen.
:D
Ich selbst - als aufgewecktes Kind - habe recht jung schon den Braten gerochen und lautstark noch im vorpubertärem Alter verkündet:
Ich heirate nie wo zuwi ( ich heirate in keinen Betrieb ein).

Ich war dann auch die einzige meiner Schwestern, die einen Beruf lernen durfte,
weil sich schon früh mein Unwillen ( und Ungeschick 😉) zu meiner vorgesehenen Bestimmung zeigte.
Leider hatte ich zu große Flausen im Kopf um die Chance wirklich effizient zu nützen.

Egal...
Den Söhnen ging es aber auch nicht viel besser -
um sie in ihrem Status als Betriebs-Nachfolger zu halten ( Bauer, Gastwirt, Handwerk, Handel).
Wirklich etwas genützt hat es aber auch nicht immer - viele Betriebe ( bes. Gastronomie) mussten wegen Mangel an Nachfolger trotzdem schließen....

und die Motive der Eltern Generation verstehe ich auch - es ging um ihr Existenz und ihr Lebenswerk -
genauso wie das Motiv der alten Mütter -
eine emanzipierte, selbstständige Frau ist weniger bereit die Launen einer alten pflegebedürftigen Frau zu ertragen
( was wohl oft aber das Los jener alten Frau war),
sondern diesen Job macht eine bezahlte, ausländische Hilfskraft, die sich ihrer Rechte als Arbeitnehmerin bewusst ist.
so war es bei mir auch,
es hieß bei uns *bei uns studiert keiner*
ordentliche Lehre machen heiraten Kinder kriegen,
entsprechend auch Erbschaft Haus erbt der Erstgeborenen, die Mädchen werden verkauft ähm verlobt.
Auch bei uns - aber auch für Jungs war die Situation kaum besser, vor allem,
wenn sie als Betriebs-Übernehmer bestimmt waren.
Es gab da so eine Art " Klassenstolz".
( Wir Bauern, wir, die Arbeiterklasse usw..)
.und bei kinderreichen besser gestellten Familien - manchmal - eine(r) für die Kirche...
 
Zuletzt bearbeitet:
so war es bei mir auch,
es hieß bei uns *bei uns studiert keiner*
ordentliche Lehre machen heiraten Kinder kriegen,
entsprechend auch Erbschaft Haus erbt der Erstgeborenen, die Mädchen werden verkauft ähm verlobt.

Wenn ich so nachdenke, war es bei mir umgekehrt. Meine beiden älteren Brüder wurden in eine Lehre gesteckt und ich in eine weiterführende Schule.
 
Da hatte ich eine sehr fortschrittliche Mutter.
Die arbeitete Tag und Nacht, um sich für ihre Töchter eine Ausbildung leisten zu können, um niemals von einem Mann abhängig sein zu müssen.
Meine große Schwester ging in eine private Handelsschule, weil Flüchtlingskinder nach dem Krieg damals keine staatliche höhere Schule besuchen durften.
 
Naja - FüFe ist auch Land ... :D
Theoretisch schon,
aber praktisch damals wohl so ein Unterschied wie
FüFe zu Wien ( vermutlich...)

Ist deine Mutter Sonntag für Sonntag in den späten 60zigern in der Kirche gesessen -
mit Kopftüchl auf dem Kopf über die Gretlfrisur,
dass Schönste für sie das kleine Tratschl am Dorfplatz und hinterher noch rasch zum Greissler -
bevor es zurück an den Herd ging,
wo Großmutter fragte: Was hat der Pfarrer gesagt?
Ähm - der Poldl von dem Berg drüben ist gestorben
( der Rest der Messe war ja in Latein..)
 
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Jede Generation muss sich mit dem Erbe der vorherigen Generation auseinandersetzen u. evtl. herumplagen.
Es ist die Freiheit, die uns erlaubt, wie wir damit umgehen.
Wenn es Eltern nicht gelingt, schlimme und dramatische Zeiten gut verträglich ihren Kindern zu übertragen, geht es nun mal an die Enkelkinder weiter. U.s.w. u.s.w..
 
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